24-11-26 (Gal, 1973, S. 70)

Madame testete zum Abendesse eine Speise aus Goldfischfutter Sojageschnetzeltem. Sie fand es in der Konsistenz besser als Tofu; ich bin skeptisch. Aber ich mag Tofu auch lieber als sie es mag. Auf jeden Fall ist der Goldfischfutterbeutel ein platzsparender Proteinvorrat in der Küche für Momente des Einkaufsnotstands.

An den Folgetagen betätigte sie sich als Leguminati. Der der kleine Crocky kam wieder einmal dafür zum Einsatz, Linsen zuzubereiten. Alleine dafür lohnte seine Anschaffung. Und Milchreis könnte er auch mal wieder herstellen.

Holt schon mal die Schilder aus dem Keller und sucht die Trillerpfeifen. Ein Kollege machte mich darauf aufmerksam, dass am 31.12. der TVÖD ausläuft und Tarifverhandlungen anstehen. Ich rechne zumindest mit symbolischen Streiks.

#TeamHabeck ist bereits jetzt anstrengend. Dabei findet die Bundestagswahl erst in 12 Wochen. Ich sehe es kommen, am Ende wähle ich aus lauter Genervtheit die Partei für ganzheitliche Gesundheitsforschung.

Die Steiermark und Rumänien wählten. Die Ergebnisse liegen jenseits meiner Kommentarfähigkeit. Gleichzeitig stimmte die Schweiz gegen Autobahnausbau. Würden die Menschen am Ende nicht immer Faschisten wählen, fände ich die aktuelle Unberechenbarkeit des Wahlvolks hochspannend.

Picobello sauber ist kein Begriff der dieses Mietshaus bezeichnet. Aber auch hier gibt es Abstufungen: Montag morgen hatte jemand einen kompletten Karton mit neuen Dokumentenhüllen direkt vor die Haustür gekippt. Warum?

Auch die Dachbodenbaustelle ist fleißig. Seit dieser Woche auch mit kräftiger Baustellenbeleuchtung für Arbeiten nach Sonnenuntergang.

Nur der Taubenschwarm, der sich friedlich auf dem verlassenen dachlosen Dachboden eingerichtet hatte, irrt immer noch etwas verloren durch das Baugerüst.

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Meine Haushaltsarbeit hält sich in Grenzen. Zu sehr thront noch die Seminararbeitsdeadline in der Woche. Einzig die Erwerbsarbeit ist kaum verhandelbar. Sonst versuche ich möglichst komplikations- und aufwandslos an den Schreibtisch zu gelangen und dort zu bleiben.

Die Seitenzahl stieg inzwischen auf 10 (von notwendigen 12). Inhaltlich geht es voran. Ich denke, wenn ich gleich sofort abgeben müsste, würde ich mit Überleitungen und Erläuterungen schon auf die geforderte Länge kommen. Jetzt geht es vor allem darum, die Qualität emporzuheben aus den Niederungen meines bisherigen Unwissens.

So arbeite ich mich durch Dantzig (1947), Manne (1953), Gal (1973), Gal (2001), Stepan / Fischer (2009) und Bergonovo (2017) im Versuch meinen Erklärungen etwas mehr Substanz zu verleihen. Inzwischen denke ich auch, mein Nugget-Pommes-Modell könnte etwas mehr mathematischen Glanz vertragen – aber erst einmal den Rest fertig machen bevor ich mir dort wieder Arbeit aufhalse.

Extraherausforderung: mein erstes echtes Dokument von >1 Seite in LaTeX. Ich fühlte mich bestätigt: ich kann den größten Stuss schreiben und es sieht trotzdem extrem professionell aus. Auch bestätigt: Die Kontrolle, die ich über Aussehen und Anordnung der Arbeit habe, ist phänomenal.

Aber auch den Erwartungen entsprechend: Hätte ich nicht eine Suchmaschine zu Hilfe, in der ich andauernd Syntax und Befehle nachschlagen könnte, wäre ich im gegebenen Zeitrahmen hoffnungslos verloren.

Vielleicht ergründe ich auch noch, warum das Symbolverzeichnis inzwischen „Symbolverzeichnis“ (auf deutsch) heißt, die Ebene darunter aber trotzdem von „Symbols“ und „Descriptions“ redet.

Kanon

Ich fürchte die Schilderung ist mehr oder weniger real so passiert.

Die NZZ kürt einen Kanon der 100 wichtigsten Bücher des 21. Jahrhunderts. Zumindest bei den Büchern, die ich davon kenne, wie Löwen wecken oder Die Jakobsbücher, würde ich mich der Wertung anschließen.

Nicht kanonisch aber ikonisch für das Kino des 20. Jahrhunderts ist der gelbe Trainingsanzug von Bruce Lee. Ich wiederentdeckte ihn durch seine nicht ganz so sportliche Reinkarnation als Taskmaster-Phil-Wang-Bekleidung.

Die städtebauliche Umgebung um die Südkreuz Offices hat starkes Verbesserungspotenzial. Nein, eigentlich besteht sie nur aus Verbesserungspotenzial. Aber es gibt einen Anfang. Die Bauzäune sah ich schon live:

Die Bürgersteige und Knotenpunkte werden barrierefrei gestaltet und ein neuer Radweg auf dem Niveau des Bürgersteigs geschaffen. Vom Autoverkehr trennt ihn künftig ein kombinierter Park- und Pflanzstreifen. Außerdem geplant ist, schattenspendende Bäume zu pflanzen. (Eine Straße verändert ihr Gesicht)

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