25-01-28 The most unglamourös Gericht on earth

Madame bekam eine Einladung zur Wahlhelfendenschulung. Ich bekam eine Einladung als Zählkommission.

Der ehemalige Asia-Imbiss im Südkreuz verwandelte sich in Döner Biz.

Die Otto-Bock-Zentral am Potsdamer Platz verwandelte sich im Laufe der letzten Jahre in eine Telekom-Dependance.

Büromaterialversandhändler Böttcher spendete möglicherweise über Umwege eine Million an die AfD. Ich muss mir wohl einen neuen Kugelschreiber- und Paketbandabrollerversand suchen. Schade. Aber es gibt Grenzen.

Ich weiß nicht, was die Freunde auf dem Dachboden machen. Aber unser Schlafzimmerfenster sieht von außen aus als hätten es sich im Schlamm gesuhlt.

Mir träumte, ich müsste den Rückflug aus Portugal erwischen. Leider fand ich meinen Koffer nicht mehr. Und niemand konnte mir sagen wann der Bus zum Flughafen fährt. Dementsprechende Hektik herrschte im Traum. Als ich aufwachte, musste ich mir mühsam sagen, dass Sonntag ist, und ich überhaupt nirgendwo hin muss.

Die Entschleunigung gelang. So brauchte ich dann auch 13 Stunden nach dem Aufstehen, um zumindest mit den Jakobsbüchern in die Badewanne zu kommen.

Vorher Fernsehen.

Ich schaute die ersten Folgen von „Ich bin ein Star“. Ich muss ja Auskunft geben können, wenn Madame mich fragt wer wer ist.

Ich staune, dass sich Reality Star weiterhin zum Ausbildungsberuf mit Karriereoption entwickelt. Alessia Herren „Mein Traum wäre es bei Aldi an der Kasse zu sitzen mit einem regelmäßigen Einkommen.“ Yeliz Koc: „Ich hab dann viele Dating Shows gemacht. Ich bin froh, dass ich da endlich raus bin und zum Dschungelcamp aufgestiegen.“

Und wenn man drüber nachdenkt gibt es vermutlich viele Jobs, die besser bezahlt und inhaltlich weit unseriöser sind als Reality Star.

Selbst in unsere friedliche bodenständige AöR zieht das Schlagwort KI ein.

Nachdem wir feststellten, dass Netflix genau gar keinen der 100 berühmtesten Paris-Filme im Programm hat, fand ich Furies.

Furies ist eine nett geistlose aber explosionsreiche Serie über die Pariser Unterwelt.

Der Plot: Die sechs Familien habe eine „Furie“ als Aufpasserin und Polizei zwischen sich. Ein junges Mädchen gerät in das Geflecht aus Unterwelt-Paten und Furie. Sie wird als Nachwuchsfurie gecastet. Nach und nach entwickelt sich in immer abstruseres Geflecht aus historischen Verwicklungen.

Aber ich sehe tolle Paris-Aufnahmen und tolle Explosionen.

Madame fuhr mit ECE150 am Europapark vorbei, später stieg sie in Frankfurt in den ICE832 um.

Die Tage zuvor testete sie die neue Busverbindung Markgräflerland-Elsass-Flughagen Mulhouse/Basel/Freiburg. Die Verbindung akzeptiert jede Menge verschiedenste Fahrscheine aus halb Europa, darunter auch das Deutschlandticket. Und plötzlich wird ein Busausflug ins Elsass ein Kinderspiel. Manches wird besser auf der Welt.

Montag: Arbeit.

ECE, ICE und Elsass-Bus fuhren besser als der Berliner Nahverkehr. Die Busse und U-Bahnen und Trams wurden durch den Ver.di-Streik lahmgelegt. Die S-Bahn litt unter Personen im Gleis.

Dafür traf ich WiseWoman auf dem Bahnhofsvorplatz. I’m delighted.

Zum Glück kann ich auch einfach nach Hause laufen. Hätte es nicht geregnet, wäre es sogar noch besser gegangen.

Kartoffeln mit Graupen. Als Brei.

Damit ich am Sonntag nicht nur fernsehe – was sollen denn die Leute denken! – köchelte ich noch ein wenig vor mich hin.

Wir haben größere Mengen Crowdfarming-Avocados. Und so kochte ich ein fleischarmes Schwarze-Bohnen-Chilli. Ich hoffte auf die Aussicht, ein Avocado-Limetten-Salsa anzurühren.

Außerdem kochte ich etwas, dass einerseits das am wenigsten sexieste Essen der Erde sein könnte – andererseits aber als Unesco-Welterbe geschützt ist: Mulgi Puder.

Ein estnischer Brei aus Graupen und Kartoffeln und Salz. Und sonst nichts. So wie es klingt ist es vielleicht auch das geschmacksneutralste Essen der Welt. Noch weiß ich es nicht, denn noch probierte ich nicht.

Ich konsultierte mehrere Rezepte. Alle waren sich einig; In Mulgi Puder gehören Kartoffel und Graupen. Sonst nichts. Zum servieren dürfen dann noch Speck dazu, oder Kräuter oder fermentiertes Gemüse oder fermentierte Milch (=etwas Joghurtartiges). Hier unterscheiden sich die Rezepte.

Aber die Essens scheint der graugelbe Brei ohne Geschmack zu sein.

Ein Essen konstitutiv für die Kultur der Mulgi, die bei Valga leben. Gestern noch im Unesco-Report, heute auf ihrem Tisch.

Blau, grün, braun, Schneefarben

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Poupou besuchte die Nordlichter-Ausstellung in der Foundation Beyeler und war sehr angetan:

warmes Blau, warmes Grün, rötliches Braun, Schneefarben. Die Szenerie wirkt stets statisch, auch wenn Spuren im Schnee, Lokomotivenqualm oder abgeholzte Stämme die eben aus dem Bildausschnitt getretenen Menschen verraten. Spärliches Licht und dunkle Horizonte kontrastieren Schneemassen auf Hängen und Wäldern. Der Schritt zum Abstrakten wäre nicht weit – genau wie zum Ornament und zum Dekorativen, Tapetenhaften, wie es sich in einem von goldenen Kanteleseiten überspannten Wasserfall zeigt.

Frau KrautundRüben las an der Alpe Adria Universität in Klagenfurt.

Readinginsweden war auch auf der Pro Democracy Rally am Brandenburger Tor: 26.1.2025 Wochenende Lebe lieber bunt

Ebenso wie loosy die Demo besuchte: 25.01.2025 – Bunt statt SchwarzZuBlau

Frau Kluges & Scheiß empfiehlt ein Tanzvideo.

Ein Gedanke zu „25-01-28 The most unglamourös Gericht on earth“

  1. Das was euer Fenster gefühlt voller Schlamm ist, ist unsere Terassentür, die ich schon gar nicht mehr putzen will, weil sie Dank Bahn immer aussieht wie in der Wüste…

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