T Null. Tag der Abgabe des Deadlineendes der Bachelorarbeit. Sie ist abgegeben.
Madame kehrte aus Hamburg zurück und berichtete überrascht von dortigen Leberkässemmelständen.
Der Kaptain wurde zu Doppelkohlrouladen eingeladen.
Es war der letzte Sonntag und der letzte Montag des Bachelurlaubs. Theoretisch sind seit gestern meine drei 80%-Monate vorbei und ich lebe wieder vollzeitarbeitend. Praktisch aber habe ich noch unbezahlten Klausurlaub, denn die nächsten Klausuren sind nah und ich habe noch gar nichts für sie gelernt.
Nach der Abgabe folgte ein kurzer Kiezspaziergang. Dabei entdeckt: Auf der Rückseite von Öz Gıda befindet sich eine Mischung aus Biergarten, Beach Bar und Palettenlager. Vielleicht kann es auf die Könnten-wir-mal-Liste.
An den Laternen wurden die ersten „Dies-ist-die-Marathonstrecke“-Plakate aufgehängt. Vielleicht bleiben wir dieses Jahr doch in Berlin am Marathonwochenende und schauen vom Balkon aus zu? Außerdem könnten wir die ungewohnte Ruhe genießen, weil alle Straßen im Umkreis gesperrt sind.
Nachmittags: Gartenparty in Wochenend-West bei Zia sociale in trauter Runde. Es ging um Einschulung und Urlaub, Berliner Wohnungsmarkt (natürlich), Berliner Arbeitsmarkt für spezialisierte Naturwissenschaftler, die Wirren der Gewerbeanmeldung und das Gastspiel der Komischen Oper im Flughafen Tempelhof.
Der Küchenkalender zeigt im September einen Großen Tümmler. Fast bin ich ein wenig traurig. Ich hätte mir den Wal doch im Geburtstagsmonat gewünscht. Aber dann nehme ich den Tümmler als Glücksomen für den Monat der Bachelorarbeit und der Klausuren.
Vor dem Fenster ein riesiges Spinnennetz – gesponnen im Baugerüst mit imposanter Spinne. Im WInd schwankt es wild durch die Gegend. Wartet sie auf Tauben?
Parametrische Programmierung
Eingeschickt habe ich die Arbeit am Montagmittag. Fertig war sie Sonntagabend. Aber ich kenne es ja: Sobald ich auf „final“ gedrückt habe, fällt mir noch etwas ein, was ich noch dringend hätte ändern wollen.
Also fertig: Sonntagabend.
Abklingzeit Sonntagnacht.
Montagvormittag dann wirklich noch Kleinigkeiten geändert.
Montagmittag 14:11h. Abgabe.
Dabei fiel mir wieder auf, wie sehr ich LaTeX schätze. Auch nach vielen Jahren erinnere ich mich noch deutlich daran, dass ich die letzten Tage der Magisterarbeit vor allem damit verbrachte, Word zu verfluchen. Im Jahr 2025, Bachelorarbeit in MikTeX: Alles lief genau wie es sollte. Das Programm machte zuverlässig genau was ich ihm sagte und der Text sieht dazu noch optisch phänomenal aus.
Aber okay: Erkauft ist es damit, dass der Quelltext zusätzlich zu den 11000 Wörtern der Arbeit auch noch gefühlt 22000 Steuerzeichen enthält.
Endstand: 10700 Wörter, sieben Tabellen, zwei Abbildungen und siebzig Formeln.
Letzte Handlung: die Dateien Ergebnis_D_alle.cvs, Parameter_alle_Bereiche_einzel_in_Plot.jl, und Parameter_zusammen_in_CSV.jl in eine Zip-Datei packen und als Anhang hochladen. Danach erstmal ein Gefühl der Leere: Was nun?
Aber das wird sich geben. Immerhin bot die Gartenparty die Gelegenheit, eine Flasche Sekt mitzubringen.

Dann bestellte er ein Bier, das war perfekt.
Notes on Managing ADHD – Ich weiß gar nicht, ob die so ADHS-spezifisch ist. Aber vieles davon betreibe ich inzwischen auch, und es hat sich als sinnvoll erwiesen. Ich glaube insbesondere Inbox zero und eine ausgeprägte Neigung dazu, alles vorherzuplanen und diesen Plan quasi ununterbrochen innerlich durchzugehen.
Um beim Thema zu bleiben: ADHS bei Frauen: Wenn 100 % Perfektion nur Fassade ist
Die Farben für derzeit moderne Männerklamotten sind ganz furchtbar und sehen aus wie mehrfach zu heiß gewaschen. Quasi Haferflockenfarben. (und danke für’s Erwähnen)
Role model Papa N: Die Waffel war außen knusprig und innen weich-fluffig, nicht zu süß und knallheiß. Papa N fand sie zu heiß, er aß nur die Sahne und die Kirschen. Und seinen Eiskaffee zu kalt, von dem aß er auch nur die Sahne und dann noch die Eiswaffel. Dann bestellte er ein Bier, das war perfekt.
Marcus im Braunkohleland. Erinnert mich stark daran, wie ich 1990 als 15jähriger zusammen mit unser Leipziger Partnergemeinde durch die gerade verlassenen Braunkohltagebaue kraxelte.
Falls wir nächstes Jahr die Grand Tour machen, steht Triest auf der Liste. Wir können uns schon mal einstimmen mit Gulasch alla Triestina.
Falls wir mal Geld spenden, geht es mit hoher Wahrscheinlichkeit an Reporter-ohne-Grenzen oder Sanktionsfrei oder den Freiheitsfonds. Bei letzterem kann man hier lesen, warum Kein Geld fürs Busticket und deshalb in Haft: Freiheitsfonds kauft 100 Häftlinge frei.
Rebecca Solnit in ihrem Newsletter mit einer Reprise zu ihrem wunderbaren Buch Orwell’s Roses unter dem Titel Circuses vs. Roses: Notes on Pleasure and Scold Culture:
I have been blessed to be around drag queens, who are clearly dedicated to the more baroque possibilities of eyeliner and hairspray, often make much of being gossipy about celebrities even when they’re not dressing up as them, and who are often the most dedicated and valiant organizers around.
Glückwunsch zur Abgabe! Das wäre wohl die erste Bachelorarbeit nach der Unizeit in die ich reinschauen würde, wenn sie am Ende veröffentlicht wird, angesichts der Vorberichterstattung 😉
Vielen Dank! Schauen wir mal was der Lehrstuhl dazu sagt 🙂
Glückwunsch zur Abgabe der Bachelorarbeit! Ich hoffe, die Erleichterung das gemeistert zu haben kommt noch und ist groß!
Vielen Dank. Es fühlt sich weiterhin sehr ungewohnt an. Aber es entwickelt sich. (zumal noch Klausuren sind und ich noch so ein wenig innere Lernspannung aufrecht erhalten sollte.)
Ganz herzlichen Glückwunsch zur Abgabe!
Da denke ich natürlich an meine Abgaben zurück. Die Diplomarbeit (lange her, kurz nach dem Kartoffelkrieg) und dann die Masterarbeit. Wie erleichtert und un-erleichtert ich gleichzeitig war.
Was Du über LaTex schreibst, kann ich nur unterstreichen! Kurz vor dem entgültigen Export noch ein paar kleine Korrekturen? Kein Problem! Sieht ja trotzdem alles gut aus! Außerdem ist eine Textdatei für Paranoiker wie mich immer besser als so proprietäres, komplexes Dateiformat wie doc.
Vielen Dank. Und ja, egal was drinsteht, es sieht dabei auf jeden Fall toll aus!