24-09-19 Miss Hawaiian tropics first runner up

Springer zerschlagen! Einem Private-Equity-Fonds gelang, woran Generationen von Linken scheiterten. Wie lange sich Bild und Welt und Co noch halten können ohne Quersubventionierung aus den Preisvergleichsportalen?

Eltern im Büro versuchen, sich gegenseitig Elternabende zuzuschieben.

Madame verabschiedete sich von Hansenet. Nicht ohne dabei mit Wehmut an die Zeit zu denken, als ein Nicht-Telekom-Vertrag wild und exklusiv und nur unter großen Mühen zu bekommen war.

Bei jedem Gang am weit geöffneten Fenster vorbei, möchte ich dieses aus Reflex schließen. Dann denke ich „Halte ein! Du erlebst die glücklichen Tage, in denen die Außentemperatur einfach stimmt.“

Ich kaufte Dominosteine. Das war gut so.

Die U-Bahnlinie U4 scheint Abends nur noch im 30-Minuten-Takt zu fahren. Das ist einigermaßen absurd. Die U4 ist Berlins kürzeste Linie. Innerhalb von 30 Minuten können die meisten prospektiven Fahrgäste die komplette Strecke zu Fuß ablaufen.

Wenn eine Stadt Probleme hat, ihren öffentlichen Nahverkehr am Laufen zu halten, dann greift das die Gesellschaft in ihren Grundfesten an.

Ich gebe Studienbriefe aus den ersten Semestern ins Altpapier. Dabei wundere ich mich, wie andere Menschen ihre Studienbriefe verkaufen können. Meine sind so verknickt, verkaffeefleckt und wild vollgemalt -die will niemand haben.

Die Post brachte die gedruckte Bestätigung, dass ich die Mathematischen Grundlagen bestand.

Ein paar Seiten dachte ich bei der Lektüre der Linearen Algebra, dass das jetzt zwar herausfordernd ist, aber eigentlich ganz fluffig voran geht. Und dann kam ein kleiner Schlenker in die Zahlentheorie mit Restklassenringen und Primzahlringen und ich bin wieder in meinem Standard-Mathe-Modus: What the Fuck? Was wollen die von mir?

自動車

In meiner späten Jugend waren Japanimporte etwas Besonderes: Immer etwas teurer, aber exklusiv und oft auch besonders edel. Bei uns ging es meist um CDs, anderswo um Mangas. Konsum zum Staunen.

25 Jahre später im Leben verwandelten sich CDs in Benzinpumpen; auch diese exklusiv und vermutlich teuer. Macht dennoch weniger her als damals die CDs. Die neue Benzimpumpe wird ein direkter Japanimport

Sie wird hoffentlich bald auf das Schiff geladen, und dann können wir uns vorstellen, wie sie an Taiwan vorbei, durch den indischen Ozean schippert. Sie wird das Rote Meer passieren (dabei hoffentlich nicht von Houthis beschossen) und gelangt in einen Hafen in Europa. Antwerpen? Rotterdam? Hamburg? Doch Genua? Dann geht es mit dem Container vermutlich mit anderen Ersatzteilen ins deutsche Zentrallager und schließlich nach Berlin-Schöneberg.

Derweil sind wir autolos. Dafür gibt es gute Zeitpunkte und es gibt jetzt. Aber so be it. Immerhin fand ich meine Log-in-Daten für das Cambio-Carsharing wieder.

Anekdote am Rande. Madame erzählte le pianiste, dass wir sie gerne mal wieder in den Garten einladen würden. Aber ist schwierig, wir wissen selbst nicht, wie wir hinkommen: Auto – Benzinpumpe – Werkstatt. Er: Das trifft sich gut. Unser Auto steht mit Benzinpumpe in derselben Werkstatt.

Popfeministischer Diskurs (historisch)

Vor dem Kino: die Outdoor-Sekt-und-Aperol-Spritz-Bar. Im Kino: Ein signifikanter Teil Gäste, die jünger waren als der gezeigte Film.

Neben den Vampirfilmklassikern laufen im Odeon auch RomCom-Klassiker. Diesen Monat: Legally blonde aus dem Jahr 2001. Elle Wood (Reese Witherspoon), blondes Hollywoodgirl und Miss Hawaiian tropics first runner up, will aus enttäuschter Liebe zur Harvard Law School. Ihr gelingt die Aufnahmeprüfung, wo sie als blond-rosa girly of the girlies unter all den ehrgeizig-strebsamen Trägern gedecktfarbener Pollunder arg auffällt. Aber mit Fleiß, Ehrgeiz und einem guten Herz setzt sie sich durch. Sie erreicht ihre Ziele. Die Bösen werden bestraft.

Geschult am Irrsinn von Opernlibretti las ich den Plot im Voraus.

Erster Gedanke: Meine Güte. Da habe ich schon Zahnpastawerbung gesehen, deren Handlung gehaltvoller war.

Zweiter Gedanke: Und doch wurde der Film ein Klassiker. Die Umsetzung muss meisterhaft sein.

In der Anmoderation tauchten sogar Begriffe wie popfeministischer Diskurs und Patriarchat auf.

Den Sturz des Patriarchats vermag ich nicht zu erkennen. Die Aussage „Du kannst als Frau alles erreichen – Hauptsache du bist jung, schön, reich, intelligent und fleißig“ erscheint mir nur mäßig revolutionär.

Vielleicht sollte ich die Aussage anders lesen: Selbst wenn du als Frau jung, schön, reich, intelligent und fleißig bist, musst Du um Anerkennung kämpfen; Erfolg gibt es nur in märchenhaften Settings.

Aber die Umsetzung: Wie konnte ich Reese Witherspoon gedanklich unter „irgendsoeine Schauspielerin“ einsortieren? Wie sie gleichzeitig komplett hinreißend und sehr entschlossen ist – atemberaubend. Ein Spiel der Charaktere untereinander, das so dezent überzeichnet ist, um ein realistischen Umgang erst erkennen zu lassen. Überhaupt: eine RomCom, die ins märchenhafte abdriftet, von satirischer Überzeichnung lebt – aber Charaktere und Umfeld komplett ernst nimmt.

Ein überraschend großer Film.

Das Bild täuscht. Wir waren früh. Zum Filmstart war das Odeon fast voll.

Eruv Gartenakademie

Mehr zur Straßenbahn Hannover: Bremsen ist möglich, anhalten nur schwer

Feldforschung Tag 9: mit motivierten Asiat*innen (Mitte/Ende 20) und unmotivierten Menschen aus der Region (15/16/17) in derselben Berufsschulklasse.

Beim Einbürgerungstest in Angermünde.

Das 4. Deutsche-Defa-Filmfestival in Cannes.

Zürich bekommt einen Eruv, soweit ich sehe wird es damit die zweite deutschsprachige Stadt nach Wien mit einem solchen Bezirk.

Immer lesenswert: Interviews mit Gabriella Pape von der Königlichen Gartenakademie. Wenn sie zudem noch auf Jacques Tati bezugnimmt, wird alles gut: „Unfassbar langweilige Parkanlagen“

Ein Garten entfaltet sich. Man kann eine Vorstellung davon entwickeln, aber kein Endprodukt liefern. Meine Gärten sehen zum Zeitpunkt der Fertigstellung immer am Scheußlichsten aus. Dann muss ich die Kunden überzeugen, sie zu pflegen und abzuwarten. Wenn das klappt, können sie, zusammen mit den Pflanzen und der Zeit, helfen ein Kunstwerk sichtbar zu machen, welches mehr oder weniger intendiert war.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert