T-12, noch zwölf Tage bis zur Abgabe. Aktuell 10700 Wörter, darunter 97 Formeln und ungefähr zwei Seiten Code.
Madame ist zurück. Zur Feier der Rückkehr kaufte sie gleich für uns Fahrkarten für ICE und TGV. Wir können den Satz sagen, der zwar ein bißchen pathetisch ist, aber irgendwie auch schön: „Wir haben ein Stammhotel in Paris.“
Bei zwei bzw. drei Aufenthalten in einem Jahr sollte das gehen. Diese Bahn-Direktverbindung Berlin-Paris ist schon sehr, sehr schön.
Abendliche drei-Gänge-Menüs sind viel weniger Aufwand für mich, wenn Madame sie zubereitet.
Auf der Bank im Bahnhof Südkreuz: Ein älterer Herr im gut sitzenden Anzug, der eine gedruckte Zeitung las. Es hat den Stil der ganzen Bahnhofshalle ein Stück nach oben gezogen.
Auf der Arbeit freue ich mich über Tickets, die den SM-Raum betreffen. Auch in den Schwimmmeister-Räumen steht Technik.
Es waren drei Tage der halben Erwerbsarbeit und der halben Bachelorarbeit.
Manchmal fühle ich mich beim Mail-Schreiben seltsam. Erst eine Mail an die Hausverwaltung: „Hallo, wir haben zuwenig Wasser. Also eigentlich gar keins, zumindest kein Warmes.“ Direkt danach die zweite Mail an die Hausverwaltung: „Hallo, wir haben zuviel Wasser, es kommt aus der Zimmerdecke von der Dachbaustelle.“
Logistik, so wichtig. Es kommt nicht nur auf die Wassermenge an, sondern auch auf den genauen Ort wo es ist.
Ich gab zuviel Geld für handgestreichelte, biologisch harmonisierte und von glücklichen Kindern am Strand eingesammelte Kokosbriketts für den Grill aus. Wenn schon Geld verbrennen, dann wenigstens wortwörtlich.
Nach September kommt Oktober
Auch wenn die hochdramatische Phase mit Bachelorabgabe und direkt darauffolgenden Klausuren erst folgt. Langsam bin ich in der Lage wahrzunehmen, dass die Welt sich am 17. September weiter drehen wird.
Der erste Termin der Komischen Oper taucht in meinem Sichtfeld des Kalenders auf: Hallo, Jesus Christ Superstar.
Neben den ICE/TGV-Fahrkarten erfolgten auch Hotel- und Restaurantbuchungen, eine Buchung für eine Pferdeshow über Madame (nein, nicht die Madame) und eine vage Grilleinladung für September und Oktober.
Auch werde ich endlich mal das Projekt „Linux auf den alten Laptop“ in Angriff nehmen.
Fast hätte ich mich im Überschwang der Gefühle für die Wikipedia-Schreibwettbewerbsjury gemeldet. Aber da setzte dann doch die Vernunft noch rechtzeitig ein.
Vage angedacht fürs nächste Jahr: Via Interrail eine Grand Tour Berlin->Paris->Mailand->Triest->Wien->Warschau->Berlin. Auch auf die Gefahr hin, spätestens im Zug Paris->Mailand the most underdressend person in the train zu sein.
Ist x=2 eine Formel?
In einer Bachelorarbeitsquelle lese ich etwas von „korrespondierenden Variablen“ und denke spontan an ein kleines x und ein kleines y. Beide betreiben Briefkorrespondenz mit Feder, Tintenfass und Siegelwachs.
Die Bachelorarbeit fliegt nicht, aber sie geht brav und unbeirrt ihren Gang. Kaum denke ich, das Problem ist gelöst, dann erhebt ein neuer Nebenaspekt sein Haupt aus den Nebeln meines Unwissens.
Aber ich bin mir relativ sicher, etwas abgeben zu können, für das ich mich nicht abgrundtief schämen muss. Damit ist mein komplettes Ziel für die Bachelorarbeit schon erreicht.
Weiterhin happy über die frühzeitige Entscheidung alles in LaTeX zu machen – egal, was für einen Humbug ich abgebe. Es sieht toll aus.
97 Formen erscheinen mir arg viel. Ich überlege, bei „Formeln“ wie
die Nummerierung zu entfernen. Überhaupt könnte ich heute einen Zwischen-Aufräumtag machen, Dopplungen streichen, unbeholfene Formulierungen überarbeiten, und ergründen, warum das Symbolverzeichnis zwar vorhanden ist, nicht aber im Inhaltsverzeichnis angezeigt wird.

Malende Musiker und tanzende Häuser
Getriggert durch den La-Chimera-Soundtrack habe ich mehr zu Franco Battiato gelesen. Der hat nicht nur mit Centro di gravità permanente einen ewigen Italo-Disco-Synthiehit geschrieben, sondern auch sonst ein überraschend vielfältiges Leben geführt: Prog Rock -> Stockhausen -> Brian Eno -> spiritueller Synth-Pop (die Centro..-Phase) -> Songschreiber für u.a. Milva -> Erste Oper -> Musikalische Messe -> Weitere Oper und verschiedene spiritiuell-philosophische Bücher -> Mit La Cura (hier der deutsche Text) einen der Liebesliedklassiker Italiens veröffentlicht -> Film gedreht -> Mitglied der sizialianischen Regionalregierung -> weitere Opern und Filme.
Die taz würdigt Hinrich Baller, dem unsere Nachbarschaft einige ihrer spannendsten Bauten verdankt: Als würden sie tanzen
Readinsweden in Straubing und danke für’s Mitfiebern!
Passend zu meinen Linux-Plänen für den Oktober veröffentliche Lorenzo den Post: Linux Mint – Schritt für Schritt, so wie ich es gemacht habe
Wenn ich in Stuttgart bin, sollte ich den Restaurantempfehlungen von Vincent Klink folgen: Wo ich gerne esse. Überhaupt schreibt er ein hoch unterhaltsamen Blog.
Was ich nicht nachmachen sollte: Mit (am Anfang noch nicht auftretendem) Covid eine Fernwanderung starten: Hardangervidda in Norwegen: Warum ich abbrechen musste
Filme die ich sehen muss (via Feuilleton und Firlefanz):
Set at the height of the Cold War, 1949 centres on the relationship between the writer Thomas Mann, played by Hanns Zischler, and his actress, journalist and rally driver daughter Erika, played by Sandra Hüller, as they embark on a road trip in a black Buick cruiser across a Germany in ruins.