24-09-12 Subtraktions-Speedrun

In Kremmen findet eine Demo für Vielfalt und Toleranz statt. Am Freitag, 13. September um 17 Uhr am Marktplatz.

Am Südkreuz fuhr ein Lastenfahrrad mit breiter Plattform als Ladeplatz. Darauf ein Rollstuhl samt Rollstuhlfahrer. Ich schwankte innerlich zwischen Pfiffig! und Oh Gott, das kann nicht verkehrssicher sein!

Ich kaufte Stollen-Konfekt und das war gut so.

Vandalen vandalierten Madames Fahrrad in einer Brandenburger Kleinstadt.

Das Anhaltinische Theater Dessau bietet eine spannende aussehende Reihe „Puppe ab 18“ mit Puppentheatergastspielen für Erwachsene.

Die Fernuni Hagen führt den Master Wirtschaftspsychologie ein. Sollte ich also durch den aktuellen Bachelor kommen, stehen mir gleich fünf Master offen (Wirtschaftsinformatik, Data Science, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftspsychologie und Praktische Informatik).

Mein Hauptproblem ist, dass ich mich inhaltlich für vier davon interessiere. Und für 80% der übrigen in Hagen angebotenen Master auch noch. Noch schlimmer: Mein anderer Abschluss dürfte mir den Zugang zu den meisten übrigen Mastern ermöglich. Nur Recht und Psychologie könnten schwierig werden.

Während ich dies schreibe, bekomme ich die Nachricht, dass die Klausur Mathematische Grundlagen von Ende August im zweiten Versuch bestanden ist. Meine Güte. Auf zur Linearen Algebra.

Leider war ich nicht im Büro als das (kleine) Lager mit auszugebenden und zurückgegebenen Handies gleichzeitig Warntags-warnte,

Den freien Tag Klausur-Erholungs-Urlaub gab ich zurück, weil ich dachte die Planen-in-mathematischen-Modellen-Klausur wird nicht so schlimm. Ich kann den freien Tag anderswo besser einsetzen. Das war eine teure Entscheidung. Der Arbeitstag war durchgehend fordernd. Die Klausur sah aus der Nähe auch anstrengender und erholungsbedarfinduzierender aus als gedacht.

700 Zeug

Gute Nachricht der Planen-mit-mathematischen-Modellen-Klausur. Sie war (Teil-)Open-Book: ich durfte die Kursunterlagen dabei haben.

Schlechte Nachricht: Ich hätte es wissen müssen, diese Art von Klausuren sind meistens so konzipiert, dass man keine Zeit zum Nachschlagen hat – also bestenfalls gar nicht nachschauen muss, oder wenn, dann zumindest genau wissend, was mensch wo sucht.

Diese Klausur war ein Speedrun. Ich begann zügig und konzentriert und ohne das Bedürfnis etwas nachzuschlagen.

Trotz meiner bekannten Schwächen bei Rechenaufgaben der Art \[ 221 – 219 \] verzichtete ich auf’s Nachrechnen – Später!

Nach einer Dreiviertelstunde dämmerte mir, nach einer Stunde war es klar, dass ich trotzdem hinter der Zeit liege. So würde das nichts mehr. Also Speedrun: Schreiben, Rechnen, den inneren Automatismen freie Bahn lassen mit fliegendem Stift – kein Konzeptpapier mehr sondern gleich in die Finalversion und durch.

Normalerweise kann man mich mit Textaufgaben erfreuen, bei denen Produzenten veganer Hackfleischsauce, Tischtennisschlägerhersteller oder Sägewerke Probleme wälzen, die man lösen soll. Aber diesmal hatte ich keine Zeit mehr. Ich nahm nur wahr: „700 Zeug nach 4 Dings unter der Bedingung 1 irgendwas + 3 irgendwas“

Ich kam bis zur Teilaufgabe 4d. Bei 4e wäre ich ganz durchgekommen.

Nachrechnen, Überlegen – ihr beliebt zu Scherzen. Immerhin sollte es inhaltlich kein Problem gewesen sein – wie viele Punkte mich Rechenfehler, Verleser und unleserliche Schnellschrift kosteten, werde ich in ein paar Wochen erfahren.

What a Ride!

Immerhin: Der Internet-Hotspot zur Klausur hielt. Dank Madames Handy und Rechner hatte ich zweieinhalb Stunden unterbrechungsfreies Internet; etwas das DSL+Powerline derzeit nicht hinbekommen.

TurboPascal

Zweite gute Nachricht: Ich habe mein Seminarthema grundsätzlich verstanden. Damit ist natürlich keine Seminararbeit geschrieben und auch mathematisch steige ich noch nicht durch. Aber ich verstehe, was die Fragestellung überhaupt soll. Bei Mathe ist das meistens mehr als die Hälfte der Aufgabe.

Erfreulicherweise schließt es inhaltlich genau an die gerade geschriebene Klausur an. Selten war ich so zielgenau vorbereitet.

Lustige Erkenntnis: Prof. Hering (unter den Wiwi-Studenten als DER Professor Hering bekannt) schrieb 1990 seine Diplomarbeit über genau dieses Thema. Nur programmierte er damals gleich noch ein Programm in TurboPascal zur Lösung derartiger Probleme. Das muss ich nicht.

Oy vey, have you got the wrong Vampire

Kleine Klausurnachfeier: das Odeon-Kino zeigt einmal im Monat einen klassischen Vampirfilm. Diesen Monat: The Fearless Vampire Killers / Tanz der Vampire von 1967.

What a Ride! Again.

Wir waren erinnert an Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Das Kabinett des Dr. Caligari, Alien, Dr. Mabuse, die Carry-on-Filme, Willy-Bogner-Filme und jede Menge Kostümdrama. Mir fehlen noch die Worte. Ich sichte Sekundärliteratur, um Worte zu finden.

Was auffiel: Ein Holocaust-Überlebender drehte 1967 einen Film, in dem eine osteuropäisch-jüdische Familie die Opfer sind, während die Täter (Vampire) Herbert/Otto/Bertha von Krolock heißen – und ich finde bis 2024 nicht eine deutsche Besprechung, die das irgendwie thematisiert.

Es wunderte mich weniger, dass die deutsche Synchronisation von 1967 auch die Textverweise auf das Judentum tilgte. Unter anderem den schönen Kracher, in der das junge Mädchen den (neu erschaffenen) jüdischen Vampir Yoyneh Shagal mit einem Kreuz abwehren will und er nur kontert: Oy vey, have you got the wrong Vampire.

Was auch auffiel: die Szenerie erinnerte stark an Bilder von Chagall. Die jüdische Familie heißt Shagal.

Unter asiatischen Metzgern in Deutschland

Feldforschung in der Fleischerei Tag 1 und Tag 2 und Tag 3.

2 Gedanken zu „24-09-12 Subtraktions-Speedrun“

  1. Hihi, die Warntags-Warnung in der Handy-Fundgrube. Bei uns war es im Abteilungsmeeting schon wild, als alle vor ihren Bildschirmen herumsuchten und drückten (Firmenhandy, Privathandy, diverse andere Geräte – sehr lustig). Fehler im System: man drückt das schlimme Gefiepe weg und kann dann die Meldung nicht mehr lesen.
    Schönes Wochenende!

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