Es ist erstaunlich, dass niemand mehr Wellensittiche hält.
„Jugendbande terrorisiert die Kleinstadt Heide“ öffnet Bild.de die Seite. Ich bin froh, im entspannten Berlin zu leben.
„Beschaulich“ hingegen wählt die Bild als Adjektiv für die Mittelstadt Heide, wenn es um das Landrats-Wahl-AfD-Debakel geht. Die taz informiert besser als die Bild: Landratswahl in Dithmarschen: Keine Mehrheit ohne AfD-Stimmen
Die Stadt Hamburg wertete Luftbilder aus. Bei der Gegen-Nazis-Demo von vor drei (?) Wochen waren doch nicht 50.000 Teilnehmer*innen wie von der Polizei angegen, sondern 180.000.
Flamingo Ingo ist gestorben.
Madame muss und darf keinen Kuchen verkaufen.
Madame hat ungefähr drei Tage Semesterferien und leitete diese mit einem Besuch im Stadtbad Lankwitz ein.
Es ist warm. Auf der Hauptstraße joggte eine Frau in kurzen Hosen.
Es stürmt. Die Neueröffnungsdeko an der Fassade bei MMA Fusion ist schon ganz zerfleddert.
Bei Qcells neben Vattenfall soll demnächst ein Café eröffnen. Das könnte der desolaten Mittagspausensituation am Südkreuz aufhelfen.
Richtung Kleistpark schließt das Antiquariat Bücherhalle. Das ist bedauerlich.
Ich hoffe darüber wird der Tempelhof-Schöneberg-Newsletter des Tagesspiegels berichten. Der hat eine neue Autorin. Das wiederum ist eine erfreuliche Entwicklung.
In der U-Bahn-Haltestelle Heidelberger Platz telefonierte eine Frau lautstark. Ich konnte die Sprache nicht erkennen. Einzig das Wort „Altbau“ scheint in ihr nicht zu existieren. Es wurde vielfach als Fremdwort aus dem Deutschen eingeführt.
Der Versuch, in Baden ein Smartphone-freies Deutschlandticket zu kaufen, führte zu einem Überraschungsbrief, in dem sechs einzelne Papier-Deutschlandtickets für je einen Monat waren.
Sowohl privat wie auch nicht-privat viele Gespräche über Wolken. Wo kommen sie her, wo wollen wir hin und wo ist die Wolke überhaupt.
Yes, yes, there is a limit
Noch 11 Tage bis zur Mathe-Klausur.
Das bedeutet, noch 15 Tage bis zur Klausur Technische Informatik/Theoretische Informatik/Betriebssysteme/Rechnernetze. (ETTI)
Auf die ETTI-Klausur bin ich deutlich schlechter vorbereitet. Gestern schaute ich wieder in den Stoff und die Übungsaufgaben: Etwa 95% der aufgabenrelevanten Inhalte hatte ich in diesem Semester schon mal verstanden, etwa 5% davon könnte ich spontan wiedergeben.
Fragen wie: „Was ist ein PC?“ (A: Program Counter / Befehlszähler) oder „Was ist eine ALU“ (A: Arithmetical Logical Unit / Arithmetisch-Logische Einheit) kriege ich noch bin. Aber bei: „Hier sind 20 Zeilen Assembler, wie sind die Register am Ende belegt?“ müsste ich doch noch mal nachschauen.
Bei der Mathe-Vorbereitung habe ich die Altklausuren inzwischen soweit durchgearbeitet, dass ich den gleich bleibenden Klausuraufbau ganz gut im Griff habe. Es gibt Acht Aufgabenblöcke zu acht Themen, insgesamt 80 Punkte, also 90 Sekunden Zeit je erreichbarem Punkt. Je nach Semester schwanken die Punkte für ein einzelnes Thema zwischen 4 und 16 (entspricht 6 bis 24 Minuten Zeit für ein Thema). Es kommen vor:
Ganz gut im Griff habe ich: Induktive Beweisführung / Einfache Matritzenumwandlung (Treppennormalform, Inverse etc.)
Im Prinzip verstanden aber das Ausführen hakt: die Logikaufgabe / Funktionen, die monoton wachsen oder fallen und Limits (Grenzwerte) haben / Grenzwerte über Null-Teiler (Satz von L’Hopital inkl. Mehrfachableitungen von Sinus und Cosinus)
Im Prizip verstanden, Ausführung schwierig: Integrieren / Vektorräume und ihren Basen, lineare Abbildungen,
Blank stare: Konvergenzradien bei Potenzfunktionen (Cauchy-Hadamar).
Kein Treibholz in Dahlem
Mittwoch ist Schwimmexpeditionstag. Es geht durch die Stadt, um am Ende im Wasser herumzutollen.
Diese Woche in eins meiner Lieblingsbäder: die Schwimmhalle Hüttenweg in Dahlem. Die ist einerseits ein Unikat, andererseits echt Berlin.
Gebaut wurde sie in den 1970ern für die amerikanischen Truppen im Berliner Südwesten. Sie ist damit eine echte Amerikanerin und befindet sich inmitten des Cole Sports Centers. Sie ist die einzige neu gebaute alliierte Schwimmhalle und sieht damit anders aus als andere Berliner Bäder.
Seitdem die Alliierten nach 1990 abzogen entstanden in der Gegend zahlreiche Neubaugebiete auf ehemaligen Kasernenanlagen, die allesamt eher teuer als schön sind – aber auch ihre eigene Atmosphäre haben.
Ich fuhr mit der Ringbahn zum Heidelberger Platz, dann mit der U3 zum Oskar-Helene-Heim. Durch die dunklen Neubaugebiete ging es zu Fuß zum Bad. Neben mir im 25-Meter-Becken noch sechs sportorientierte Freizeitschwimmer, ein Kinderschwimmkurs und zwei Mütter, die einfach die Zeit nutzten um selber schwimmen zu gehen. Gut, dass mein Nacherkältungszustand wieder stärker vom Planschen weg zum Schwimmen tendiert, sonst wäre ich in dieser Gemeinschaft negativ aufgefallen.
Und dann zurück. Einfach mal in einen Bus steigen. Der 285er fuhr mich durch mir komplett unbekannte Stadtteile und Straßen „Am Rehwechsel“, „Wupperstraße“, „Am Birkenknick“, „Billy-Wilder-Promenade“. Eine knappe Dreiviertelstunde durch meine Heimatstadt und ich kannte Nichts. Erst als wir kurz vor dem Ziel Richtung Charité-Benjamin-Franklin und Blutspende einbogen, war ich wieder orientiert.
Berlin ist raus
Lila in Israel im Ausnahmezustand, aber der ist schon längst Routine geworden.
Zu meinen Hobbies gehören Wahl- und Abstimmungssysteme und ihre Nebenwirkungen. Bei quasi jeder Wahl oder Abstimmung determinierte die Form, in der diese Abstimmung ausgeführt wird, das Ergebnis. Man kann dort erstaunliche Resultate und insbesondere ganz erstaunliche Nebenwirkungen erreichen. Spannend: Der Tagesspiegel zu den eventuellen Folgen der Bundestags-Wiederholungswahl in Berlin. Es ist durchaus möglich, dass die Sitze für alle Parteien gleich bleiben, aber Berliner*innen durch Hessen verdrängt werden.
Wer hat’s erfunden? Ein Kundan. Das weltberühmte und weltgeschätzte Butter Chicken. Aber welcher Kundan war es? Kundan Lal Gujral oder Kundan Lal Jaggi? Der Delhi High Court muss entscheiden. Who Created Butter Chicken? India’s Great Curry Clash.