„Weiter geht’s auf der A7. Weiter geht’s in Richtung Nord.“ – Was heute nicht stimmte. Aber sobald ich vor meinem inneren Auge Autobahnfahrten Revue passieren lasse, legt sich sofort dieser Soundtrack darüber. Immerhin fuhren wir heute auf der A7. Etwa anderthalb von insgesamt 430 Kilometern. Und in Richtung Süd. Aber A7!
Zum Abschied aus Dithmarschen bekamen wir das absurdeste eon-Gasschreiben des ganzen absurden Gas-eon-Vorgangs. Zum Glück war dieses Schreiben harmlos und zu kompliziert, um seine Absurdität zu erklären. Aber ich sollte darüber ein Musical verfassen.
Wir ließen den Kaptain mit etwas Frischem zurück, und hoffen, dass sie sich schnell wieder von unserem Besuch erholt. Mit zwei kurzen Boxenstopps (Autogas in Heide für 1,10€ sowie in Kremmen für 0,98€) und einem längeren Halt (es gibt jetzt Mehrwegbecher bei McDonalds! Spektakulär! Die Besatzung war mit dem Konzept Mehrweg noch überfordert) arbeiteten wir uns vom regenerisch-stürmischen Dithmarschen in die regnerisch-stürmische Mittelmark vor. Weiter gehts auf der A23, A7, diversen Hamburger Stadtstraßen, A24, A10, weiter gehts in Richtung Südost!
Ein kurzer Kontrollblick zum Bungalow: Steht noch. Wir luden erste Silvesterutensilien ab, stellten fest, dass der Nachbar Wakeboard auch Silvester in der Siedlung ist. Wir erfuhren, dass es in 40 Kilometer Umkreis keinerlei Wasseruhren mehr zu kaufen gibt. Offensichtlich haben die Helden des Wasserverbandes allen Wasseruhrbesitzern, deren Uhr in den knapp 3 Jahren seit Corona aus der Eichung fiel, jetzt gleichzeitig eine vier-Wochen-Frist gesetzt, diese zu ersetzen. (Was über den Daumen gepeilt mehr als die Hälfte aller Wasseranschlussbesitzenden sein dürfte).
Ich drehte unser Wasser wieder auf, soll ja bis Neujahr frostfrei bleiben, und traf einen niedlichen Wasserkellerbewohner.
Weiter geht’s auf der A10, A115 Weiter geht’s in Richtung Südost. Nach Berlin. Die Wohnung war unverändert, aber kalt. Die weiße Ledercouch, die uns seit Monaten erst auf dem Innenhof, dann auf der Busspur begleitete, verschwand. Entweder entschied doch jemand, sie sei ein schönes Weihnachtsgeschenk. Oder ein gütiges Sperrmüllweihnachtswesen half aus. Sie ist weg weg.
Jahrzehnte des Deutschlandfunk-Hörens lehrten mich: Niemand gibt so unterhaltsame Interviews wie Sopranistinnen im Herbst ihres Lebens: ein Paradebeispiel lief heute Abend: Zeitzeugen im Gespräch: Die Opernsängerin Edda Moser.
Ich versprach die Weitergaben eine Breakfast-Strata-Artikels. Und wo ich ihn schon ent-paywalled habe, hier auch der Link: This Easy Breakfast Strata Is the Ultimate Way to Start the Year.
Glücklicherweise laufen Tröt-Twitter-Meta-Diskussionen nur am äußersten Rande meines Augenfelds. Aber faszinierend finde ich die These, dass Viralität/Algorithmische Ordnung mehr Diversität in die Debatte bringen sollen. Meiner Erfahrung nach machen diese Mechanismen Alles platt, indem sie es in ein homogenes Aufregung-Gegenaufregungs-Muster zwängen, in dem die Inhalte komplett austauschbar werden.
Dementsprechend werden die Themen des Tages (der Stunde?) dauernd ausgetauscht, ohne dass die Debatte auch nur einen Schritt nach vorne (oder hinten oder halt in irgendeine Richtung) kommt. Jegliche Unterschiede, Abschweifungen, Abstufungen oder differente Herangehensweisen werden sofort vom Algorithmus wegsortiert. Sie maximieren ja nicht die Aufregung. Es entsteht ein homogener Brei, auf dem die Lautesten nach oben treiben.
Okay, gefühlt sind es vor allem jene Lautesten, die jetzt den Verlust des Twitter-Algorithmus beklagen.
Nachdem Arkansas im Liberty Bowl eine Minute vor Schluss noch mit 15 Punkten führte, ging das Spiel noch in die dritte Verlängerung(!) Arkansas gewann am Ende den Liberty Bowl in Memphis gegen Kansas mit 55 zu 53. Ich glaube, ich muss noch eine längere Zusammenfassung des Spiel suchen und anschauen.