24-07-14 Träumen Vögel von fliegenden Schafen?

Ein alter Linker Traum wird wahr: Der Axel-Springer-Verlag soll zerschlagen werden. Anders als ehedem geträumt ist die treibende Kraft dahinter ein amerikanischer Investmendsfonds.

In meinen Notizen: „Bänke modern“ – länger brauche ich, um zu dechiffrieren, dass ich gar keine modernen Glas-Stahl-Bänke meinte, sondern modernde Bänke – nämlich diejenigen, die im Hans-Baluschek-Park verrotten.

Zu den Rätseln unseres Hinterhofs gehört die Spielzeugtauschbörse. Etwa alle zwei Wochen liegen dort gut erhaltene Spielsachen oder Kinderkleidung neben den Mülltonnen. Manchmal kistenweise. Ohne Hinweis, ohne Zettel, aber immer etwas geschützt abgelegt. Kurz darauf verschwinden sie wieder. Am Freitag tauchten Peppa-Pig-Stofftiere auf, die bis mittags verschwunden waren. Anscheinend beherbergen wir einen toten Briefkasten für’s Kinderbedarfs-eBay.

Langsam bekomme ich einen Arbeitsradweg, den ich wirklich mag. Am Morgen noch ein Schlenker zum Viktoriapark zum Fuße des Kreuzbergs (Erhebung). Am Abend 400 Meter am Sachsendamm, inklusive dessen, dass ich einmal Autos ärgern darf, indem ich eine Bedarfsampel auslöse. Eine einzig blöde Linksabbiegung liegt noch auf der Morgenstrecke. Aber die bekomme ich auch noch weg.

Neben dem Fahrradständer: Blutige Reste einer überfahrenen Taube.

Lebenspremiere: Fahrradschloss zu Hause vergessen. Zum Glück betreiben wir ein Miniaturlager in der Tiefgarage, in dem man mit etwas Mühe während der Arbeitszeit ein Fahrrad hineinzwängen kann.

Beim abendlichen Dosenbier unterhielten wir uns über’s Tagebuchschreiben. Das litt bei mir unter der Blogregelmäßigkeit, wird aber wieder aufgenommen. Es macht die Recherche einfacher, wenn Namen ausgeschrieben werden und Handwerksarbeiten verlässlicher aufgeführt werden.

Schrieb Phil K. Dick einen Roman?

Auf Tröt betrachte ich den #20books-Hashtag. Menschen zeigen Bilder von Büchern, die sie prägten: Viele Kinderbücher sind darunter, einige Fachbücher, einige Ratgeber, viel Science Fiction.

Unter den Posts in englischer Sprache taucht immer wieder Phil K. Dick auf. Großartiger Autor. Prägend seine Kurzgeschichten. Aber las ich je einen Roman von ihm? Kenne ich einen Roman? Mir fällt nur Do Androids Dream of Electric Sheep? ein – die Vorlager für den Film Blade Runner – nie gelesen.

Dann poste ich weiter Kinderbücher.

Rasenmäherschlosserhonig

Madame und Ms. Bilanz fanden eine violette Sommerwurz neben den Gewächshäusern.

Madame fand einen neuen Fußweg im See.

Den Samstag früh verbrachten wir so wie man auf dem Lande Samstagmorgende verbringt: Glascontainer, Metzgerei, Rasenmäherwerkstatt, Eierautomat und Bäcker. Am späten Mittag Besuch abholen.

Die Dame am Tresen der Rasenmäherwerkstatt lobte mehrfach unser derzeit antriebsloses Modell („Da geht nie etwas richtig kaputt.“ – „Da lohnt jede Reparatur“). Fingers crossed. Die Rasenmäherwerkstatt bietet seit neuestem auch Honig an. Hobbygeimkert von ihrem Schlosser.

Über uns kreisten Greifvögel. Unter uns kreisten Zitronenfalter, Holzbienen, Schachbretter (Schmetterling) und Schornsteinfeger (Schmetterling). Wir lasen, dass sich Zitronenfalter- und Schornsteinfegerraupen von Gräsern ernähren. Passt.

Wir überlegen, ob der Klimawandel schon weit genug ist, um Yuzus und Artischocken zu pflanzen.

Mauerseglernistkastenneid

Im Hinterhof üben die Mauersegler langsam ihren Partyflug. Aus dem Markgräflerland höre ich von erfolgreich angebrachten Schwalbennisthilfen, die von Mauerseglern genutzt werden. Auf Flügelschlag und Leisetreter steht derweil alles was man zu Berliner Hinterhofmauserseglern wissen kann: Ein Platz für Mauersegler

In den märkischen Hamptons haben wir in den letzten Jahren viele Diskussionen um Abwasser geführt. Da freut es von anderen Menschen zu lesen, denen es ähnlich geht. In der schwedischen Einsamkeit ist es so ähnlich und doch auch ganz anders.

Die 17jährigen Judith Holfelder (später bekannt als Judith Holofernes) reiste in den 1990ern nach Irland und schrieb bericht. Ich staune, der könnte fast wortwörtlich von meinen damaligen Klassenkameraden stammen: Reisebericht Irland, von Judith Holfelder (17 Jahre)

2 Gedanken zu „24-07-14 Träumen Vögel von fliegenden Schafen?“

  1. Ja, mein Tagebuch muss hinter dem Blog auch immer zurückstecken. Allerdings sehe ich beides inzwischen als Ergänzung zueinander.
    Nur habe ich ständig Angst, dass ich aus Versehen Inhalte fürs Tagebuch ins Blog kopiere.

    1. Ich finde es sehr mutig, überhaupt mit „Kopieren“ zu arbeiten. Das wäre mir zu riskant und hier wird doppelt geschrieben. Ich werde testen wie lange es dauert bis es mir zu öde wird, doppelt zu schreiben..

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