Es ist überraschend un-intuitiv, mp3-Dateien vom Rechner auf ein Handy zu bekommen. Es ist überraschend schwierg, mal eben im Internet irgendwelche beliebigen mp3-Dateien zu finden, um zu testen.
Wikimedia Commons to the rescue!
Es war überraschend, zwei Zahlen zu vergleichen. In der Bachelorarbeit rechne ich mein Problem einmal quasi manuell – um zu zeigen, was passiert- und einmal per Funktion in Julia/JuMP – weil solche Aufgaben in echt natürlich niemand je per Hand rechnen würde.
Beim Vergleich beider Rechnungen entdeckte ich, dass der manuelle Weg ein anderes Ergebnis liefert (276/19) als die computerisierte Rechnung (15,4421..). So Pi mal Daumen sah das plausibel nach identischen Ergebnissen aus. Die letzten drei Wochen dachte ich auch, beide Rechenwege kämen zu einem identischen Ergebnis.
Aber dem ist nicht so, wie sich bei genauerer Betrachtung zeigte. 276/19 ist auch nach Rundung ein komplett anderer Wert als 15,4421.. Das war jetzt blöd.
Wie sich nach einiger spannender Zeit des Nachforschens zeigte, lag der Computer falsch. Also natürlich ich, als ich beim Eingeben der Zahlen in der Spalte verrutscht war. Puh.
Es war ein sonntägliches Latifundienfrühstück, ein montäglicher Arbeitsmorgen und zwei Nachmittage der Bachelorarbeit.
Sonntag: In unserem Briefkasten lag ein gelber Briefumschlag – klassische Gerichts-/Gerichtsvollstrecker-Post. Ich bin erst erschrocken, spontane Reaktion „I didn’t do it!“. Dann las ich den Briefumschlag. Ah, der Brief war für Edmund…, gar nicht für uns. Edmund wohnt hier nicht. Der Name sagt mir auch nichts. Aber bei inzwischen 28 Briefkästen für 12 Mietparteien im Hausflur ist das nicht so überraschend.
Edmund hat sogar einen Briefkasten im Hausflur, wie ich feststellte. Der Briefkasten quillt über und wurde schon mal aufgebrochen. Jetzt quillt er mit einem gelben Brief mehr über.
Auf den Latifundien spielte ich mit dem Halluzinator. Er schlug vor, diejenigen Wiesenteile, die vor allem aus Reitgras oder Glatthafer bestehen, im Frühjahr zu stören / in Teilen zu sensen, um Löcher und Platz für andere Bewohner zu schaffen. Ich werde mal suchen, ob ich eine Quelle mit einem engeren Verhältnis zur Wahrheit finde, die das bestätigt.
Mein montägliches Aufwachgefühl: „Das ist gar nicht mal so warm.“ Und das war sehr schön.
The Dime
Ausgelesen: Kathleen Kents The Dime. Weiterhin ein Pageturner mit einer Erzählgeschwindigkeit, der dem mir als Leser schwindlig wird. Wie in einer guten Achterbahn flicht Kent immer mal einen kurzen Abschnitt zum Atemholen ein, damit es danach noch rasanter weiter geht. Daneben nette mir plausibel erscheinende Beobachtungen, wie es ist, als lesbische Polizisten in einer Großstadt in Texas zu leben.
Lieblingsszene: Das Gefecht zwischen einem mexikanischen Drogenkartell und der Re-Enactment-Gruppe mit Waffen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg.
Bonuspunkte für eine der besten toten Nebenfiguren in einem Roman (Benny, der tote polnisch-New-Yorker-Polizistenonkel der Erzählerin) mit seinem großen Vorrat polnischer Sprichwörter.
Dass die – große, rothaarige, polnischstämmige, lesbische – Polizistin am Ende von einer Familie durchgeknallter Nazi-Drogenhändler als Familienmitglied wider willen auserkoren wird, stellt nicht den Gipfel realistischen Erzählens dar – gibt der Geschichte aber noch einen schönen Spin zum Abschluss, der in der Erzählwelt sogar recht plausibel wirkt.
Das Kabanenparadies
Kaum bin ich da, bin ich schon wieder weg. So zumindest Montag im Büro. Ich durfte einen seltenen Einsatz im Freibad absolvieren. Ich packte ein wenig Gepäck ein, und machte mich auf den Weg ins Sommerbad Mariendorf. Das war allgemein schon sehr nett. Noch netter: Direkt nach dem frühen Feierabend quasi dort vom Rechner aus ins Wasser springen.
Wobei auch das Sommerbad: „Vintage“ wie ein Kassierer sagte, aber der Zustand war im Jahr 2025 deutlich weniger desolat als ich ihn in Erinnerung hatte. Was beispielsweise die Kabanen-Situation angeht, steht Mariendorf derzeit klar besser da als der Insulaner.
Wir wunderten uns zusammen: 27 Grad, strahlend blauer Himmel, Sommerferien – und die Bäder sind trotzdem ziemlich leer. Wurde alle Besucher*innen im Frühsommer durch ungeheizte Becken und schlechtes Wetter verschreckt?
Mir privat sollte es recht sein: in 24-Grad-Wasser bei strahlendem Sonnenschein schwamm ich ein paar Bahnen und war glücklich.
Nett zum Abschied: der junge Mann – deutlich besserer Schwimmer als ich – der mich fragte, ob er auf meine Bahn kommen könne, weil ich grad der einzige sei, der den schwarzen Strich auf dem Boden als Bahnmarkierung anerkennt.
Auf der Rückfahrt gelernt: am mir unbekannten S-Bahnhof Attilastraße wohnt das Eisenbahn-Bundesamt. EBA, ich weiß jetzt wo du wohnst!

Das y-Heureka
Der Späti übergab mir „Applied Mathematical Programming“ (Bradley/ Hax/ Magnati 1976) und „Introduction to Mathematical Programming“ (Hillier/ Lieberman 1995). Keine Ahnung, ob ich die Bücher noch nutzen kann – oder ob ich auch nur dazu komme, sie noch aufzuschlagen – aber ich bin so bildungssozialisiert, dass sich Texte besser schreiben, wenn neben dem Schreibplatz ein Stapel alter Bücher liegt.
Die Bachelorarbeit verlor sich ja in den letzten Tagen in den Mühen des Kriechgipfels und der nach außen erkennbare Fortschritt blieb spärlich. Ich weiß zwar, was ich rechnen muss, aber nicht warum. Damit wird es halt viel Gestockel, ich habe Probleme es zu erklären und bin auch reichlich unflexibel in der Anwendung.
Aber 10 Grad weniger Außentemperatur plus Latifundien plus Schwimmen taten den Trick: ein kleiner Heureka-Moment im Schwimmbecken: Vašek mein Freund! Vašek Chavtál. Meister der Erklärung linearer Programme, der Gilbert Strang der Optimierungsprobleme. Er würde mir weiterhelfen.
Dann ein großes Heureka am Freitagabend: Seite 54 bis 57, in Linear Programming (Chvatál 1983) und es kam das große Heureka! Verstanden! Daher kommt das y! (und das b und das a und c. Aber das y ist am Wichtigsten). Das ist ja ganz einfach. Fast hätte ich lauter Ausrufezeichen und Kringel in das Buch gemalt – nur um im letzten Moment zu bemerken, dass das Buch aus der Bibliothek kommt.
Ein Moment des persönlichen intellektuellen Durchbruchs! Und ich war live dabei. So amazing!
Nur erforderte der Durchbruch ein Opfer: Nichts mit Drei-Gänge-Menü am Montagabend. Die Energie reichte nur für Cantuccini und Buttermilch.
Vielleicht war auch nur die Mischung ais Cantuccini, Buttermilch und Spliffs Carbonara, welches gerade lief, das den Durchbruch brachte.
Internetausdrucker Fahrradpacker
I painstakingly printed out my social media feeds FOR AN ENTIRE MONTH so I could read them like a newspaper, as god intended. (via Thomas)
Spain is one of only three European countries (along with Switzerland and Norway) to still collect wealth taxes. (via Kaltmamsell)
Sarajeeeeevo! Turku-Sarajevo mit dem Zug: (14) Sarajevo
Radfahrgeschichten kommen zusammen. Da wäre zum einen Rebis, die mit dem Rad gerade durch Zentralasien fährt. Und da wäre das Ultra Cycling, das sich via Dotwatching auf Mastodon ausbreitet. Jetzt gibt es mit dem Silk Road Mountain Race ein Ultracycling-Rennen durch Kirgistan. Mit 4000-Meter-Passen. Und Rebis schaut zu. Bißchen mehr Hintergrund: Mit was für Fahrrädern fährt Mensch 2000 Kilometer durch alpinen kirgischen Schotter: Rigs of the 2025 Silk Road Mountain Race (Part One)
Nur krass: Dedicated volunteer exposes “single largest self-promotion operation in Wikipedia’s history”