Die Tiefgaragentauben haben mein Fahrradschloss vollgekackt. Bisher sind sie klare Sieger in der Auseinandersetzung mit dem Taubenschutzverein.
Der Plan, bis Weihnachten von den Resten des Kuchenbuffets zu leben, scheiterte. MamuMömi.
(Madame musste Möhren mitbringen)
Abteilungsintern gründeten wir einen Detektivclub. Wir brauchen nur noch Mitgliedsausweise.
Als Madame im Sturm mit dem Kanu die Sonnenallee entlangpaddelte fand sie überraschend ein Fischgeschäft. Katwarn schlägt bisher nur für Dithmarschen an, dort aber im Trio mit „Extremwetter“, „Sturmflut“ und „Hochwasser.“
Die aktuelle Sturmwarnungsprognose für Deutschland sagt „Schlimm bis Freitag Vormittag und dann Heiligabend wieder bis zum zweiten Weihnachtstag.“ Lieber Sturm, bleibe bitte in diesem Zeitkorridor.
Wikimedia Deutschland entzieht dem Wikipedia-Kontor-Hamburg die Unterstützung und die Hamburger sind nicht glücklich darüber. (Und noch viel weniger über die Art und Weise wie dies nicht-kommuniziert wurde).
Wikimedia Russland löste sich gerade auf, um ihre Mitglieder vor Verfolgung durch den russischen Staat zu schützen.
Letztens aß ich das erste ostdeutsche Kantinen-Jägerschnitzel meines Lebens. Es wird das letzte bleiben. Für Wurstgulasch entwickelte ich inzwischen eine Schwäche. Aber Ost-Jägerschnitzel braucht niemand.
Die polnische Polonaise wurde ins immaterielle Weltkulturerbe aufgenommen. (In Polen ursprünglich Chodzony, von den Franzosen dann in Polonaise getauft, in Blankenese mit ä geschrieben.)
Die Ukraine kündigt an, auch Männer im Ausland zur Armee einziehen zu wollen. Und wieder einmal denke ich intensiv an meinen Ex-Kollegen A., der als Kind nach Deutschland kam; ich frage mich was er macht und wie verbunden er sich noch der Ukraine fühlt.
RomCom-Mystery
Wir wohnten einer geheimen Filmreihe in einem vollbesetzten Kino bei. „Fetch“ scheint eine Reihe zu sein, die einmal im Monat ältere RomComs im Original in das Schöneberger Odeon-Kino bringt. Sagten zumindest die beiden auf der Bühne. Zu Weihnachten kam eine Vorstellung der ultimativen Weihnachts -RomCom Love Actually.
Zu „Fetch“ fanden wir nichts. Mein gesamtes Wissen besteht daraus, dass die nächsten beiden Fetch-Vorführungen Mean Girls (24.1.) und Lisa Frankenstein (14.2. – Valentinstag) sein werden. Wer es macht? Warum? Welches Programm bisher war? Wo man E.T. vorschlagen kann (okay, keine Romcom, aber eine Bildungslücke dieses Haushalts) – nichts.
Also der Film, der seit knapp 20 Jahren Weihnachtstradition ist: Tatsächlich Liebe. Englische Paare, Fast-Paare und Nicht-Paare schlagen sich durch die Weihnachtszeit, mal lustig, mal traurig, mal niedlich, mal *hach*. Im Drehjahr 2003 an den Grenzen des guten Geschmacks entlangbalancierend, also 2023 mit der ein oder anderen kleineren Grenzüberschreitung. Mit ein bißchen Patina, aber noch so aktuell, dass der Film anschlussfähig an das Leben der Seher*innen ist.
Das Kino mit 259 Plätzen ausverkauft (habe ich noch nie gesehen dort) – aber anscheinend haben sich noch keine festen Love, actually-Bräuche herausgebildet, die während der Vorstellung stattfinden. Wir hoffen auf die nächsten Jahre.
Und falls jemand hier einen Fetch-Newsletter findet: Bitte melden!
The most treacherous sea
Es nähern sich die Tage, an denen Menschen einfach nur zu Hause mit einem mobilen Kommunikationsgerät in der Hand herumrollen sollen. Um sich dann die Zeit zu verbringen, eignet sich der Jahresrückblick Top Social Media Trends 2023. Da dürften sich genug Kaninchenlöcher finden, um mehrere Wochen darin zu verschwinden.
Noch nicht darin enthalten, NorthSeaTok (Nordsee + Tik Tok); Stürme, Wellengang, schlechtes Wetter und Shanties. Beliebt von den USA bis nach Indonesien.
Ihr wolltet doch sicher alle wissen, wie viele deutschsprachie Science-Fiction-Kurzgeschichten veröffentlicht wurden und wie sich statistisch unterteilen lassen? Yvonne klärt auf: Wer, wo und wie alt? Das Kurzgeschichtenjahr 2023 in Zahlen.
Tentakel in der Religionswissenschaft.
Einst zog der Kaptain spontan (zurück) an die Nordsee. Anderen geht es ähnlich. Da fährt die Vogelguckerin mal kurz nach Helgoland, und bumms, schon wohnt sie am Meer.
Falls er in die deutschen Kinos kommt, möchte ich Chłopi sehen – den diesjährigen polnischen Beitrag zum Oscar. Auf Englisch „The Peasants“, auf deutsch gibt es meines Wissens weder Verleih noch Titel. Basierend auf einem hundert Jahre alten Nobelpreisroman erzählt er auf dem polnischen Dorfe die ewige Geschichte von Familienheirat gegen Liebesheirat („Liebe vergeht, Boden bleibt“); in einer Aufnahmetechnik, bei der erst der Film real gedreht wurde. Dann malten 100 Künstler*innen nach den Filmszenen Ölbilder, die am Ende animiert wurden. (Trailer und Review/Hintergrund im Guardian).
Madame empfiehlt Bonn als Nachfolger von Babylon Berlin. Es spielt im Deutschen Nachkrieg statt in der Weimarer Republik. Es gibt Rheinischen Singsang statt Berlinern und die Gebäude sehen anders aus. Die Zahl der Nazis allerdings bleibt gleich ebenso wie die Verwicklungen in die Halb- und Unterwelt.
“There was more than one lobster present at the birth of Jesus?”
Irgendwie ist das das Jahr des Bösen. Jetzt machen sie auch noch das Kontor dicht 🙁
Und vor allem ist es, mal wieder, ein grandioses kommunikatives Desaster, das völlig unnötig die eh schon wenigen Engagierten frustriert. Wo sind die ganzen Awareness Teams wenn sie mal gebraucht werden?