23-11-16 Kool-Aid McKinstry verliert den Ball

Es begab sich zu einer Zeit vor ein paar Jahren, da informierte ich mich über Mobilfunkverträge. Mit Erstaunen stellte ich fest, dass mein Anbieter den Neukunden viel bessere Verträge anbot als mir. Entrüstet setzte ich mich an die Schreibmaschine. Ich hämmerte in die Tasten und schrieb eine Vertragskündigung.

Wenige Tage – Stunden! – später, entdeckte der Mobilfunkanbieter eine neu entflammte Liebe für mich und warb mit gänzlich neuen und erfreulichen Konditionen.

Seitdem haben wir eine Tradition begründet: Einige Monate vor Ablauf des Vertrags schreibe ich einen Kündigungsbrief. Und ich kenne genau den Moment, in dem dieser geöffnet wird. Denn ab diesem Moment bekomme ich Anrufe im Zwei-Stunden-Takt. Irgendwann bin ich ausgeglichen genug, um einen der Anrufe anzunehmen. Ich bitte um schriftliche Unterlagen. Das Mensch am Telefon sieht seine/ihre Provision schwinden und verweist auf die Website.

Dann darf ich ein bißchen rechnen und landete bisher immer wieder beim alten Anbieter. Jährliche Rituale! So wichtig!

Die DHL-Packstation-Saga setzt sich fort. Das Gerät liegt in der Packstation. Die Nachricht erreichte mich per Mail als ich in gerader Sichtlinie etwa 100 Meter von derjenigen Station entfernt stand. Aber ich komme nicht heran. Der versprochene Abholcode bleibt verschollen. Weder kommt er per Post noch auf die DHL-App und schon gar nicht per Mail. Das einzige, was ich bekomme, sind automatisierte Erinnerungen doch endlich das Päckchen abzuholen.

Eine andere Organisationseinheit von DHL lieferte mehrere Kilo Mathematik, welche Madame in Wohnung 3R auslösen konnte.

Eine freudliche Estin schickte ein Kombi-Fähr-Angebot.

Madame schlug sich mit dem Notverkehr nach Königs Wusterhausen durch. Denn heut‘ steht jede S-Bahn still, weil die GDL es will.

Bama!

Mit ETTI-Mentoriat Dienstag, Mathe-Mentoriat Donnerstag Mittwoch und Mathe-Studientag am Wochenende bin ich, finde ich, diese Woche Fernuni-technisch mehr als ausreichend bespaßt und kann mir einfach mal so einen netten Abend machen. Ich komme zum Football-schauen.

Diese Woche mit Doppelfreude. Einerseits staune ich immer noch, dass deutsches Sportfernsehen inzwischen den Sport versteht und kompetent berichtet. Zum anderen konnte ich die Live-Wiederholung des ein-und-alles-Teams, der Alabama Crimson Tide, schauen.

Das Spiel selber (Alabama 49, Kentucky Wildcats 21) war durchschnittlich. Alabama war körperlich, technisch und strategisch so deutlich überlegen, dass sie immer wieder nachlässig wurden. Mein spontaner Lieblingsspieler Kool-Aid McKinstry. ließ einen Ball direkt durch die ausgestreckten Arme gleiten. Ein Fehler, den ich eher in Kindergarten-Ligen erwarten würde als bei NFL-Anwärtern.

Aber es war schön die Atmosphäre zu sehen, einen der besten Trainer aller Zeiten am Seitenrand zu beobachten und mal wieder in die Südstaaten einzutauchen.

Auch schön und überraschend: Das Halbzeit-Interview mit Justin Okoronkwo (hier ein kurzer Ausschnitt). Der 19-jährige Münchner wird nächstes Jahr bei Alabama spielen. Er erzählte viel wie man plötzlich als Deutscher nach Alabama kommt und wie zukünftige Footballspieler dort aufgenommen werden. Vor allem aber Ist mit seinen 1,90m bei 96 Kilo Muskelmasse und entsprechender Athletik ein Bild von einem Mann. Und dabei so unfassbar nett und zurückhaltend und sympathisch. Könnte er bitte ein Role Model für verwirrte männliche Jugendliche werden?

Die Band von Taylor Swift?

Fragen, die in der Wikipedia-Auskunft gestellt werden und die ich mir dann auch stelle: Hat Taylor Swift eigentlich eine Live-Band? Alle Fotos von Liveauftritten, die ich kenne, zeigen sie (und eventuell Tänzer*innen) auf der Bühne ohne Musiker. Aber bei der Art von Musik und dem Anspruch der Produktion, muss eigentlich eine Liveband dahinter stehen. Das aufwendigste Playback aller Zeiten? Die Band spielt ihr Konzert versteckt in den Katakomben?

Aber das Internet, beziehungsweise Reddit, weiß natürlich Rat:

The band is split between the two sides of the stage. Matt Billingsley on drums, Amos, and Max Bernstein who is playing guitar and other instruments are on the left side of the stage with Jeslyn and Melanie as backup singers. On the other side is Paul, Mike Meadows, and the new primary keys player Karina DePiano that took over for David Cook along with Kamilah and Elliotte as backup singers.

Und dazu der Videobeweis. Etwas verloren wirken die Musiker*innen schon.

(Bonusfrage: ist der auf der Videowand eine Liveaufnahme von Swift, die in das Video übertragen wird oder ist das eine einstudierte synchrone Choreographie?)

Ein „Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ veröffentlichte „den ersten Zusammenhaltsbericht“, der besagt, dass es Filterblasen nicht nur digital sondern auch in der analogen Welt gibt. (so die taz). Mein erster Impuls ist es, einen bedeutenden Franzosen zu zitieren: „Nein! Doch! Ooh

Irgendetwas, vielleicht ist es der cringe Name von Institut und Bericht, weckt meine Neugier und ich möchte Hintergründe wissen. Okay. 10 Universitäten mit anscheinend bedeutender Förderung des BMBF. Das ist einerseits eindeutig staatstragend, anderseits sollte es inhaltliche Substanz jenseits des Offensichtlichen haben. Erfreulicherweise ist der ganze Bericht frei verfügbar und ich hoffe mal., ich komme dazu 127 Seiten solider Sozialwissenschaft zu lesen.

Wir haben Peak Beige überschritten.

Christa Chorherr mutmaßt, Warum im Ersten die Zahl der Bewohner abnimmt.

Das war genug Spaß für heute!