25-04-24 Der Duft des Dills

Früher stand der Kaptain auf der Porta Nigra. Jetzt plant sie Ausflüge auf dem aufblasbaren Bananen-Boot.

Der Paris/Trier-Koffer liegt noch im Flur – allerdings so gut wie ausgeräumt.

Trier-Nachhall

Eine Trier-Korrektur: Die Allerheiligenlitanei fand vor der Taufe statt, nicht danach.

Ein Nachtrag: Kellerkinds Inistenz, dass die Taxen auch wirklich, wirklich am Feiertag um vier Uhr morgens am Hotel stehen und uns zur Abtei bringen sollen, hat Spuren hinterlassen. Jeder einzelne Trierer Taxifahrer scheint zu wissen, dass es „Die Taufe“ gab. Kellerkind, eine Legende unter Trierer Taxonauten.

Ein halber Nachtrag: Ich wurde informiert. Wer die Litanei mit wirklich allen Heiligen ab Heilige Maria, Mutter Gottes hören will, kann Papstbegräbnis oder Konklave schauen. Bei beiden gehört sie zum Programm: Bei der Überführung des Papstes und später dann beim Einzug der Kardinäle zum Konklave.

Mit ICE Martin Luther nach Wittenberg

Die Rückfahrt, die unter Kirchengeläut begann, entwickelte sich für Feiertags-Rückreise-Verhältnisse erstaunlich friedlich. Zwischen Trier und Saarbrücken, war der Zug voll, spätestens ab Saarbrücken wurden die Stehplätze knapp. In Kaiserslautern gelang es weiteren Reisenden sich in den Zug zu zwängen.

Ich erinnerte mich an das Schild von der Hinfahrt nach Trier, dass darauf hinwies, dass auch die Stehplätze in der 1. Klasse nur mit 1-Klasse-Fahrkarten benutzt werden dürfen.

Bis alle in Neustadt (Weinstraße) ausstiegen. Warum? Ein Rätsel.

Ab Mannheim, ICE2538, wurde alles schön. Am Ende gab es Kartoffelsuppe und alkoholfreies Bier am Platz mit Blick auf die Elbe im Sonnenuntergang bei Wittenberg.

Don’t drink and walk. Ach, just don’t drink.

Ich frage mich, was über Ostern los war. Wir wohnen sowieso nicht in einer Gegend der Sauberkeit, Zivilisation und himmlischen Ruhe. Aber der Nachrückkehrempfang war selbst für hier außergewöhnlich.

Ausstellungsstück 1: Der Mann in der Ringbahn, der den halben Zug mit Alkoholduft einnebelte, einmal rülpste, und dann kam Döner hinzu. Mir ein Wunder, wie man in diesem Zustand noch gehen und stehen kann. Sogar zum Telefonieren war er noch fähig – ich glaube es war rumänisch. Gehen und Sitzen aber fielen ihm erkennbar schwer – freundlicherweise verlies er den Wagen auch wieder, bevor er anfing zu kotzen. Nur schwer kann ich nachvollziehen, wie man eine derartige Alkohol-Aura um sich verbreiten kann ohne wimmernd in einer Ecke zu liegen.

Ausstellungstück 2: Dieselbe S-Bahn. Ein Mann im eleganten Dreiteiler, schießt einen anderen Fahrgast fast mit einem Sektkorken ab, wird daraufhin fast verprügelt. Wir steigen zusammen aus, er heftig schwankend, bietet an, unsere Koffer die Treppe hinab zu tragen. – Nein danke. Später erzählt er uns, er heiße Maaaaaarco und komme gerade aus der Kirche. Wir sollen auf uns aufpassen. Ja, danke, du auch..

Ausstellungsstück 3: Kreuzung vor Istanbul Supermarkt. An meiner Straßenecke steht Nummer drei. Wankend, Flasche in der Hand, Blick ins Leere – aber wirkt noch so als wäre er keine Gefahr für sich und andere. Ich ging über die Kreuzung, kaufte Dill, ging ein Stück weiter und schaute zufällig zurück: der Mann und seine Flasche wankten bei roter Ampel mitten in den Verkehr einer mehrspurigen Straße.

Sind mir in 49 Jahren meines Lebens die geheimen Alkohol-Bräuche entgangen, die gerade und ganz besonders zu Ostern gefeiert werden müssen?

Akkurat arbeiten

Zu Hause haben wir wieder eine Art Dach. Noch keine Ziegel: Aber anscheinend eine durchgehende Holzfläche, befestigt unterhalb des Dachbodens. Hoffnung! Nur die Baustellenmücken lassen sich nicht beeindrucken, die fliegen herbei wie das ganze Jahr schon.

Im Bahnhof Südkreuz sehe ich Menschen mit Warnwesten „Im Auftrag von DB Sicherheit“ und denke an den Trupp Soldaten/Gendarmerie(?), der durch Gare de L’est zog: 10 Menschen in militärischer Uniform, Barrets, Kampfstiefeln und mit umgehängten Sturmgewehren, die anscheinend auch nur nach dem Rechten sahen.

Der Urlaub war erfolgreich: Büropiepser – vergessen. Passwort – mit Müh und Not gerade noch erinnert. Ein nerviges Projekt, das nicht wichtig, aber mittlerweile halbwegs dringlich ist, und das ich mir irgendwie eingetreten hatte – hatte ich glücklicher auch für zwei Arbeitstage komplett vergessen.

Englisch / Englisch

southpark spielt weiter mit ChatGPT. Es gibt viele Anwendungen, die sehr unterhaltsam sind.

Manchmal gibt es auch Praktisches:

Ich belege dieses Fernunimodul auf englisch. Soweit so gut. Das Problem ist: Deutsche haben es geschrieben und ich quäle mich beim Lesen. Der Text bewegt sich im Uncanny Valley zwischen „grammatikalisch korrekt“ und „der Stil ist unfassbar deutsch“.

Überraschend zuverlässig läuft mir beim Lesen ein kalter Schauer über den Rücken; auch weil ich zwar merke, dass die Tonalität komplett off ist, ich aber nur schwer sagen kann, warum.

Naja, ich habe jetzt ein paar Seiten Modul-Text an ChatGPT gefüttert mit der Ansage „Formuliere es so um wie ein Native Speaker es schreiben würde“ und es funktioniert. Jetzt habe ich einen flüssig lesbaren Text. Im Vergleich der beiden Varianten kann ich nachschauen, was mich am deutsch-englisch stört.

Als Beispiel. Das Original:

In the age of globalization, knowledge management (KM) is gaining in importance and has become vital for business success. The creation, transfer, and retention of knowledge play a key role in any business process. It is especially crucial for corporations and large organizations that all of their employees worldwide can access important knowledge. The future of KM is still a major task on the organizational horizon, especially for organizations surviving in a society fo-cused on knowledge, or those aiming to expand their market leadership

Schreib „as a native:“

In today’s era of globalization, knowledge management (KM) has become increasingly important and is essential for business success. The creation, sharing, and retention of knowledge are pivotal in every business process. For corporations and large organizations, it is particularly vital that employees across the globe have access to crucial knowledge. The future of KM remains a significant challenge for organizations, particularly for those navigating a knowledge-driven society or striving to strengthen their market leadership

Leider allerdings kann ChatGPT weder Layouten noch drucken, so dass die Umwandlung schlecht weiterzuverwenden ist.

Wenig Salbei

Eine andere Spielerei: Ich habe ChatGPT den Paris-Blogpost gegeben, und so gesagt „Entwirf ein dazu passendes Essen zur Heimkunft; drei Gänge, alltagstauglich, frühlingsbezug“.

Es gab

  • Radis au beurre
  • Omelette aux herbes & Grüner Spargel
  • Crème de citron au yaourt

Gerade das Omelette – bestehend zur Hälfte aus Ei, zur anderen Hälfte aus Petersilie, Dill, Basilikum, Salbei und aus ein bißchen Creme Fraiche, erwies sich als wunderbar französisch inspiriertes Heimessen. Mit dem Bonus, dass die ganze Wohnung nach Kräutern riecht.

Reichweite Ludwigsburg

Thomas macht einen Erinnerungstrip nach Ludwigsburg, was in mir verschiedenste Erinnerungen an dortige Verwandtschaftsbesuche weckt.

Christiane liest Vanessa Schneiders Die Geschichte der Maria Schneider und das schmerzt als Mensch und als Mann.

Der neuste Trend: Websiten für KIs aufbereiten. Einerseits bin ich mehr als froh, dass das Thema praktisch für mich keinerlei Relevanz mehr hat. Andererseits finde es ich spannend: „WordPress-Blog für KI gut zugänglich machen.“

Ab und an denken wir darüber nach, was wird, wenn der Subaru endgültig die Waffen streckt und stecken in der E-Frage. Eigentlich habe ich null Lust auf ein Benzinauto. Andererseits möchte ich eigentlich auch ein Auto ohne/mit möglichst wenig Software. Und ich lehne den Kauf von Neufahrzeugen oder fast-Neu-Fahrzeugen auch ab. Zudem: Wir haben das hier-in-der-Gegend-gibt-es-nichtmal-Parkplätze-geschweige-denn-freie-Ladeplätze-Problem. Da liest sich der Post Nein, nein, es kommt nicht auf die Weite an. beruhigend. (via Kieselblog)

southpark spielt mit ChatGPT

Noch ist der Spieltrieb ungebrochen. „Hallo, ChatGPT, erstelle mir ein Illustration und passende Empfehlungen zu oben stehendem Blog-Text:

Die Illustration:

Einige Empfehlungen:

Musikempfehlung:

Criminal“ von Fiona Apple – Ein intensiver Song, der die emotionale Schwere und das Streben nach Individualität widerspiegelt, genau wie die chaotische und reflexive Stimmung des Textes.

Filmempfehlung:

Paris, Je T’aime“ – Eine Sammlung von Geschichten über die verschiedenen Facetten der Liebe und des Lebens in Paris. Der Film fängt das Gefühl von Reisen und emotionalen Verbindungen ein, das im Text durchzieht.

Romanempfehlung:

„Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow – Ein klassischer Roman, der mit surrealen Elementen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verwischt, passend zu den intensiven Erlebnissen und Nachdenken im Text.

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