Blick aus der Pergola in den Garten: ein geschlungener Weg aus ggemähter Wiese, in der Mitte Beete, rechts und links Wiese. Im Hintergrund bewegter Wolkenhimmel.

25-07-29 Ein Dutzend Schornsteinfeger

Am 14. September findet das Dackelrennen in Bärenklau statt. Am 16. September schreibe ich meine letzte Klausur dieses Semester. Zwei Tage davor werde ich sicher nicht nach Bärenklau fahren.

Was ich bedaure.

Madame lud 10 Seiten plus 5 Seiten auf den Fernuni-Server und kümmerte sich danach um Pariser Bahnhofshoppingpläne.

Bahnhofs-Hopping, keine Pläne fürs Bahnhof-Shopping.

Es war ein (Urlaubs-)sonntag auf den Latifundien und ein back-to-work-Montag in Berlin.

Spannend gegessen: Samstagabend Pfifferlinge und Bigos im deutsch-polnischen Landgasthof, Sonntag Bratwurst von Dorfmetzger, Geschmacksrichtung „Chimichurri“ und dazu gegrillter Pfirsich. Montag machte Madame Green Goddess.

Inspiriert von Magentratzerl und vermutlich auch noch getragen vom Garten im Innern bereite Madame Green-Goddess-Joghurt zu, den es zu Kühlschrankresten (Blumenkohl, Kohlrabi) gab. Gerne wieder.

Schwalbenschwanz unfotografierbar

Ein grüner Fluss fließt durch die Latifundien. Während die Wohnungsfenster wortwörtlich unter dem Regen ächzen, bringt der Garten erstaunliche Anblicke. Voller Hochsommergarten – in einem satten grün als wäre wir auf einem englischen Landgut.

Ein Anblick, den es noch nie gab, und wer weiß, ob es ihn je wieder gehen wird. Die „Wege“ – in Wahrheit gemähte Flächen neben den Beeten, wirken wie ein grüner Fluss, der sich die Beete entlang schlängelt. An den Flussufern – den Beeten – ein einzelnen Farbspiel.

Kommt doch einmal die Sonne heraus, stürzen sich Hummeln, Wildbienen, Wildwespen, Schmetterlinge aus ihren Höhlen aus das Werk. Ein Dutzend Kohlweißlinge gleichzeitig in der Luft. Allein am weißen Lavendel ein Dutzend Hummeln. Hauhechelbläulinge kreuzen meine Wege. Der Schwalbenschwanz entzieht sich weiterhin flatternd jedem Foto. Und wo kommen die ganzen Schornsteinfeger-Schmetterlinge her? Einmal die Beete von 1L bis 5R abgelaufen, und auch dort kommen wir auf ein Dutzend.

Ein ganzer regenfreier Tag. Ich nutzte ihn – neben schlafen und lesen natürlich – um unter Rosenbüschen zu kriechen und Brennesseln zu jagen. Einerseits Respekt, dass die Brennesseln es schaffen aus den 1,60m hohen Rosen oben herauszuwachsen; andererseits haben sie genug andere Plätze an denen sie weniger stören.

Wo ich dabei war, wurde auch der große Vulkan entbrennesselt und vom verdorrten Mohn befreit, offenbarte bereits eine neue Pflanzenschicht unter dem Holzmohnhain.

Wenn man Brennesseln hinterherkriecht und diese ausreißt und dabei am Oberarm und den Schienbeinen reichlich Brennesselnessel einsammelt, dann kann man das brennen auch einen Tag später noch als Phantomjucken spüren. Für Euch getestet.

Blick aus der Pergola in den Garten: ein geschlungener Weg aus ggemähter Wiese, in der Mitte Beete, rechts und links Wiese. Im Hintergrund bewegter Wolkenhimmel.

Heimkehr, Regen, Dach

Ein gutes Drittel des Dachs ist neu gedeckt. Das ist ein überraschend erhabener Anblick. Leider fehlt weiterhin die Dachrinne, leider ist dies der Sommer der dauernden Regenschauer, die nun auf an und in den Holzfenstern landen. Aber immerhin: Bewegung.

Die ukrainischen Nachbarn aus 3R zogen aus. Aber so richtig: sie ziehen nach Kanada.

Falls sich jemand über eine freie Wohnung (knapp) innerhalb des S-Bahn-Rings freut: Soweit ich weiß wird die Wohnung möbliert für Mondpreise immer nur über mehrere Monate vermietet. Also nichts, was ich als „Mietwohnung“ bezeichnen würde.

Arbeitszwiespalt: ich könnte und möchte gerade richtig viel machen; bin aber die nächsten Wochen bachelorarbeitsbedingt eher sporadisch und kurz anwesend. Naja, dafür wurde der Montag ernstlich sportlich, nicht nur weil er teilweise in Begleitung von Aquafittrainer*innen stattfand.

Gelesen: Kathleen Kent: The Dime. Ungefähr die Hälfte. Die Klappentexte reden von „Fast paced“ und „Page turner“, was klar untertrieben ist. Meine Güte.

Die wesentlichen Dinge

Gelernt von The Dime: Es gibt einen Video-Trailer für ein Roman.

Manchmal denke ich, ein Großkonzern-armes Handy wäre schnafte: also weder Android noch iOS. Dann fällt mir ein, dass es schwierig ist. Eigentlich fällt mir als Alternative nur ein (ehemaliges) Android-Handy mit GrapheneOS ein. Bisher war mir das zu mühsam. Jetzt lernte ich: Es ist mühsam und suspekt: GrapheneOS ist ein gefährlicher Kult

Dabei auch gelernt: Neben GrapheneOS existiert auch Calyx­OS – vielleicht sollte ich es ausprobieren.

To something even more fundamental:

Deshalb fordert meine Petition ein radikales Umdenken. Zurück mit dieser Verantwortung in öffentliche Hand. Toiletten an Autobahnen, in Bahnhöfen, in Städten, diese müssen in staatlicher Trägerschaft sein, kostenfrei und sauber. Das ist kein überzogener Wunsch, sondern eine staatliche Grundpflicht im Sinne des Allgemeinwohls.

Auch als e-Petition beim Bundestag. Ich zeichnete mit.