„Zauberhaft“ ist ein Adjektiv, das mir in Verbindung mit Berlin-Schöneberg quasi nie einfällt. Außer heute, als ich aufstand, den Vorhang beiseite schob – und auf die Bäume im Hof schaute, deren Zweige mit einer feinen, geradezu zauberhaften, Schneedecke bedeckt waren.
Die Zeit vom 27.12. bis 31.12. heißt bei uns „zwischen den Tagen.“ Aktuell ist erst der 18, aber es fühlt sich ähnlich an. Nach den Familienfeierlichkeiten ist vor den Familienfeierlichkeiten. „Zwischen den Feiern“ wäre passend, klingt aber zu profan und zu wenig geheimnisvoll.
Die erste Feier-Runde endete um 12:29h mit der Abfahrt des ICE373 in Berlin Hauptbahnhof. Die nächste Runde beginnt mit meinem ersten Vorweihnachtsurlaubstag Ende dieser Woche. Jetzt ist..
Jetzt wäre – ins Hallenbad gehen, den Kopf 2000 Meter unter Wasser halten und nur Einatmen und Ausatmen. Aber draußen ist kalt, ich bin mir auch weiterhin zu verhustet für solche Aktionen. Den Plan, alternativ Pizza zu bestellen, lehnte Madame ab („bis die hier ist, ist sie kalt“) und so wird Sushi kommen.
Auch heute morgen durchschritten wir mit vier Personen und zwei Koffern erfolgreich das Friedenauer Treppenlabyrinth. Zum Sonntagsfrühstück gab es Buffetreste (u.a. Dill-Rahm, Polnische Wurst, Kaptainskuchen) bevor wir uns zum Hauptbahnhof begaben.
Originellerweise ist der Hauptbahnhof der einzige Ort innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings, von dem ich sagen würde, er ist mit dem Auto besser erreichbar als mit dem ÖPNV. Wir erwischten den letzten Fahrstuhl vom Parkhaus ins Erdgeschoss, bevor der Fahrstuhl den Betrieb komplett einstellte. Die Zeit reichte für Kaffee bei Pret-a-manger und selbst der Zug fuhr pünktlich, in korrekter Wagenreihung vom vorher angekündigten Gleis.
Zurück durch das weiterhin zauberhafte Schöneberg. Ich versuche, Putin’s People zu lesen, scheitere an akuter Energielosigkeit, werde mich zu Madame begeben und die Kitchen-Impossible-Weihnachtsfolge in der Mediathek schauen.