Die Klausur Mikroökonomik ist bestanden. Damit trennt mich nur noch das unbekannte Klausurergebnis Knowledge Management vom Bachelor.
Madame bestellte mit 1% Handy-Akku per Paypal-Handy-Überweisung vier vernickelte Hultarps.
Old school an der Kasse bezahlte sie bei Höffi den rostroten Badmülleimer Spirella. Farblich vielgestaltiger war das von ihr entdeckte Farrow & Ball-Fachgeschäft in Wilmersdorf.
Dienstag hatte ich im Büro das erste Mal seit einer Woche für ungefähr drei Stunden lang nicht das Gefühl in einer Wildwasserwelle zu hängen. Zeitweise hatte ich wieder echten Überblick und durfte selber Tempo, Abfolge und Richtung meiner Arbeit gestalten.
Es endete allerdings mit einem seltenen Erlebnis: Ich schrieb einem Kollegen eine unfreundliche Mail.
Es waren drei Tage der Arbeit.
Ein Nachtrag zum Klavierbauer von letzter Woche: Es handelt sich um den Klavierbauer Stallmann. Auch wenn die Kompetenzbeurteilung von Handwerkern fremder Gewerke immer schwierig ist: Er macht einen sehr guten Eindruck.
Ein Nachtag zu den Latifundien: Es lagen in letzter Zeit diverse große Walnüsse im Beet. Was insofern bemerkenswert ist, weil wir keine Walnuss besitzen und auch in näherer Nachbarschaft keine kennen. Die drei Eichhörnchen und das Rätsel der unvergrabenen Walnuss.
Wenn der Bus Verfrühung hat, geh ich eben zu Fuß
Der Arbeitsweg führt unter fallenden Blättern vorbei, fast bin ich mit der Jahreszeit versöhnt, die ein Ende von Licht und Leben bedeutet.
Vögelschwärme kreisten selbst über dem ICE-Bahnhof.
Beim abgebrannten Haus von Marcello/ da Michele sind wieder Bauarbeiter unterwegs. Die Einweg-Schutzanzüge, die sie tragen, lassen es geboten erscheinen, Abstand vom Haus zu halten.
Dafür entdeckte ich eine neue Pizzeria im Baumarkt. Die Bezeichnung Italian Pizza ließ Zweifel an der Italianita des Etablissements aufkommen, endgültig verstärkten sich diese durch die halb-arabisch/halb-deutsche Inschrift „Bismillah … Allah“.
Empfehlenswerter: In der Mittagspause gegenüber zu Höffi laufen und dort das SB-Restaurant aufsuchen. Dort entdeckt: vor den Toiletten sind Zeiterfassungsterminals, die Mitarbeiter*innen müssen sich ausstempeln wenn sie auf Klo gehen.
Überraschend empfehlenswert: Der Mittagstisch von Exclusive Coffee zwischen Südkreuz und Vattenfall-Zentrale. Der Moabiter und ich testeten.
Unangenehme Nachbarschaftsentdeckung: Ein Hamas-Dreieck auf einem Parkautomat. Nach etwas Grübeln und der Google-Suche „was tun wenn Hakenkreuz gesehen“, entschied ich mich zu einer Strafanzeige. Allerdings dauerte es noch einen Tag. Denn ich wollte nicht schreiben „irgendwo hier auf dem Parkautomat ist etwas, dass ich für ein Hamas-Dreieck halte“ sondern ordentlich mit Fotos und Begleitsprüchen dokumentieren. Und siehe da: Bis ich wieder am Parkautomat war, was das Symbol schon wieder entfernt worden. Vielen Dank.
Auf den Kopfhörern auf den letzten Schritten ins Büro die Yabai T-Shirts. Es ist gar nicht so einfach, dabei sozialadäquat durch die Gänge zu laufen.
Wie ich friedlich in die Bibliothek gehen wollte und auf dem Ballermann landete
Nachdem letzten Monat mein abendlicher Ausflug in die Stabi so umfassend erfreulich war, dachte ich ich wiederhole dies. Denn nach dem Bachelorsemester 7 ist hoffentlich im Mastersemester 1. Der herbstliche werktagsabendliche Potsdamer Platz wird sicher erfreulich leer sein, und selbst dort werde ich dann schnell und unkompliziert etwas essbares finden.
Dann allerdings stieg ich aus der S-Bahn und landete auf dem Ballermann:
Das Festival of Lights!
Schick. Aber auch voll. Und so gar nicht bibliothekarisch. Schnell und unkompliziert essen war angesichts der Menschenmassen natürlich auch ausgeschlossen. So strebte ich schnell und hungrig in die Bibliothek. Selbst den Halloween-Pop-Up-Store von Deko Behrendet ignorierte ich. Denn ich wollte endlich Zeit allein mit dem Modul Datenstrukturen und Algorithmen verbringen.

O
Ich glaube Herr Rau schrieb letztens sinngemäß, dass er mehr Informatik unterrichten möchte und weniger programmieren. Dann wäre dieses Modul – Datenstrukturen und Algorithmen – etwas für ihn. Das beginnt erschreckend mathematisch (Groß-O – Beweisen sie, dass…) geht dann aber zumindest ein klein wenig in den geistigen Sinkflug und erläutert Informatik.
Es beschreibt Programme, bleibt aber letztlich eher abstrakt, versucht Strukturen und Sinn jenseits des Programmcodes zu finden. Also nicht „Es gibt Klassen“, sondern „Es gibt ein Bedürfnis, das kann auf folgende Art und Weise gelöst werden und in Java gibt es dafür Klassen, in C hingegen..“
Sehr spannend. Ich glaube in seiner Art eher Old School. Und danach werde ich keine Zeile Code mehr schreiben können als vorher. Aber ich werde Programmierern unangenehme Fragen stellen können.