Die College-Football-Saison beginnt. Alabama hat sich mit Western Kentucky einen leichten Aufbaugegner gesichert, Ole Miss mit Furman ebenso.
Ich klage die Ruhrtriennale an! Wie kann man jährlich ein Festival ausrichten und es dann Triennale nennen?!?
Die Stacheldrahtrose bekam einen Gießring. Die Bank begann die Cremung, vorerst hinten und unten.
Am Himmel eine Art Schwalbenschwarm. Sammeln für den Abflug?
Seltsame Schlaflosigkeit. Nachts um 2 plötzlich wach. Nicht besorgt, kein Gedankenkarussel, das Schlafzimmer angenehm temperiert, kein erkennbarer Grund feststellbar. Weil ich Klausurlaub habe, war ich nicht einmal besorgt wegen möglichen Schlafmangels. Nur hellwach bis 4 Uhr morgens.
Wenn man so im Dunkeln liegt, die Nacht ruhig ist, hört man auf den Körper. Und der sagt: Ich habe einen Mückenstich am rechten Ellenbogen. Und einen am linken Knöchel. Und da ist noch einer am unteren Rücken.
Madame maß. Einmal mit Technik – das scheint zu funktionieren. Einmal beim Arzt. Dessen Skala war kaputt.
Madame warf sich am S-Bahn-Hof Tempelhof mit zwei Gartenstühlen den Ärzte-Fans entgegen, die zum Tempelhofer Feld strömten.
Wir meldeten einen Liegenbleiber. Das Auto stand ungeschickt auf der Stadtautobahn in einer Kurve auf einem Abschnitt ohne Standstreifen. Nachdem wir den Auffahrunfall vermieden hatten, wollten wir schnell einen professionellen Absperrer hinschicken. Wir entschieden uns für die Blaulichtvariante. Die rief brav zurück und meldete Erfolg.
Der Brandenburg-Wahl-O-Mat liefert wenig überraschende Ergebnisse: Tierschutz vor Grünen vor Linke. Mich überraschte: die BSW knapp vor der SPD und Deutsch Land Wirtschaft vor CDU und FDP. Geht halt beim Wahlomaten immer nur um Papierversprechen, nicht um Umsetzung. Wie jedes Mal: die AfD landet bei mir zuverlässig auf dem letzten Platz selbst hinter Esoterikern und bekennenden Neonazis.
Als Nebenwohnsitzbrandenburger sind wir nicht wahlberechtigt.
Ich vereinbarte einen Termin: Töff töff TÜV.
Der Kern ist nicht die Basis
So we meet again, Mathematische Grundlagen und ich. Das Modul, in dem ich in der Klausur WS 23/24 zwei Punkte zu wenig hatte. Mathematische Grundlagen ist das egal – mir nicht.
Im letzten Semester war mein überwiegendes Gefühl Nervosität – ich ahnte ja, dass es knapp würde. Dieses Semester war es bis letzte Woche Genervtheit mit einer gewissen Grundaggressivität. Das ist so unnötig. Aber half alles nichts. Wenigstens eine Woche ernsthaftes Lernen sollte drin sein.
Sonntag begann ich mich dem Durchgehen der Unterlagen, Montag nahm es weiter Fahrt auf. Das Gute: an Vieles erinnere ich mich noch. Ich kann (größtenteils) Aufgabenstellungen und fast immer Musterlösungen nachvollziehen. Ab und an kann ich die Übungsaufgaben auch selber lösen.
Aber ich merke wie sich innerliche Roststellen wieder locken, wie es langsam warm läuft und in Fahrt kommt. Langsam beginne ich wieder, innerlich Kern einer linearen Abbildung, Erzeugendensystem, Basis und Rang eines Vektorraums auseinanderzusortieren.
In Trippelschritten voran! Gelegentlich (dreimal heute), schrieb ich enthusiastisch HEUREKA an das Ende eines Blattes wenn ein Groschen gefallen war.
Die Regel von L’Hospital lese ich mir wieder an.
Youtube besteht den Integrationstest. In diesem Haushalt bringt Youtube beim Suchwort „Integration“ die ersten Ergebnisse Integration durch SUBSTITUTION von MathemaTrick und ähnliches. Die üblichen Krawallvideos kommen weiter hinten.
Von Genervtheit zur Lust auf die Klausur. Es wird wieder eine Achterbahnfahrt werden. Aber ich bin optimistisch, diesmal im Wagen zu bleiben.
On the cautious side: Direkt vor der Klausur sind zwei Tropennächte angekündigt. Echter Schlaf wäre schon praktisch.
Langsam erinnere ich mich wieder an die schiere Masse an Gesetzten, Regeln, Umformungen und sinnvollen Hacks, die man im Kopf haben und anwenden können sollte. Ein Selbstläufer ist das noch nicht.
Sportviertel
Um meiner emotionalen und intellektuellen Verhöhlung entgegenzuarbeiten, begab ich mich Montag Abend auf die Straße. Mäandernd zu Fuß durch das Bayerische Viertel, mich am Grün des Viertels erfreuen und Nachbar*innen beobachten.
Sporteln allüberall: Jogger*innen, Straßenfussballer*innen in Metallkäfigen, alle Tischtennisplatten sind besetzt, aus einer Sporthalle höre ich ein Basketballspiel.
Das Bayerische Viertel ist für Innenstadtverhältnisse grün, Straßenbäume und Vorgärten in den meisten Straßen, viele kleine Parks und Grünflächen. Dazu wenig Verkehr. Die Bewohnerschaft seit Jahrzehnten eine Mischung aus gutsituiertem Bildungsbürgertum und entspannten Hedonist*innen mit entsprechenden Geschäften und Cafés. Ein lauer Sommerabend aus dem Bilderbuch.
Wäre da nicht das Andere. Das Bayerische Viertel könnte auch das jüdische Viertel sein. Klafft hier die Wunde besonders tief, die sich Deutschland selber schlug. Bis in die 1930er wohnte hier das jüdische Bildungsbürgertum. Hier wohnten unter anderem Alfred Kerr, Eduard Bernstein, Alfred Lasker, Inge Deutschkron, Gisèle Freund, Marcel Reich-Ranicki und Albert Einstein. Die Zahl der Stolpersteine nimmt von Jahr zu Jahr zu, vermutlich müssten vor jedem Haus welche liegen. Die Orte des Erinnerns bleiben auch nach vielen Jahren eindrucksvoll.
Was mir neu war, und ich nur zufällig durch Apple Maps entdeckte. Das Denkmal für die ehemalige Synagoge Münchner Straße. Die Synagoge überlebte Nazis und Zweiten Weltkrieg. Sie wurde 1956 abgerissen – wird ja nicht mehr benötigt.
Kellerkind hadert
Kellerkind hadert mit Epheser 5.
poupou arbeitet sich durch Modul 1D LE 2.
Frau Herzbruch hat Krankenkasse.
Im Olympiastadion ist es heiß, vor Helgoland ist es windig.
Herr Mess fragt, wer in der Schule die digitalen Geräte erklärt. Als ewiger beruflicher Computererklärer finde ich die Frage besonders spannend.
Ein Kollege auf der Tagesschau-Website: Interview mit Berliner Bademeister: „Mein Albtraum wäre, ein Kind rausholen zu müssen“