Solitärwespe schleppt einen Teil eines Blatts in ihren Bau. Daneben heruntergefallenes Blatt einer Mohnblüte.

24-06-18 Boeuf Bourgignon („Die 35 bitte an 205“)

Wir benötigen Holzschrauben 5×40, Grafschafter Goldsaft und türkischen Schwarztee.

An der Nordsee wurde ein Familievater händchenhaltend mit nicht-der-Familienmutter gesehen.

Ebendort scheint Buddleia ditmarsi vielleicht doch noch zu leben.

Mein Fußballtipp-Catencaccio zahlt sich bisher aus: Platz 3 von 45. Team IT liegt auf Platz 1 von 18 Teams. Madame weiß dass schon, weil ich vielleicht das ein oder andere mal davon erzählte.

An der Wilhelmstraße thront ein weiteres Nike-Werbe-Mural. Hier auf die touristische Kundschaft abgestimmt: In Berlin-Mitte blickt Kylian Mbappé huldvoll auf die Massen unter ihm. Im Gegensatz zu Musiala kannte ich Mbappé sogar schon vor der EM.

Radfahren einmal quer hin- und her durch Berlin offenbarte erstaunlich viel Kneipen-Public-Viewing selbst bei Belgien gegen die Slowakei.

Gelesen: Kirmes im Kopf. Licht und Schatten. Ich habe den Eindruck, die Autorin hat sich viel Mühe gegeben, ein viel zu betuliches Buch zu schreiben. Immerhin habe ich einiges gelernt für den Umgang mit dem ein oder anderen Menschen im Umfeld. Die sind nicht ADHS-diagnostiziert und ich würde das auch nicht auf Basis eines Buches machen wollen. But if it walks like a duck and talks like a duck, maybe es ist eine gute Option to treat it like a duck.

Madame landjoggte und aquajoggte. (SK11 / 7,27€).

Das Sportbad Britz ist ab 1. Juli für die Öffentlichkeit zugänglich. Und auch wenn dieses Jahr ein Insulanerjahr werden wird – einmal nach Britz muss sein.

Biking Berlin

Berlin-Verwunderung: Seit etwa 10 Jahren existiert ein toller Nord-Süd-Radweg durch den Park am Gleisdreick. Der bringt den Süden Berlins auf angenehmer Strecke vom S-Bahn-Ring fünf Kilometer bis zum Potsdamer Platz. Der Radweg ist liebevoll gemacht.

Seine Einbindung in die Stadt ist nichtexistent.

Am Südkreuz endet der Radweg irgendwo auf einem Parkplatz. Vom Parkplatz weg gibt es keinen wirklich guten Weg. Will man weiter nach Süden auf den anschließenden wunderbaren Radweg im Park jenseits der Stadtautobahn muss man sich irgendwie an den Mülltonnen vorbeizwängen und hoffen nicht vom Linienbus überfahren zu werden.

Richtung Norden muss man auf halber Strecke auf die Straße, um einmal Eisenbahnschienen zu überqueren. Weder die Ein- noch die Abfahrt von der Straße sind irgendwie gestaltet oder auch nur mit Schildern versehen. Es werden einfach jede Stunde viele Dutzend Radler quer auf die Straße geworfen, die sie dann irgendwie passieren müssen.

Ach Berlin, so gut angefangen und beim kleinen bißchen Mühe, das noch erforderlich gewesen wäre, so kläglich versagt.

Die Wolke

Das puschelige Gras um den Grillplatz herum ließ sich als Calamagrostis epigejos (L.) Roth / Gemeines Reitgras, auch Landschilf genannt, bestimmen.

3R ist mature.

Fürwahr ist es in Brandenburg trockener als in anderen Gebieten Deutschlands. So auch 2024. Wenn uns auch Sturzfluten, Dauerregen und wochenlanges Grau erspart blieb, so hatten wir den ein oder anderen Regen.

Seit Wochen warten Outdoor-Malerarbeiten, weil jedesmal ein Regen angesagt wird, der schlecht für die Untergrund- und Farbtrocknung wäre.

Bis auf Sonntag. Die Wettervorhersage versprach einen ganzen Tag des Sonnenscheins.

Madame strich die Bungalowtür und grundierte die Pergolagitter Süd und Mitte. Und dann kam die Wolke. Die eine, die 15 Minuten alles unter Wasser setzte. Nächster Versuch beim nächsten Latifundienaufenthalt.

Das ungewohnte Wasser sorgt weiterhin für ungewohnte Farbintensität und Wachstum. Die weiße Eden-Rose scheint sich dieses Jahr für ein kräftiges Rosa zu entscheiden.

Würde eine Hummel auf der Kugeldistel sitzen und mit mir reden, wäre es ein Gespräch auf Augenhöhe.

Das Rätsel der vielen Meisen im Garten klärte sich auf. Beim Streichen der Tür entdeckte Madame gleich zwei verlassene Meisennester, die tief in Gehölzhöhlen des Bungalows hineingekrochen waren.

Währenddessen lag ich auf der Erde und verfluchte die Produzenten von Kunststoff-Beetumrandungen. Immerhin erlaubte mir das einen intensiven Blick auf den Boden – dort war gleich ein Dutzend Löcher, in einige von ihnen gingen Solitärbienen und -Wespen ein und aus.

Eine hatte anscheinend im Einrichtungshaus ein großes Blatt geschossen und war dabei sich der Innendekoration zu widmen.

Solitärwespe schleppt einen Teil eines Blatts in ihren Bau. Daneben heruntergefallenes Blatt einer Mohnblüte.

À la dernière seconde

Ende Juli schließen nach 30 Jahren die Galeries Lafayettes in Berlin. 30 Jahre ignorierten wir sie – welch Fehler. Sie waren zu Friedrichstraße, zu Mitte, zu Touristen.

Die Galeries in Berlin sind ein wenig wie das KaDeWe, nur kleiner, übersichtlicher und französischer. Und halt vorbei. Ende Juli werden sie Geschichte sein.

Im Untergeschoss , wir hätten es ahnen können, befinden sich Restaurants. Wenn Franzosen sich Mühe geben mit Restaurants… ach, zu spät, Blödheit wird bestraft. Professor Transformation schleppte Madame letztes mit. Und diese schleppte nun mich mit.

Wir aßen in einem kleinen Bistrosetting, umgeben von Baguetterie und in Sichtweise von Käse- und Fischstand. Ab und an erreichtens uns Ansagen („die 35 an die 205 bitte“). Wie aßen zwei plats du jours. Madame eine Aubergine gefüllt mit Hackfleisch, ich Boeuf Bourgignon. Dazu der empfohlene fruchtig-trockene Wein und Wasser.

Nicht einmal utopisch teuer war es. Gerade in der Gegend kann mensch für sehr viel mehr als 60 Euro sehr viel schlechter essen.

Wir blöd wir waren, wie schön, dass wir noch gerade eine Kurve bekamen.

Ironwoman

Tough: 15 Stunden 27 Minuten einen Ironman mitzumachen. (via Buddenbohm)

Tougher: Live-Tagebuchbloggen aus dem Kreißsaal.

Nach dem Konzert im Restaurant:

Nachdem ich sinnloserweise alle Gäste beobachtet hatte, ob einer von ihnen vor die Tür ginge, wo ich gnadenlos geschnorrt hätte, fragte ich den Barkeeper, ob er wüsste, wo ich eine einzige Zigarette herbekäme. Woraufhin kurze Zeit später jemand aus der Küche kam und mir ein kleines Tellerchen überreichte, auf dem eine gestärkte, gefaltete Serviette lag, darauf eine einzelne Zigarette, daneben ein Streichholzbriefchen mit dem Tantris-Logo. „Ist Camel okay?“ War total okay, kein Light-Scheiß, danke an den unbekannten Koch oder Spüler, der eine Zigarette entbehren konnte.

Samstag, 15. Juni 2024 – Béla Bartók und Brandy Alexander

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