Sie ist weg, weg und ich fühl mich ein klein bisschen ausgebrannt. Heute um 17:17h ging die Seminararbeit Sensitivitätsanalyse des Begrenzungsvektors in die Mail. Natürlich fallen mir zum Ende hin immer noch tausend Sachen ein, die ich noch verbessern könnte. Aber ziemlich sicher hatte ich den Zustand eklatanter Verschlimmbesserung erreicht, in der ich eine Kleinigkeit verbessere und gleichzeitig zwei andere Sachen schlechter mache denn zuvor. Also weg, weg, damit.
Pro: Dank LaTeX ist es die mit Abstand bestaussehendste Uni-Arbeit, die ich je irgendwo abgab. Und ich widerstand meinem Drang kurz vor knapp alles umzubauen und habe lieber die Fassade weiter verputzt und Formalien überprüft.
Kemenaten-Time: Vom mobiles-Arbeiten-Schreibtisch an den Uni-Schreibtisch – der ja derselbe Schreibtisch ist. Am mobiles-Arbeiten-Tisch lernte ich mehr über virtuelle Dokumentenmappen im Unterschied zu Dokumentenbibliotheken als ich je wissen wollte. Draußen hat es vielleicht geregnet. Oder die Sonne schien. Schnee? Keine Ahnung.
Aus Madame-Hafenstadt-Gründen stehe ich um fünf Uhr morgens auf. Versuchte, in der mobilen Mittagspause etwas Schlaf nachzuholen. Mir träumte, ich hätte eine leere Pfanne auf dem voll aufgedrehten Gasherd stehen lassen. Das Mittagsdösen beendete sich abrupt.
Brandenburg bekommt ein BSW-Finanzministerium. Wir bleiben gespannt.
Die Bahn schafft die weißen Aushänge ab, auf denen Zug-Ankunftszeiten angezeigt werden. Ich kann mir den gigantischen Aufwand vorstellen, den es benötigt alle diese Aushänge zu produzieren und in den richtigen Schaukasten zu bringen. Ich kann mir vorstellen, warum die Bahn den Aushang-Aufwand gerne los werden würde.
Andererseits ist so ein Papieraushang gegenüber App und elektronischer Anzeige sowohl niederschwellig benutzbar sowie unempfindlich gegenüber Störungen, neudeutsch ist er geradezu resilient. Ob man nicht ganz generell zur Zeit wieder störungstoleranter planen sollte?
Damals als wir noch eine physische FAZ ins Haus bekamen, war der Dienstag ein Highlight. Dienstag lag der Technik-&-Motor-Teil bei. Irgendwo hinten besprach Hans-Heinrich Pardey mit tiefer Liebe und Kenntnis alle Details der Fahrradtechnik.
Etwas weiter vorne lernten wir vieles über diese komplett andere Welt, die Wunderwelt der Wohnmobile und ihrer Inneneinrichtungen. Irgendwo da draußen gab es ein Leben, dass sich um Küchen drehte, die auch in Büroschreibtische umgewandelt werden konnte, fahr- und drehbare Betten und Luxusduschen auf einem viertel Quadratmeter Grundfläche. So exotisch und doch in seiner Beständigkeit so zuverlässig wie das Rauschen des Meeres oder der Autobahn. Könige dieser Welt waren Knaus-Tabbert, die emsig WoMos bauten und jedes Jahr Gewinn- und Umsatzrekorde erzielten.
Es waren selige Zeiten. Denn 2024 gilt auch dort: Chaos, Untergang, Verfall. Razzia bei Knaus-Tabbert informiert mich der Bayerische Rundfunk. Hunderte Polizist*innen1 stürmten das Werksgelände, zwei Manager nahmen sie gleich mit. Der Börsenkurs ist im Keller, die Produktion zeitweise ausgesetzt. Wenn man sich nicht einmal mehr auf diese Parallelwelten verlassen kann.
Jetzt erstmal die Bibliotheksbücher zusammensuchen, die ich am Ende doch nicht nutzte, die aber nach Hagen zurücksollten.
Nähen, Kochen, Haare schneiden
Debbie schreibt eine Anleitung für Deutsche wie sie in Deutschland Thanks-Giving-Dinner machen können. Mit Verweis auf ein verlinktes Excel-Sheet: Thanksgiving Dinner in Germany
Bei der Kaltmamsell wird in den Kommentaren über nähen oder kleben diskutiert und am Folgetag über Nudelköpfe,
- Sternchen von mir eingefügt. Der Bayerische Rundfunk doch nicht! ↩︎
Wie gut, dass Du Dich zeitig mit LaTeX befasst! Im zweiten Studium habe ich seinerzeit nach einem Besuch der Formatierungshölle für eine Hausarbeit damit angefangen.
Bei der Masterarbeit waren später nahezu keine Nacharbeiten notwendig.
Heute benutze ich LaTeX nur noch zum Schreiben von offiziösen Briefen (mit hybschem Briefkop und Falzmarken), freue mich aber noch immer.