Mein Schwimmbad-Zahlenschloss tauchte wieder auf. Wenig überraschend eigentlich fand ich es in einer Schwimmtasche. Aber halt nur in der B-Schwimmtasche, wo ich doch die ganze Zeit in der A-Schwimmtasche gesucht hatte.
Jetzt reorganisierte ich A und B in „Alte-Wohnung-Schwimmtasche“ und „Neue-Wohnung-Schwimmtasche“ und dabei fand ich Einiges.
Vor Freude beschloss ich wieder, an meinem Schwimmbadbuch weiter zu arbeiten. Derzeit bin ich gedanklich eher bei einem Roman. Verschiedene Lebenswege die sich kreuzen. Verankert in einem Ex-DDR-Schwimmbad, das fast im aktuellen existierenden Berlin steht, aber nicht ganz. Arbeitstitel: 5 Bahnen.
Ich erfuhr Döntjes aus der guten alten Zeit der BBB und bedaure zutiefst, diese nicht öffentlich teilen zu können.
Beim Schreiben fällt mir auf: Diese Döntjes lassen sich verfremdet natürlich super im Roman einbauen.
Es war ein Sonntag zwischen Latifundien und Theater, ein Montag zwischen Office und IKEA und dem Stadtbad Wilmersdorf.
Wenn ich bei Bund ID eine Supportanfrage stelle, landet diese beim IT-Dienstleister Bechtle. Ich treffe doch immer wieder dieselben.
Fast hätte ich meine Armbanduhr wieder auf Normalzeit gestellt. Leider vergesse ich jedes Halbjahr wieder, wie ich sie stelle. Im Zweifel zeigt sie mir dann immer nur noch das Hochwasser vor Hawaii an, nicht aber die Uhrzeit in Berlin.
Auch nicht merken kann ich mir: Die Antipasti-Platte in der Pizzeria Marienkäfer ist riesig. Selbst bei der „kleinen“ Platte geteilt durch zwei Personen sollte mensch sie keinesfalls „Anti“ irgendwas essen, weil das Irgendwas dann immer zuviel ist. Auch merken: Beim Marienkäfer-Besuch immer eine Flasche Wasser für danach einpacken; selten sind wir im Restaurantnachgang so durstig wie dort.
Was schlechter klingt als es ist: Für einen Vor-Theater-Friedrichstadtpalast an der Friedrichstraße ist der Marienkäfer sehr gut geeignet.
Erst fliegen Kraniche, dann Zweige
Einmal Herbst im Schnelldurchlauf bitte. Hatten wir am Beginn des Sonntagsfrühstücks noch überlegt, es ob des wildromantischen tiefen Sonnenscheins nach draußen zu verlegen, war uns drei Stunden später zum Ende hin, doch sehr wohl, nicht im stürmischen Starkregen zu sitzen.
Le pianiste kam und hatte schwäbische Backwaren aus Friedrichshain mitgebracht. Am Beginn: ein zauberhaftes Draußen, schon bevor Kraniche über dem Garten kreisten, die Gesprächsthemen allerdings mit starkem Drang Richtung November. Insofern passte sich das Draußen dem Drinnen an. Auch dort eher Dauerregen.
Jemand musste Josef K. verleugnet haben
Insofern war Kafka keine unpassende Abendgestaltung. Barrie Kosky verließ die Komische Oper und inszenierte am Berliner Ensemble K. – ein Abend, um Kafka herum, angekündigt unter anderem als Jiddisches Tingeltangel.
Kern des Stückes war Kafkas „Der Prozess“ auf deutsch, jiddisch und hebräisch, verschachtelt mit anderen Kafka-Texten (Strafkolonie, Hungerkünstler, vor dem Gesetz), jiddischem Vaudeville von 1900 und herzerreissenden Szenen mit Dora Diamant und Franz Kafka.
Die Stücke fielen ineinander. Wenig erklärt, es passierte. Und wenn ich so Kritiken lese (sehr schön gesammelt bei Nachtkritik, inklusive Leser*innenkommentare), liegt da der Punkt. Entweder mensch findet dieses Aufeinanderfolgen der Teilstücke in sich stimmig – dann ist es ein großer Abend, oder eben nicht. Dann bleibt es fragmentarisch unbefriedigend.
Für mich funktionierte es: Es war halt kafkaesk – immer etwas desorientierend, eine eigentümliche typische Mischung aus archaischer Überwältigung und dem Gefühl, dass alles Gesetzmäßigkeiten folgt, die ich fast verstehe, aber doch nicht ganz. Es gibt eine Logik, und ich bin in ihr geworfen.
Selbst die jiddischen Vaudeville-Stücke, lebensnah, witzig, swingend und energetisch gespielt und gesungen, wirkten für mich eher als Resonanzraum, als Sonne, die die Schatten des eigentlichen Kerntückes noch viel dunkler und bedrohlicher wirken ließen.
Und dann: Alma Sadé als Dora Diamant singt jiddische Übersetzungen aus Schumanns/Heines „Dichterliebe“. Zum Heulen.
(Mehr zum jüdischen Kafka-Aneignung des Stücks vielleicht später. Andererseits kann ich auch einfach die Jüdische Allgemeine verlinken: K. wie Kafka wie Kosky)
Es gibt keinen Geheimgang bei IKEA
Umzugsbedingt führt uns derzeit der ein- oder andere Weg zu IKEA und insbesondere ins IKEA-Küchenstudio. Dort lernten wir:
- Immer wenn es etwas komplizierter wird, sagen durchgehend alle Berater*innen: „Ich muss jetzt mal die alte Software aufmachen.“
- Wobei es generell nicht gut ist, wenn es komplizierter wird. Offenbar nehmen neue und alte Software die Damen und Herren dort so eng an die Kandarre, dass alles, was nicht den drei definierten IKEA-Basisprozessen entspricht, zu einem sofortigen „Computer sagt nein“, führt.
- Unsere Konstellation, die nicht ganz normal, aber auch nicht wahnsinnig kompliziert ist, liegt doch außerhalb der drei definierten IKEA-Basisprozesse, was unmittelbar zu herumeiernden Mitarbeiter*innen auf allen Ebenen führt. Aber wird schon werden.
Spannend der Abend als wir bis 20:15h beim Küchenberater saßen. Das Möbelhaus hatte schon 15 Minuten geschlossen. Die Etagenchefin wollte uns bereits herauswerfen. Der Berater durfte uns nur fertig beraten, wenn er mit heiligem Indianerehrenwort versicherte, uns danach persönlich bis zur Ladentür zu bringen.
Interessant, durch einen leeren IKEA zu laufen. Lehrreich, dass wir auch in Begleitung eines ortskundigen Menschen mit theoretischem Zugang zu eventuellen Geheimgängen denselben Slalom durch viele Abteilungen liefen, den wir auch privat gelaufen wären. Dieser seltsame Rundparcours ist wirklich der schnellste Weg durch das Möbelhaus. Auch die Angestellten müssen dadurch.

Kachelbetrachtungen
Die neue, noch nicht bezogene Wohnung, ist badefreundlich. Und so nutzen wir sie bereits als Basislager für Ausflüge in die Schwimmhalle ins Stadtbad Wilmersdorf (I). So voll. Ein ehr sportlich ambitioniertes Publikum, deutlich diverser als ich es von meinen letzten Besuchen vor ein paar Jahren in Erinnerung hatte. Aber schön. Erstaunlicherweise gelang mir inmitten der wogenden Menschenmassen sogar Bahnenschwimmen.
Wir werden weiter beobachten.
Hit. It’s Me. Percy Puddletree.
Hi, It’s Me, Wikipedia, and I Am Ready for Your Apology
Unser Hamburg-Korrespondent Percy Puddletree live vor Ort.
Währenddessen die Kaltmamsell beim Jüdischen Neujahrskonzert in München und Astrid auf Entdeckungtour im ehemals jüdisch geprägten Frankfurter Ostend: Spurensuche: Die Naxoshalle in Frankfurt
Erik mäandert und das liest sich sehr unterhaltsam, bei kalle kein mäandern sondern straight to the point des Kreisens: ich blogge, also bin ich.
Das Commodore-Amiga-Betriebssystem wird weiter entwickelt: Amiga OS 3.3 in 2026
Und Teelichter? Habt ihr etwa keine Teelichter gekauft? Und Duftkerzen? Was ist mit Duftkerzen? Und Hotdog am Schluß? Warum haben die nicht auf euch gewartet. Herrje … hat sich ja überhaupt nicht gelohnt der Besuch. 😉