Klima-Volksentscheid-Wahlplakat. Im Hintergrund ein halbes Höffner-Möbelhaus.

23-02-23 Zwei Augen hängen an der Wand

Der erste Weihnachtsbaumzyklus ist vollendet. Der Baum tauchte vor einigen Tagen vor der Haustür auf. Dann wanderte auf den Radweg, dann in die Baustelle. Von dort beförderte jemand den Baum vor die Baustelle, dann zog er auf den Hinterhof. Jetzt hat ihn wieder jemand vom Hinterhof vor die Haustür getragen. Dafür, dass Ende Februar ist, ist der Baum erstaunlich nadelstabil.

Madame diskutierte über die Bedeutung von Axiomen für Definitionen.

Ich holte meinen längst überfälligem Schwimmbesuch im Stadtbad Lankwitz nach. Auf dem ehemaligen Arbeitsweg von Mariendorf nach Schöneberg bedeutete es nur einen kleinen Umweg auf dem Heimweg. Auf dem jetzigen Berliner-Bäder-Arbeitsweg von Schöneberg nach Schöneberg, liegt das Bad gefühlt weiter weg. Meine Wege führten nicht mehr nach Lankwitz. Ich bewunderte in Lankwitz die mir unbekannte Schneemannskulptur vor der Sauna. Jefraund fragte Madame, wo sie ihren schicken Badeanzug erworben hat.

Da die Erbsensuppen-SlowCooker-Aktion von vor ein paar Tagen aktuell noch das Kochen erspart, habe ich Zeit zum lesen und folge „Three Men in a Boat“ auf ihrer touristischen Bootsfahrt entlang der Themse. Für ein Buch, das 1889 erschienen ist, wirkt der Humor überraschend lebendig. Drei Männer, eine Dose Ananas und der nicht vorhandene Öffner – die Szene würde in jedem Loriot-Film zu den Besseren gehören.

Spannend zu lesen: die immer wieder vorkommenden Reflexionen im Buch, was „modern“ und „alt“ ist und wie altehrwürdig auch der neumodischste Unsinn der Jetztzeit wirken wird. Da die „Jetztzeit“ des Erzählers aus meiner Sicht als Leser 130 Jahre her ist, stimme ich zu. Alles was von 1889 überlebt hat, wirkt altehrwürdig.

Ich beantragte die Briefwahlunterlagen für den Klimavolksentscheid. Und beschloss, dass ich mich doch mal kundig machen sollte. Bisher lautet mein Fachmeinung als informierter Bürger „Klima, find ich gut.“ Aber Augen auf beim Volksentscheid. Wir haben es beim Brexit erlebt: Leute entschieden kurz aus einer emotionalen Laune heraus und drei Jahre später werden die Gurken knapp.

Wobei die drei Jahre nicht stimmen. Es sind ja im Jahr 2023 schon Menschen volljährig, die damals bei der Abstimmung noch gar nicht geboren waren.

Meine erste Recherche spricht auf jeden Fall stark für ein Klima-Ja beim Volksentscheid.

Klima-Volksentscheid-Wahlplakat. Im Hintergrund ein halbes Höffner-Möbelhaus.

Madame fuhr nach Steglitz und kaufte Bilderrahmen. Wir hängten Bilder auf.

Fasziniert folge ich dem bizarren Schicksal von Frau Maultaschen-Ravioli als unfreiwilliger deutscher Rhythmischer-Sportgymnastik-Mutter.

Auch wenn ich dachte, dass ich über E-Mail an sich schon ziemlich viel weiß: E-Mail explained from first principles war eine unterhaltsame Lektüre und brachte einige neue Erkenntnisse.

Ich löschte meinen Facebook-Account. And it feels good.