Vierundzwanzig asiatische Marienkäfer wanderten über die Terrassentürscheibe. Wir nahmen den Bungalow wieder in Wochenendbetrieb. Die erhöhten Temperaturen weckten nicht nur Bienen und Wanzen aus dem Winterschlaf in unseren Gehölzen auf, sondern auch ebenjene Marienkäfer.
Monate der feuchten Kälte hatten Spuren hinterlassen. Ein Stück aufgequollenes Holz an ebenjener Terrassentür, Brennholz, dass sich strikt jeder Flammenentfaltung verweigerte und zu feuchter Holzkohle verschmirgelte, eine Steckdosensicherung, die wir zwar aus-, nicht aber wieder einschalten konnten.
Es war herrlich.
Madame wagte sich zwischendurch in den windigen Regen bei 8 Grad und begann in den Beeten herumzukrauchen. Ich blieb beim Birding, welches mit geschlossenen Terrassentür besser geht, da die Vögel weniger furchtsam sind. Amsel, Meise, Rotschwanz und Spatz.
Merken für den Herbst: Im Narzissenweg machen sich die Sunshine Boys ganz besonders gut. Beim Obstbaumweg reichen die Osterglocken bis gegenüber der alten Birne. Allgemein können mehr Osterglocken in den Bereich zwischen Brombeere und Rotdorn.
Daneben: Einsendeaufgaben algorithmische Mathematik. Langsam, also ungefähr im Tempo einer Halbseite pro Stunde, komme ich glaube ich dahinter, was mir die Dozenten sagen wollen. Aber dass ich morgen Abend Einsendeaufgaben abgeben muss: Es bleibt spannend.
Zwischendurch: Nicole Keegan: Schwimmen . Das Buch stand in Südbaden in einem Hauseingang „zum Verschenken“; und wenn mir ein Roman mit einem solchen Titel begegnet, steckt dahinter offensichtlich so viel göttliche Fügung, dass ich es mitnehmen musste. Bis Seite 100 kann ich mich weder entscheiden ob ich es mag oder nicht oder ob es ein gutes Buch ist oder nicht. Bisher weiß ich nur: Die Nicht-Schwimm-Abschnitte im Roman sind besser als die Schwimm-Abschnitte.
Sonntagabend klang in Wochenend-West aus. Mit Geschichten über Geschäftsübergaben, Rosen- und Apfelschneiden, Apfelkuchen und Shakshuka.
Auf der Autobahn begegneten uns zwei Bandidos. So in echt mit Harley und offenbar großen Reisegepäck auf dem Motorrad.
Nebenan. Die Diaries of Note zitieren das Tagebuch von Dorothy Wordsworth, Schwester von William Wordsworth mit ihrem Tagebucheintrag einer Wanderung in Lake District, der William zwei Jahre später zu seinem Gedicht „I wandered lonely as a cloud“ inspirierte: I never saw daffodils so beautiful
Großen Respekt übrigens für das Fernstudium. Ich habe gerade den Grundkurs Mathematik des Bayerischen Fernsehens durch (15 Folgen), damit ich danach das Telekolleg Mathematik anschauen kann (39 Folgen), damit ich danach immerhin auf Fachhochschulniveau bin. Im Informatikstudium hat mit die Mathematik viel Spaß gemacht, aber das war schweres Brot, wirklich sehr dicht, eine halbe Seite zu verstehen hat sehr lange gedauert.
Das klingt spannend. Und gleichzeitig sehr old school und modern und wie ich gerade entdeckte mit alten Prüfungsfragen in Mebis. Ich hoffe, es läuft gut?
(Ach, ist ja eh nur für Spaß, ich mache gar keine Aufgaben.)