25-11-20 Jetzt noch die Fräsmaschine

Während ich dies schreibe, premierenflötiert Madame in der Stadtbadwohnung. Jeden Tag wird die Wohnung ein wenig bewohnbarer.

Karls Erdbeere am Südkreuz verschwand bis nächstes Jahr. Vermutlich tötete Nachtfrost auch die allerletzten Erdbeeren.

Im Winter gibt es Gemüsli nur alle zwei Wochen. Madame wurde daran erinnert, als sie vor dem leeren Gemüslichkeits-Schrank stand. Dann halt nicht.

Während das Schrumpfgemüsli eigentlich geplant war (für uns allerdings „Winter“ nicht Mitte November beginnt), werden auch wir Betroffene der Crowdfarming-Probleme. Nachdem „unsere adoptierte“ Kuh gestorben war, und wir deswegen keinen Käse mehr bekamen, „adoptierten“ wir eine andere Kuh bzw. halt deren Käse. Überraschendweise allerdings gelang der ersten verstorbenen Kuh danach die Wiederauferstehung und jetzt haben wir doppelt Käse.

Die Feurig-Apotheke in der Schöneberger Hauptstraße impft unkompliziert (Mittwochs nachmittags) gegen Grippe und Corona. Die Menschen rennen ihnen die Türen ein und die Apotheke versteht nicht, warum die ganzen Ärzte sich so anstellen.

Den Grippeshot ließ ich mir dennoch öffentlicher-Dienst-angemessen von meiner Arbeitgeberin setzen. Der Impfshot auf die eh schon in mir herumlungernde Erkältung obenauf war vielleicht nicht die brillanteste Idee – aber manchmal ist der schlechte Weg immer noch der Beste. Ob ich eine Corona-Impfung kurz nach einer Corona-Infektion für sinnvoll halte, muss ich noch entscheiden.

Donnerstag gab ich das schlechtsvorbereitetste Wikipedia-Interview meines Lebens; also nicht, weil ich mich sonst auf derlei Interview vorbereitet hätte. Aber ich glaube ich habe seit Wochen nicht mehr ernstlich an Wikipedia gedacht; normalerweise fällt mir auch nicht 7 Minuten vor Beginn beim Blick in den Kalender ein, dass gleich sofort ein Interview kommt. Aber so ist es halt an Tag T-13 bis zum Umzug.

Zum Glück ging es um „25 Jahre Wikipedia“ und ich durfte von anno dunnemals erzählen. Demnächst dann auf einem süddeutschen ÖR-Sender.

Es waren zweieinhalb Tage zwischen Arbeit und Umzugsvorbereitung und dem starken Drang, möglichst viel dazwischen zu schlafen.

Immerhin wird es entspannter. Der Umzugsmensch war noch mal da. Wir haben seit der letzten Schätzung 20 Meter Buch und insgesamt 6 Kubikmeter Zeug aus dem Haushalt verschafft; das Meiste, was weg sollte, ist jetzt weg – den Rest können wir entspannt angehen lassen, denn für dessen Umzug werden wir eh bezahlen, egal, ob es am Umzugstag noch anwesend ist oder nicht.

Kein Zeitdruck mehr beim Entsorgen, weniger Zeitdruck bei der Küche.

Spüle läuft

Ich verschob ungefähr ein Dutzend Mails mit IKEA-Lieferbestätigungen, Chat-Transkripten und Auftragsnummern aus dem Posteingang, denn ich hoffe, diese nie wieder zu benötigen.

Halleluja!

Die Küche macht Fortschritte. Sobald das Silikon getrocknet ist, haben wir Wasser in der Küche, können Spüle, Herd und eine ganze Menge Schränke benutzen.

Dafür wie winzig die Küche ist, sieht sie toll aus. Bei aller Bescheidenheit.

Aber sie ist nicht vollendet.

Es fehlen:

  • Zwei Schranktüren (nachbestellt, weil die Küchenbauer eine bessere Schrankidee hatten). Die sind anfang der Woche irgendwo auf dem Weg zum IKEA-Zentrallager zum DPD-Zentrallager in einem Loch versunken und werden hoffentlich wieder auftauchen.
  • Waschmaschine, Geschirrspüler und Kühlschrank (logisch, die bringen wir aus der alten Wohnung mit).
  • Die Fräsmaschine: Entweder hat IKEA falsch gemessen oder falsch gerechnet: Auf jeden Fall lässt sich das Küchenfenster nicht mehr öffnen, weil es gegen das Kochfeld stößt. Es ist eine Sache weniger Millimeter. Das Gute ist: IKEA hat selber gemessen und geplant. Es ist unbestreibar wer Schuld ist und das ganze Beheben muss. Das Ungute: ist halt trotzdem Aufwand und weiterer Warterei. Zur Auswahl stehen: Arbeitsplatte wechseln (was bedeutet, die halbe Küche neu zu bauen, weil alles in Höhe und Breite an der Arbeitsplatte ausgerichtet ist); oder dort wo die Kochplatte ist, etwas abzufräsen, so dass die Kochplatte plan mit der Arbeitsplatte liegt. Das passiert hoffentlich nächste Woche.

Für vegane Maultaschen ins Restaurant

Etwas Recherche brachten einen Scheinriesen des Service Managements zum Vorschein. Wenn deine komplette Framework-Organisation aus dir und deiner halben Ehefrau besteht, beginne ich zu zweifeln.

Wieder einmal traf sich die Karpfengruppe der IT zum Socialising, Lästern, Planen und zur psychischen Hygiene. Die Resonanz fiel leider aus, denn DJ OneNote wollte vegane Maultaschen – und dafür mussten wir ins Heuberger.

Das Essen war besser als in der Resonanz, die uns umgebenden Weihnachtsfeiergruppen zahlreicher, und am Ende war es halt ein Restaurang, keine Kneipe.

Wir tauschten Berliner Wohnungssonderlichkeiten aus (Fömi wohnt jetzt in Friedenau) und die lieben Jungspund-Kolleg:innen glauben mir weiterhin mein Alter nicht. Ich könnte ja den Personalausweis als Beleg zeigen – aber das wäre langweilig.

Wie schön: Mal zwei Stunden rauskommen, ohne dabei umzuziehen oder umzugsvorzubereiten.

Nicht das Heuberger, aber noch veganer

Fermentieren und kaufen

Wild Fermentation von Sandor Ellix Katz war hier ein lebensveränderndes Buch. Denn diesem verdanken wir das unkomplizierter Vollkorn-Sauerteig-Roggenbrot, das an 90% der Tagen in diesem Haushalt zum Frühstück gegessen wird. Um so neugieriger war ich darauf, dass die Magertratzler jetzt eine deutsche Ausgabe eines Katz-Buchs bespricht: Kochbuch: Die Fermentier-Bibel | Sandor Ellix Katz

Anderswo Roggenbrotprobleme.

Das ist gar nicht so einfach mit der Zukunft: Kassen- und personallose Supermärkte in der Krise: Problem-Einkauf bei Netto Pick & Go: Überholspur zur Kontrollwaage. Das ist gar nicht so einfach in der Zukunft: der Versuch 1:1-Ausstattung (eine Schülers, ein IT-Gerät) umzusetzen: 1:1-Ausstattung in the making – Teil 3

Spielen mit Daten: Nicky Reinert hat einen Datensatz mit den meisten Supermärkten Deutschlands und kann erstaunliche Dinge daraus ziehen: Wo liegt die ALDI-Grenze?

Und jetzt ins Bett.

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