Alter Weihnachtsbaum vor Hauseingang,

23-02-26 Exzess = Wölbung minus drei

Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht setzen ein wichtiges Zeichen für die Gleichberechtigung. Auch alternde Frauen dürfen sich bei drohendem Bedeutungsverlust in wirren Wahn flüchten. Das ist kein rein männliches Privileg. Ich finde es wichtig, dass jede:r in einer Gesellschaft das Recht darauf hat, sich daneben zu benehmen, unabhängig von egal-was. Das ist wichtiger, als das unproblematische Sachen für alle erlaubt sind.

(Wobei ich, bei allem was ich inzwischen über das Funktionieren des Kremls weiß, nicht ausschließe, dass bei Sarah Wagenknecht der Wahn durch ein auskömmliches russisches Nebeneinkommen ergänzt wird.)

Ich setze weiter darauf, 2024 in Odesa urlauben zu können – und das ganz sicher nicht unter russischer Flagge.

Vorerst aber erfüllte ich meine Bürgerpflicht, indem ich beim Klimavolksbegehren Berlin 2030 abstimmte. Mein Bauchgefühl „Klima, find ich gut“ habe ich vorher noch durch etwas Recherche ergänzt. Fazit:

  • die Initiatoren bleiben beim Thema „Was bedeutet ein ‚Ja‘ nun genau“ absichtlich vage und sehr unbestimmt. Das finde ich schlechten Stil. Es erklärt, warum es vielen Menschen so wie mir geht: Sie schwimmen inhaltlich, wenn sie sich entscheiden sollen.
  • Die Maßnahmen, die aus einer erfolgreichen Abstimmung folgten, wären einschneidend und würden Berliner innerhalb und außerhalb des Rings schmerzhaft im Alltag treffen – wenn sie engagiert von einer kompetenten Verwaltung umgesetzt würden.
  • Aber: Die Verwaltung ist eine Berliner Verwaltung, die von einer Regierung mit SPD- und/oder CDU-Beteiligung geführt werden wird. Das spricht weder für Engagement noch Kompetenz.
  • Wir können froh sein, wenn überhaupt etwas passiert.
  • Und damit etwas passiert, damit die einschlägigen Organisationen und Personen Mittel haben, um widerwillige Verwaltung und Regierung in die richtige Richtung zu treiben, ist das Volksbegehren hilfreich.
  • Ich briefwählte guten Gewissens mit Ja.

Madame richtete den neuen alten Rechner ein. Nachdem wir gute Erfahrungen damit gemacht hatten, refurbished Gebraucht-Mobiltelefone zu kaufen, versuchten wir es nun auch mit Laptops. Der Rechner musste zweimal zurück zum Händler.

Beim ersten Versuch, weigerte der Laptop sich, das Windows 11 22H2-Update zu installieren. Ein Blick in die Update-Historie erbrachte, dass auch beim Händler schon fehlgeschlagene Updateversuche stattgefunden hatten.

Beim zweiten Versuch (selbe Modellreihe, aber wir bekamen ein anderes physisches Gerät), wurde ein Akku gar nicht erkannt und der andere auch eher schlecht befüllt. Also wieder zurück. Der dritte Anlauf immerhin lässt sich gut an. Und sowohl aus Umwelt- wie auch aus Geldgründen werde ich dauerhaft zum Gebrauchtrechnerkauf wechseln.

„Die Umwelt“ in Gestalt eines Weihnachtsbaums liegt weiterhin vor der Haustür. Allerdings bekam er eine selbst für dieses Haus ungewöhnliche Partnerin: Auf dem Treppenabsatz zum ersten Stock stand eine Spingform. In einer Hälfte der Form befand sich eine Art Spinattarte, in der anderen Hälfte ein Tarteboden mit ausgekratzter Füllung. Was wohl die Geschichte dieser Form war und ihrer halben Tarte war? Nachdem sich über Nacht kein:e Besitzer:in fand, warf Madame Form und Tarte in den Müll.

Alter Weihnachtsbaum vor Hauseingang,

Währenddessen bereitete Madame Freitag einen Fisherman’s Pie (der aber gar nicht so geschmacklos war wie es sich für Freitag-Abend-essen-wir-English gehörte) und Samstag Linsen Stroganoff nach Frau Küchenlatein.

Inspiriert durch die desaströse Riester-Abrechung dieses Jahr (angesichts der Veränderungsrichtung schon fast gut, dass es schon mit kaum-Geld-im-Vertrag begann), forschte ich, ob ich wenigstens gegen das 0%-Sparbuch etwas unternehmen kann.

Irgendwann kam ich bei der Recherche vom Weg ab und jetzt ist eine Null-Gebühren-Kreditkarte auf dem Weg zu mir, mit der ich hoffentlich gebührenfrei Geld vom Sparkassen-Geldautomaten abheben kann.

Lange suchte ich den Haken bei der GenialCard der HanseaticBank. Der einzige Haken, den ich fand, war das „Revolving Credit„-Prinzip der Karte: Die Besitzerin zahlt zum Monatsende immer nur einen Teil der in der Kreditkarte aufgelaufenen Schulden. Der Rest wird verzinst. Dies lässt sich aber einfach ausschalten.

(Disclaimer: in diesem Blog gibt es keine bezahlte Werbung und wird es auch keine geben. Nur weil ich Experimentalkreditkarten erwerbe, ist das keine Aufforderung dass ihr das auch machen sollt.)

Mich wundert, dass die HanseaticBank mit diesem Konzept Geld verdienen will. Aber letztlich ist das nicht mein Problem. Die HanseaticBank ist eine Tochter von Société Générale und Otto-Versand – wird also nicht den Fintech-StartUp-Move machen und unter „Move fast and destroy things“ plötzlich verschwinden.

Jobs des 21. Jahrhunderts, deren Inhaber:innen ich bewundere. Samstagabend im Business Dress vor einer Webcam sitzen und solche Dödel wie mich Personalausweise schräg halten lassen für die Sicherheitsmerkmale bei der Personenidentifikation. Mein tiefsten Respekt gegenüber jeder/jedem, der das länger als vier Wochen durchhält.

Ach ja, ich lernte. Statistik und Wahrscheinlickeitsrechnung. Und stellte fest: meine mathematische Achillesferse ist das Summenzeichen Σ.

Über Kaltmamsell und Boddenbohm kam Mikka in Markdown zu mir: PLEASE blog.