Draparnaldia erecta ist Alge des Jahres 2025.
McBrikett stellt den Betrieb ein, und ich frage mich, was die besten aller denkbaren Grillbriketts ersetzen soll? Ich muss beim Grillsportverein suchen, denn das Problem werden viele haben.
Im Dithmarscher Garten steht eine Ladung Kohlosseums-Sauerkraut. Besser wäre es, diese wäre mit mir in die Berliner Wohnung gereist.
Ich bin zurück in Berlin, versuche Reste von Weihnachten und Silvester zu verräumen, beginne langsam mir Gedanken, um das Fernuni-Seminar und meinen Vortrag zu machen. Noch 10 Tage Tage.
Ein letztes verwirrtes Paket ist übrig. Das nahm ich in einem Moment der Unaufmerksamkeit für eine unbekannte Nachbarin entgegen. Vermutlich aus dem Hinter- oder Nebenhaus. Aber auch dort steht der entsprechende Name auf keiner Klingel. Wir überlegen, ihr eine Postkarte zu schreiben, dass wir das Paket haben – aber fürchten, die Postkarte wird auch im Nirvana landen.
Ich staune, wieviel Geld ich einem Sanitärbetrieb dafür zahlen soll, dass er das Verstopfungsproblem nicht lösen konnte.
Auf einem Schöneberg-Spaziergang sehen ein wir grellpinkes Poster eines Süßigkeiten-Shops. Darauf mit Klebeband befestigt ein ausgedruckter Zettel „Jetzt auch Alkohol erhältlich!“
Okay.
Spiegel online titelt „Chefin der Grünen Jugend entschuldigt sich für Kommentar über Männer mit Böllerverletzungen“. Ich lese den Artikel gar nicht erst, kenne den Kommentar nicht, gehe aber davon aus, dass sie Recht gehabt haben wird.
Als hätte Silvester nicht gereicht, sahen wir gestern Nacht einen Rettungshubschrauber in der Nachbarschaft landen. Angesichts der Zirkelei, die dafür nötig ist, muss es wirklich dringend gewesen sein. Lese heute im Tagesspiegel nach: „Mann hatte Auseinandersetzung mit Frau. Als die Polizei kam, hatet er seine Kleidung mit brennbarer Flüssigkeit getränkt. Als die Polizei die Wohnung betrat, hat er sich selbst angezündet, ist auf die Polizisten zugelaufen und hat an deren Schutzkleidung gezerrt.“
Stoff aus dem Alpträume sind.
Silvester in Berlin
Zurück in der Wohnung bestaune ich regelmäßig die Explosionsspuren, die die Silvesterrakete IN UNSEREM WOHNZIMMER hinterlassen hat, und denke regelmäßig „Meine Güte. Das war knapp mit dem Wohnungsbrand“.
Währenddessen lese ich andere Silvesterberichte aus Berlin:
Um 22 Uhr gehen wir mit unserem Kinderfeuerwerk vor die Türe, sind aber nach nicht mal 10 Minuten wieder zu Hause, weil auf unseren Straßen gefühlt die Welt untergeht und die Kinder sich damit extrem unwohl fühlen. Schon am Morgen haben wir zwei ausgebrannte Autos vor unseren Türen wiedergefunden. (Heldenhaushalt: Unsere ersten Wochenlieblinge im neuen Jahr 01/2025)
Bei Nachbars hats gebrannt, brannt, brannt. Habe ich mir nicht ausgedacht. Per gezielter Silvesterrakete wurde ein Balkonbrand ausgelöst. … Unser Briefkasten wurde außerdem per Böller kaputtgesprengt, im Schrebergarten um die Ecke eine Hecke abgefackelt. (Readinginsweden: 4.1.2024 Warum?)
Kurz nachdem wir bei den Nachbarn waren, klingelte Frau Casino, die auch eingeladen war, mich an. Sie komme nicht an unser Haus heran. Vor dem Haus würde es brennen. Ich verstand nicht, wovon wie sprach. Dann gingen wir alle zum Fenster und sahen die Flammen und die Feuerwehr. Drei Autos standen in Brand. (mequito: [Di, 31.12.2024 – the purge])
Nordseeoffice
Nach Plan werde ich im Jahr 2025 etwas mehr Flexibilität in der Arbeit haben als bisher. Ich hoffe es klappt. Am Donnerstag/Freitag erfolgte ein erster Test unter erleichterten die-Hälfte-ist-noch-im-Urlaub-Bedingungen, ob Nordsee-Office funktioniert.
Im Prinzip ja: Nur der Versuch, auf einem Laptopbildschirm gleichzeitig auf einem Server und bei einem User aufgeschaltet zu sein, und dann auf dem eigenen Laptop noch etwas zu finden, war herausfordernd.
Wir haben gemütliche Abende auf dem Sofa mit dem Airfryer und einfach so chillen.
Auf der Rückfahrt in Eile. Der Wetterbericht hatte größere Schneefälle in Norddeutschland angekündigt. Diesen wäre ich gerne entkommen. Aus dem Auto sah ich die schwarz-rosa Wolken mit Niederschlag, der bis zur Erde reichte. Erfreulicherweise immer einige Kilometer entfernt. Bis Hamburg lag Schnee – aber immer neben der Straße.
Zwischenstopp bei McDonalds. Ich versuche den Betrieb zu trollen, indem ich den McPlant-Burger UND den Salat bestelle. Sei Salat im Getriebe und versuche mit unorthodox-überraschenden Bestellungen den Prozess durcheinander zu bringen. Noch besser übrigens: Mehrwegbecher. Die Pfand-Zurückgabe ist so komplex, dass McD damit einfach Verlust machen muss.
Berlin
Der andere Grund für eine eilige Rückkehr war Besuch. Frau elIncognito war gekommen für ein Wochenende in Berlin. Nach abendlichem Quatschen liefen wir am Samstag kreuz und quer durch Schöneberg.
Wir zeigten lokale Sehenswürdigkeiten: das Kugelbombenhaus (mehrere Glaserwagen standen davor, waren auch am Wochenende im Einsatz), die Stauden-Resterampe, den türkischen Edelsupermarkt, den griechischen Supermarkt, den afghanischen Supermarkt und die Afghan Bakery. Ab diesem Wochenende wird el mit einem Berliner BVG-Deutschlandticket durch München fahren.
Nachmittags Neukölln. Fast wären wir in das Jemenistische Restaurant gegangen. Es sah einladend aus und roch phantastisch. Aber wir waren nicht die einzigen mit der Idee: Alles voll. Wir gelangten dorthin nach dem Stadtbad.
Das Stadtbad Neukölln. Eines der prächtigsten Bäder der Stadt in all seiner wilhelminischen Glorie. Da nur die Kleine Halle offen war, gingen wir in diese. Das Becken angenehm leer. Wir konnten Bahnen schwimmen, dieser waren aber kurz. Und wir konnten das prachtvolle Bad bewundern.
In der Kabine fragte mich ein englischer Muttersprachler nach deutschen Schwimmbadbräuchen. „Can I take the towel inside? Or is there a social norm against it?“ Bei einem schwimmbadfreudigen Soziologen einen gefährliche Frage. Don’t get me started about social norms. Aber ich beschränkte mich auf ein Ja und gute Wünsche für’s Schwimmen.
Auch Weinnachtsbäume brennen
Blogleserisch finde ich es wirklich misslich, dass alle gleichzeitig Jahresrückblicke posten. Wer soll die denn lesen? Wie wäre es, jede*r bekommt eine Jahreswoche zugelost, an der der persönliche Rückblick und Ausblick geschrieben wird?
Nicht nur Silvester. Auch Weihnachten: Nachdem im Januar meine Ex-Schwiegermutter in spe mit dem Weihnachtsbaum und dem halben Haus verbrannt ist und der Ex-Schwiegervater in spe wochenlang im Krankenhaus liegen musste, kann ich nur sagen: So etwas im nahen Umfeld zu erleben, das ist eine Zäsur.
Schöner. Weihnachtsmarkt in Basel und Lörrach und Matisse-Ausstellung in Riehen.
Ich nutze die Gelegenheit, noch einmal poupous Matisse-Ausstellungs-Bericht zu posten: Riehen/Basel: Fondation Beyeler: Matisse. Einladung zur Reise
Kellerkind wird in einer evangelische Kirche zu viel gepredigt.
Wie wäre es mal mit Entrecôte double Café de Paris? Das klingt nachahmenswert.
Ds Stadtbad Neukölln ist ja wirklich wunderschön.
Und ich gebe dir irgendwie recht mit den Jahresrückblicken. Es ist viel derzeit. Und ich zähle mich ja dazu… aber wann sonst sollte man sie machen 🙂 Oder im Sommer dann stattdessen? Wäre ja auch mal eine Überlegung, gerade wenn viele da in einem Schreiblock stecken…hmm…
Ich danke auf jeden Fall für die Erwähnung und Verlinkung!
Immer gerne mit der Verlinkung. Ich lese ja auch gerne!