An der Nordseeküste herrschen Orkanböen- und Sturmflutwarnung. Wäre ich dort, wäre ich am hadern zwischen rausgehen („ist total cool draußen“) und drinbleiben („ist gefährlich.“) In Berlin führt ähnliches Wetter definitiv zum Drinbleiben.
Das gestrige Alemannentreffen brachte Fotos, S-Bahn/Bus-Diskussionen, Hochzeitsplanungen (aufregend!), Diskussionen über Anträge und Verlobungen, Curry, Schweizer Katzenleiterinspirationen und die Frage, wohin mit dem ganzen Krempel.
Frau Brüllen lässt uns and der herrlichen Schweizer Posse um den Megastore und die Parkplatzschranke teilhaben.
Mein Wochenendprogramm Fernuni & Chill hat Vorlesungsvideo 6 von 23 passiert. Bisher folge ich den Videos im inneren Zustand „Verstehe, ergibt Sinn. Könnte ich auch inhaltlich korrekt wiedergeben“ und nicht mit „Hä?“. Ich habe Hoffnung, am 14. Februar kein komplettes Desaster abzuliefern.
Wenn es mir zuviel mit Verweisvariablen wird, schaue ich auf Tröt. Dort ist alles voller Lützerath-Berichte.
Der rationale Politiwissenschafter in mir denkt „Wohlan. Das Ziel ist richtig, Die Methoden sind effektiv.“ Der erwachsene Mensch in mir leidet an der gleichzeitigen Selbstaufblasung der Postenden („Wir retten die Welt, hier und jetzt!“) bei gleichzeitiger Selbstverzwergung („Alle ganz gemein zu uns“) und möchte immer fragen, ob alle Beteiligten wirklich so naiv sind oder nur so tun.
Aus, hüstel, Weihnachtsgeschenkgründen, schauten wir Fotos des letzten Jahres durch. Dort fanden wir einen Abschiedsgruß unserer langmonatigen Begleiter Asbestsäcke und Weiße Ledercouch.
Seitdem der Spiegel Anja Rützel hinter einer Paywall versteckt, komme ich gar nicht richtig ins Dschungelcamp rein.
Ausgerechnet im Wirtschaftsteil der gedruckten FAS stand ein kompetenter Artikel zum Zustand sozialer Netzwerke (leider online akut nicht auffindbar). Der Rolling Stone recherchierte, dass „Twitter-Ersatz“ Rumble zwar offiziell ein Trump-MAGA-Publikum ansprechen will, aber vor allem die noch viel wilderen Verschwörungstheorien dort Erfolg haben: Far-Right Superstars Are Failing on Rumble. Who’s Winning?
Ich denke an Neal Stephensons fiktionaler Beschreibung von Ameristan, in dem Teile des Landes zerfallen, weil den Menschen vor lauter Internet der Basispragmatismus abhanden gekommen ist, um Häuser vor dem Zerfallen zu verhindern und Nahrungsmittel zu produzieren.
Ich staune, dass das neueste US-Kulturkampfthema, Gasherde, noch nicht in Deutschland angekommen ist. Die Fronten verlaufen zwischen „Gasherde bringen uns mit ihren Schadstoffen um“ und „Die woken Eliten wollen uns den Herd wegnehmen. Ich kette mich an meiner Kochplatte fest.“
Auf dem Berliner Gasherd nahm ich mich einer neuen Miss-South-karibische-Hühnersupper-Iteration an: Mehr Würz, mehr Maillard, plus Gemüse. War besser.
Nun wird die Antrag auf Berliner Briefwahlunterlagen ausgefüllt.