Süderdeich/Wesselburen gewann das traditonelle Erbsensuppenboßeln.
In Schöneberg gab es drei Tage vor Silvester eine Explosion. Mehrere Fenster eines Wohnhauses wurden zerstört. Ein Silvester-Feuerwerks-Zusammenhang ist wahrscheinlich.
In Lörrach wurde das Winterwohnzimmer in Betrieb genommen. In Dithmarschen ging der Kaptain vietnamesisch essen.
Es war der Tag der Weihnachts-Rückfahrt und zwei Tage der gemächlichen Arbeit in Berlin.
Zwei Nachträge zum letzten Blogpost.
- – Das Buch Toast von Nigel Slater wurde verfilmt. Dieser Film ist via Filmfriend für jede*n Nutzer*in öffentlicher Bibliotheken zugänglich.
- – Ich lernte am Wochenende: Museen und Gleitsichtbrillen vertragen sich nur mäßig. Denn die Brille geht davon aus, dass man berechenbar in eine Richtung und Entfernung schaut. Museen gehen davon aus, dass irgendwo Ausstellungszettel hängen, die Kunstwerke sich in verschiedenen Höhen befinden und man sie aus verschiedenen Winkeln sieht und all so. Oft genug passt die von mir gewünschte Sehsituation, und das was die Brille bietet, nicht zusammen. Ich glaub am Ende war mir leicht schwindlig.
Langsam habe ich wieder den Eindruck in meinem Leben auch Anderes machen zu können, als nur umzuziehen. Ich löste ein Geburtstagsgeschenk ein und bin nun inhaber von Yorck Unlimited: Unbegrenzt und immer ins Kino in 14 Berliner und einem Münchner Arthouse Kino.1 Was brauche ich Streaming wenn ich Kino vor der Nase habe?
Die langsame Normalisierung des Alltags zeigt sich auch daran, dass wir nach dem 23.12. bereits am 29.12. unseren zweiten Schwimmbadbesuch im Haus schafften. Madame wagte sich am 30. in die hauseigene Sauna. Ihr erster Besuch in einer Sauna seit 30 Jahren. Zur Vorbereitung las sie: Mein erstes Mal: Der Ratgeber für Sauna-Anfänger
Mit Stop in Hanau, Hildesheim, Wolfsburg
Der Zugfahrt Baden->Berlin begann mit Verhandlungen: Was kommt mit, was eher nicht? Die handgeschöpfte mundgepresste Olivenöl mit unsicherem Verschluss von Pantelleria kam mit. Die stoß- und bröckelempfindlichen guten Meringuen blieben in Südbaden.
In der S6 zwischen Lörrach und Basel spang direkt hinter der Schweizer Grenze ein Fahrkartenkontrolleur hinter den Sitzen hervor. Das gab es noch nie! Und weil er unser Deutschlandticket nicht scannen konnte, ließ er sich wenigstens die Personalausweise zeigen.
Der ICE372 fuhr pünktlich los. Dass der Zug erst in Basel, und nicht wie geplant in Bern (und erst recht nicht im irgendwann mal geplanten Thun, Spiez, Visp, Brig) losfuhr störte uns nicht, eher im Gegenteil: So blieben ein paar Plätze mehr frei. Der Zug fuhr überraschend entspannt durch Eis und Nebel.
Einzig den Zugchefs gelang es gleichzweimal, mich zu erschrecken:
- „Der Zug fährt zwischen Basel und Frankfurt“ – wie? nach BERLIN will ich, nicht in Frankfurt stranden „… ohne gastronomisches Angebot“. Ausatmen. Leider war das Gastro-Team in Bern gestrandet und nie an Bord von ICE372 gelangt.
- „Wegen eines technischen Schaden am Triebwagen“ – Atemanhalt – „..ist der ICE vor uns stehengeblieben. Wir müssen eine Umleitung fahren.“ – Ausatmen.
Sonst war es eine sehr ruhige, entspannte Fahrt. Unsere Prognose der Mitreisenden (Madame „Silvesterfeiernde auf dem Weg nach Berlin“, ich: „Familien mit vielen Kindern und Koffern, die sonst nie Bahn fahren“) lagen beide daneben. Es war (zumindest in der 1. Klasse) der Tag der solo rückreisenden älteren Verwandten. Und bis kurz vor Spandau waren wir sogar überpünktlich. Nur der defekte ICE vor uns brachte noch ein wenig Verspätung ein.
Sonst wäre es auch unheimlich geworden.
Abends über fast-noch-glatte Wege ins Tulum, Burritos und Enchiladas vergleichen. Am Nachbartisch Gespräche über Zugfahren in die Schweiz. Auch wenn es meinem Selbstbild noch widerspricht: Offenbar sind wir wirklich mehr Wilmersdorf als Schöneberg.

Löcher kommen, Löcher gehen
Manchmal entstehen Gedankenverbindungen schrittweise. Wir waren im Jean-Tinguely-Museum. Tinguelys prägende Phase war zwischen 1955 und 1975. Und ich dachte erst: Mid-century! Und dann dachte ich „Er war in derselben Zeit aktiv, in der unsere Wohnung entstand!“ Dann kombinierte ich beide Gedanken und dachte „Wow, wir wohnen in einem Mid-Century Baudenkmal!“ Denn wir wohnen nicht nur im Schwimmbad, sondern auch im Baudenkmal; dürfen aber glücklicherweise trotzdem Löcher in die Wand bohren.
Bohren ist auch nötig. Denn noch liegen und stehen eine ganze Menge Regale und Bilder auf der Erde, die eigentlich an die Wände gehören. Eine Wand des Kaminzimmers erwies sich als Bohr-Horror: Denn auf der anderen Seite liegen die diverse Steckdosen der Küche, es läuft ein Datenkabel durch die Wand und die Kabel der Schrankleuchten laufen direkt hinter der Wand. Das Strommessgerät piept sich von Aufregung zu Aufregung. Wir entschieden uns am Ende für ein Bild statt der Hängeregale: Ein Bohrloch war machbar, 16 Bohrlöcher in vorgegebenen Abständen hätten meine Nerven nicht ertragen.
Das Bild hängt. Aller Strom fließt weiterhin. Noch wichtiger aber: Das Wasser fließt.
Seit dem 30. Dezember 2025 ist erstmals die komplette Küche in Wilmersdorf einsatzfähig. Die Vermieterin hatte an diesem Brückentag der Brückentage eine Sanitärfirma aufgetrieben, die das tropfende Ventil in der Küche reparierte. Und damit sind erstmals alle Geräte angeschlossen und gleichzeitig alle Rohre und Ventile dicht. Halleluja!
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Warum man keine Wallbox mehr braucht
Ulrich versucht die umfassende Energiewende im Privaten: Moderne Zeiten
Astrids ultimative Lobhudelei auf öffentliche Bibliotheken: Bibliotheksliebe: Kaufst du noch oder leihst du schon? (via maipenquynh)
Eine unsere Weihnachtsfeiern musste kurzfristig den Ort wechseln, weil der Zugangsweg noch durch die Feuerwehr belegt war. Uschi hat mehr Hintergründe: Grossbrand in Lörrach
Wenn ich denke „alle irr“, dann lese ich nochmal Readinginswedens Erlebnisse als Buchhändlerin in den letzten Tagen vor Weihnachten und denke „so schlimm ist es bei mir gar nicht“: 26.12.2025 Heizungstage
Manchmal muss ich Bücher auch gar nicht lesen, sondern fühle mich durch die Rezension allumfassend informiert: Ganzheitliches Leiden – „Junge Frau mit Katze“ von Daniela Dröscher
Ein epischer Post über Drucksystem-Keyboards, Linotype, Monotype und alles dazwischen. Wenn selbst der Autor eines Buchs über Keyboards sagt, das ihn das Thema überfordert. Shift happens: New in the collection, pt. 5: New Hermes NHI 810
Anmerkungen
- Okay, ob es mir gelingt im nächsten Jahr in die City Kinos München zu kommen. I do not know. Aber alle 14 Berliner Kinos – das wäre doch ein Ziel ↩︎