25-09-25 Menschen betrachten bei Nutzung ihrer Software

Ricarda Lang studiert ab dem Wintersemester an der Fernuni Hagen auf den Master. Willkommen.

Madame eskalierte ihr neues 3D Tetris.

Madame entdeckte einen handwerklichen Schumacher (und Maßschuhhersteller – aber das erst wenn ich groß und reich bin). https://Schuhmachermeister.net ist nett. Im positiven Sinne. Erfreulicherweise scheint er auch nicht älter als wir – er wird also auch nicht gleich in Rente gehen kurz nachdem wir ihn fanden. Ich lachte laut bei Lektüre der Website: „Seit 2016 ist Hund Amy mit im Geschäft und hat mittlerweile eine führende Position übernommen.

Die BioCompany feiert Oktoberfest. Das bedeutet Weißwürste für uns. Auch sah ich ein BioCompany Liefer-Fahrrad. Bedeutet das, sie macht jetzt auch Hauslieferungen?1

Der ADAC eröffnet tatsächlich ein neues Fahrsicherheitszentrum in Oberkrämer.

Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg eröffnete endlich den Radweg auf der Grunewaldstraße.

Deformation professionelle: Wenn ich privat mit Leuten zu tun habe, die an Computern sitzen (zB Sachbearbeiter in Banken, die Person am Empfang beim Arzt etc.) muss ich schauen, was für Geräte so rumstehen, wie sie verkabelt sind und ob und wo der Inventar-Sticker ist. Auch spannend natürlich: Welche Software wird benutzt (Branchenlösung? Microsoft? Was ganz anderes?) und wie fließend sind sie um Umgang damit.

Aus Faulheit nahm ich den Bus zur Arbeit und sah zu, wie eine Busfahrerin noch in die Strecke eingewiesen wurde. Er mit Klemmbrett neben ihr. Sie „Jetzt die Hauptstraße rechts?“. Er „Ja.“ Sie kommentierte launig Straße und Verkehr.

Das erklärt auch, warum der Bus zwischen zwei Stationen kurz vor meinem Zustieg auf einmal sieben Minuten Verspätung sammelte. Da war wohl zwischendurch ein klärendes Gespräch nötig.

Es waren drei Tage der Arbeit.

In verschiedenen Programmen (Editor, VS Code) entdecke ich noch offene Dateien mit Resten der Bachelorarbeit. Es fühlt sich schon wieder Monate her an.

Aus Neugier sah ich das erste Fernuni-Video zum neuen Semester „Willkommen im Modul Digitale Diversität.“ Ich lernte, dass der Lehrstuhl kein Gendersternchen oder ähnliches nutzt, weil es andere Gruppen (beispielsweise Menschen mit Lese-Rechtschreibschwäche) ausgrenzt. Jetzt bin ich gespannt, wie sie das Thema angehen: Denn ein generisches Maskulinum kann ich mir in diesem Modul auch nicht vorstellen.

Neben den Maßschuhen entdeckte ich auch unbezahlbare italienischen Standherde. Die sehen wahnsinnig gut aus, kosten mehr als so manches gebrauchtes Auto und sind in Deutschland nur in Köln und Frankfurt erhältlich. Aber mensch braucht ja Ziele im Leben.

Ansonsten scheint in DACH der Standherd eine aussterbende Gattung zu sein. Die Mittelschicht mutiert immer mehr zur Generation Einbauküche – ein Konzept das ich bis heute nicht verstehe, ästhetisch für schwierig halte und auch sonst eher unpraktisch finde.

Mermaid

Auch ich nutze gelegentlich Software, und bin gerade dabei, ein neues Spielzeug auszuprobieren: Mermaid. Das Programm erlaubt es, Diagramme als Text/Code zu formulieren und baut daraus echte optische Diagramme.

Aus:

flowchart LR
A[Programm öffnen] –> B(Tippen)
B –> C(Grafik erzeugen)
C –> D[Grafik anzeigen]

Wird theoretisch ein Flussdiagramm. Noch aber macht das Programm an überraschend vielen Stellen nicht das, was ich gerne von ihm hätte. Aber das wird.

Vorteil: Kein Kästchenschieben! Vorteil: es lässt sich im Nachgang tausendmal einfacher anpassen und wiederverwenden. Nachteil: Rein optisch ist das Ergebnis eher so mittel.

You’ll never walk alone

Nach unserem zufälligen „Die-Megastars-des-Musicals“-Wochenende, versuche ich noch zu verstehen, was über mich hereinbrach. Erst Rodgers&Hammerstein am Samstag (The Sound of Music), dann Andrew Lloyd Webber am Sonntag (Jesus Christ Superstar).

Erste Erkenntnis: Es lebe die Komische Oper. Die Version von Jesus Christ, die wir gesehen haben, warbesser gesungen und gespielt als alles was ich online dazu finde.

Erste Erkenntnis im direkten Vergleich der beiden Erschaffer, Lloyd Webber ist das globale Musical mit Tourismusgarantie, während R&H deutlich regionaler amerikanischer geprägt waren. Das ist in Deutschland natürlich einfach zu beobachten, weil der eine ziemlich bekannt, die beiden anderen ziemlich unbekannt sind.

Überraschung: Von R&H stammt die ultimate globale Fußballhymne (ausgerechnet): You’ll never walk alone.

Noch eine Überraschung: Ein Jesus-Christ-Song (Last Supper) hat es mit geändertem Text ins evangelische Gesangbuch und ins Gotteslob geschafft. (Video Last Supper / Video Nimm oh Herr die Gaben die wie bringen )

Keine Überraschung, wenn man bedenkt, wie wichtig R&H waren, doch eine Überraschung in Anbetracht der musikalischen Unterschiede: Lloyd Webber ist großer Rodgers-Fan:

In his tickling memoir, Lloyd Webber reveals that his admiration for Rodgers—which began when, as a kid, he saw his dad moved to tears by a recording of “Some Enchanted Evening”—got him teased as a young Londoner in the 1950s.

Während R&H-Musicals noch handlungsgetrieben waren, einzelne Songs Charakter oder die Handlung voranbringen, ist ALW Meister des durchgehenden Soundteppichs bei sich auflösender Handlung. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr beschließe ich, dass ALW in seinen späteren Werken die Einbauküchen des Musiktheaters erschaffen hat: Durchgehend, glatt, für alle irgendwie anschlußfähig2.

Endlich Grünkohl

Es waren Tage des nachmittäglichen Treffens mit Madame an anderen Orten. Mittwoch: Im Bayerischen Viertel, Gemüsli abholen. Auch ich sah die Abholstation gegenüber der Polizeiwache. Hingehen -> Schloss öffnen -> Zettel mit den zugewiesenen Mengen studieren -> abwiegen -> einpacken.

Falls ich wieder den Tara vergesse: Das Schälchen, das auf der Waage steht, wiegt 142 Gramm.

Es gab Paprika, Tomaten, Kohlrabi, Zaphito, Salat, Ruccola, Salat und Grünkohl. Grünkohl! Es ist nicht alles schlecht am kommenden Winter.

Home of the Grünkohl

Lernlücken und dunkle Finnen vor dunklem Hintergrund

Nachdem ich gerade eine intensive, und ich würde sagen am Ende erfolgreiche, Lernphase hinter mir habe, würde ich Diéssica Gurskas zustimmen:

True learning is too disjointed, unpredictable, and fraught with setbacks. We obsess over minimising gaps between repetitions, but are these gaps learning breaks, or learning itself? (via Thomas)

Einst in meiner Jugend schwor ich mir, später als alter Mensch nicht immer noch die Bands meiner Jugend zu besuchen, und dabei gleichzeitig zu verknöchern und mich selbst cool zu finden. Und Geld hab ich auch nicht, siehe italienischer Herd weiter oben, aber hey: Die Pixies in Leipzig! Meine Jahre des ernsthafteren Schreibens in Leipzig über Popmusik begannen mit einer SPEX-Ausgabe auf der Kim Deal abgebildet war. Ohje. Where is my mind?

Ich bin fasziniert, wie der Rest Deutschlands es schafft, die beiden Münchner Großbaustellen komplett zu ignorieren. Heikos noch-Laufstrecke führt durch die baldige Baustelle „2. S-Bahn-Stammstrecke“

Margit und Wally, nicht zur Kernzielgruppe gehörend, schauen KPop Demon Hunters

Ilka schaut Schiffe.

Karen empfindet Autofahren in Finnland als schwierig: Die 12 schwierigsten Monate im finnischen Strassenverkehr

Ich empfinde eine „Hebbel-Arena“ in Wesselburen als schwierig.

Karin gastheiratet in Norfolk und Shaked in Weil am Rhein.

Anmerkungen

  1. Nachgeschlagen: Ja, bedeutet es. ↩︎
  2. Was eine hohe schwierige Kunst ist, nonetheless. ↩︎

Ein Gedanke zu „25-09-25 Menschen betrachten bei Nutzung ihrer Software“

  1. Nicht die Kernzielgruppe kannste wohl sagen. Nie hat Netflix uns den vorgeschlagen.

    Bei unserem Schuhmachermeister (ohne Webseite) ist es der Kater. Er dirigiert den Laden vom Schaufenster aus.

    Ich bin beim Betrachten von Menschen bei der Benutzung ihrer Software häufig beeindruckt, wie souverän sie mit Praxissoftware im Windows 3.1 Gewand umgehen.

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