Blick auf ein Feld auf dem sich ein See gebildet hat (Gegenlicht)

24-02-10 Formeln fühlen (Der Ruf der Kohlmeise)

In der Küche riecht es nach Spargel. Nach etwas Recherche erweist sich die Gelbe Beete im Slow Cooker als Ursache.

In der Verwaltung ein neuer Putzmann, wahnsinnig nett. Er freut sich, dass wir uns schon aus Schwimmbädern wiedererkennen. Von allen Putzkräften in der Verwaltung ist er nicht nur der Kompetenteste, sondern auch derjenige, der spontanen Herzüberfluss bei mir auslöst.

Wir erreichten die 10.000. Jetzt ist die Software kaputt.

Madame muss nicht Teil 4, Abschnitt b lernen.

Wir redeten über zusammengesetzte Holz-Rechtecke und hatten Kommunikationsprobleme, weil wir Längs- und Breitseite verschieden auffassten.

Heute Abend ist das San-Remo-Finale.

Schöneberg-Nord

In einer mittelguten Pizzeria am Winterfeldtplatz (deren Namen deshalb auch nicht erwähnt werden muss), durfte ich an einem exklusiven ÖR-IT-Treffen teilnehmen. Eine fast mythische Figur der Vergangenheit nahm teil. Die erwies sich in Person sehr viel unkomplizierter und umgänglicher als von mir erwartet. Spannender Austausch über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen kommunalem Eigenbetrieb (AöR), Senats-Innenverwaltung und einer Universität.

Aus der Senats-Innenverwaltung erfahre ich, dass die Telekom noch aus alten Postzeiten viele Leistungen für zum Beispiel Polizei und Feuerwehr erbringt, die sie gar nicht mehr erbringen müsste und auch nicht bezahlt wird. Aber es besteht Telekom-intern noch ein organisatorisches Interesse am Funktionieren des Staates.

Auf dem Weg zum ÖR-IT-T komme ich an der Spreewald-Grundschule vorbei. Diese liegt am Dreiländerpunkt zwischen drei Quartieren (Gangsterrap-Hood um das Pallasseum, gutbürgerlich-saturierte Nachbarschaft im Bayerischen Viertel und traditoneller Schwulenkiez um den Nollendorffplatz). Überregional ist die Schule ein wenig bekannt aus den Krawall-Medien. Ich weiß nicht mehr warum – Drogen, Gewalt – irgendein Thema halt, dass die Krawallmedien schätzen.

Jetzt aber bemerke ich die spannende postmoderne Architektur der Schule. Die Sporthalle ist hell erleuchtet. Ich bin ein wenig neidisch, nie in einer solchen Sporthalle unterrichtet worden zu sein. Am Abend ist keine Unterrichtszeit mehr sondern Vereinszeit. Ich rechne mit Basketball oder Fußball – sehe zu meiner Überraschung aber drei Rollkunstläuferinnen beim Pirouettendrehen.

Ich fasse das als gutes Zeichen für das Wochenende auf.

Meerschweinchen, Seelandschaft

Das Holz ist saftig.

Die Feuerwehrsirene schreckt die Kraniche auf. Die Kohlmeise wechselt kurzfristig von ihrem allgemeinen Gesang auf den Warnruf. Erstaunlich wie durchdringend ein Miniaturvögelchen tönen kann.

Der See am Südende der Latifundien hatte sich erneut vergrößert. Ein Dutzend neuer Seen war auf den angrenzenden Äckern entstanden. Selbst auf unserer Wiese steht Wasser.

Erste zarte Blüten zeigen sich.

Erstmals dieses Jahr fuhren wir auf die Latifundien. Le cobaye Friedrichshain war gestorben. Es sollte im Grünen mit Blick auf das Feld beerdigt werden.

Meerschweinchen Alice liegt unter dem Flieder, am Rande der Wiese. Ein gut handgroßer Feldstein markiert das Grab. Es gab bereits genug Gartenblüten um das Grab zu schmücken. E hielt eine kurze anrührende Rede.

Blick auf ein Feld auf dem sich ein See gebildet hat (Gegenlicht)

Dienstanweisung und Muster

Ein Jahr intensiver Beschäftigung mit Mathe nähert sich einem Kulminationspunkt. Und manchmal, selten, kommt wieder das Gefühl, dass die Mathematik einfach schwebt und schwerelos von statten geht wie es sein sollte.

Noch 9 Tage bis zur Matheklausur (13 Tage bis zur Klausur ETTI). Wenn ich bei der Klausur ein echtes Glücksbärchi bin, alle Fragen genau in meine Richtung zielten, die Bewerter*innen nett sind und (wie fast jedes Jahr) die notwendige Punktzahl zum Bestehen gesenkt wird, hätte ich Chancen zu bestehen. Unter normalen Umständen noch nicht.

Aber es sind auch noch 9 Tage. Und inzwischen verinnerlichte ich auch, dass Rang und Dimension „im selben Universum spielen“, man einen Rang von einer Dimension abziehen kann, oder einen Rang zu einer Dimension addieren und dann eine andere Dimension bekommt. Das erklärt vieles.

In der Vorbereitung stoße ich auf zwei Texte zur Mathematik an sich. Da sind „Meine 15 besten Tipps zur Klausurvorbereitung“ vom Lehrstuhl „Quan­ti­ta­tive Methoden und Wirt­schafts­mathe­matik“ (bwlquam) und zum anderen das Buch „A Divine Language: Learning Algebra, Geometry, and Calculus at the Edge of Old Age“ vom New-Yorker-Autor Alec Wilkinson.

Wilkinson hat mit der Mathematik nach langen Auseinandersetzungen bestenfalls eine Art Hassliebe entwickelt. Dem Lehrstuhl „Wirtschaftsmathematik“ würde ich unterstellen, dass er Mathe an sich mag.

Der Lehrstuhl schreibt:

„(Rechen-)Vorschriften, die man nicht versteht, als Dienstanweisung betrachten. Wenn Du etwas partout nicht verstehen kannst oder willst oder es Dir keiner vernünftig erklären kann, sehe es als Dienstanweisung an. Manchmal kapiert man es einfach nicht. Anstatt sich selbst und anderen damit auf die Nerven zu gehen, kann man es einfach als Dienstanweisung oder Befehl ansehen. Ist quasi von einer höheren Macht vorgegeben.“

Wilkinson rätsel über die Unendlichkeit nach und darüber ob Mathematik erfunden oder entdeckt ist. Seine Mathematikerin-Nichte wirft ihm vor „Du überdenkst.“

Wahrscheinlich liegt da das Geheimnis. Mathe ist Mustererkennung. Ich erkenne ein Muster wieder, und intuitiv habe ich ein Gefühl, wie ich es in ein schöneres Muster verwandeln kann. Das sind Prozesse jenseits des bewussten Denkens.

Irgendwo kommt dann das bewusste Denken, wenn es um Detail-Erinnerungen des Rechenwegs geht, um das Verschriftlichen geht oder die Kontrolle des Prozesses. Die Basis aber, die ist unbewusste Mustererkennung. Die entsteht auch durch Wiederholung.

Muster, die ich bis zur Klausur erkennen und anwenden sollte

Das Taylor-Polynom dritten Grades am Punkt 17:

\( f(17) + \frac{f'(17)}{1!}(x-17) + \frac{f“(17)}{2!}(x-17)^2 + \frac{f“'(17)}{3!}(x-17)^3\)
Die Sinus-Cosinus-Ableitungs-Abfolge \(sin \rightarrow cos \rightarrow (-sin) \rightarrow (-cos) \rightarrow sin \rightarrow cos \rightarrow (-sin) \)

Die dritte binomische Formel rückwärts mit Wurzel:

\( ((\sqrt{3x-1}+17) * ( (\sqrt{3x-1}-17) = (3x-1) – 17^2 \)

Da steht ein Pferd auf dem Flur

Gabriele Frankemölle war auf der Ambiente2024 und besichtigte die rillig-pastelligen Trends für Heim und Küche.

Frau Anje war beim Zahnarzt und ließ sich von Charlie Chaplin die Zähne reinigen.

Östlich von Istanbul in Instanbul bei den Uiguren: Kurzer Blick in ein verbotenes Land

Anke Gröner schreibt einen Aufsatz.

Frau Chorherr versuchte vor langer Zeit eine Bank zu digitalisieren: Wie Träume Erkenntnisse bringen können.

Perlen der Wikipedia-Nutzerseiten: In diesem Sektor [Musik] sind leider auch Wikipedianer unterwegs, die meinen, nur weil sie Tonträger besitzen und ein paar Bücher über Musik gelesen haben, über Musik schreiben zu können. Ihnen fehlt das musikfachliche Grundwissen, der Überblick und das musikologische Handwerkszeug, um fundierte Musikartikel schreiben oder verändern zu können. Ich habe mir zur Gewohnheit gemacht, mit ihnen schroff, aber sachlich umzugehen.