21-01-11 Stand-Up Waddling

Das Gerüst am Hinterhaus verschwindet. Es ist unklar, ob die Baustelle fertig ist oder der Bauherr kein Geld mehr hat. Unser Gerüst steht noch. Die dazugehörige sporadische Baustelle allerdings kehrte aus der Dezemberruhe nicht zurück.

Die Deutsche Bahn möchte mit mir vielleicht ein einstündiges Onlinegespräch zum Thema „Bahn Bonus-Komfortsitze“ führen. Meine komplette Meinung zum Thema ist „Funktioniert halt nicht.“ Bleiben 59:30 Minuten übrig.

Nick Saban hört nach 17 Jahren als Trainer der Alabama Crimson Tide auf. Damit geht einer der wichtigsten Trainer in 120 Jahren College-Football-Geschichte.

Madame fuhr mit der Not-S-Bahn in die Hafenstadt.

Die Bahn streikt, die S-Bahn betreibt einen Notverkehr. Die Busse sind entsprechend voll. Mein Fahrradschloss ist im Eise festgefroren. Also lief ich zu Fuß in die Verwaltung.

Wobei ich heute morgen noch laufen konnte, mich freiwillig durch die Stadt begab. Dies sollte sich ändern.

Dabei überquerte ich die Autobahnabfahrt auf der gerne die Letzte Generation festklebt. Kurz überlegte ich mich, mich dem Trend anzuschließen, mich auf die Abfahrt zu setzen und etwas zu blockieren. Ein Grund zur Demonstration und Beschwerung würde sich finden, und sei es dass es kalt und ungemütlich sei.

Der Heimweg war schwieriger. Nachdem Bahn, Bus und Fahrrad bereits ausgefallen waren, war Nieselregen auf den Minus-Fünf-Grad-Boden gefallen und zu einer glatten Eisfläche gefroren. Zu-Fuß-gehen war nur noch schwerlich möglich. Über einen grasbewachsenen Mittelstreifen rettete ich mich bis zu einem S-Bahn-Ersatz-Bus, der mich die halbe Strecke nach Hause brachte.

Der Rest: selten habe ich so langsam ein paar hundert Meter zu Fuß hinter mich gebracht; watschelnd in Mini-Schritten an den Hauswänden klebend. Selten habe ich dabei so gut sämtliche Muskeln trainiert, die für die Balance zuständig sind. Wenige Menschen waren auf der Straße, von denen viele rutschten und um ihr Gleichgewicht kämpften. Überraschenderweise sah ich niemand am Hinfallen.

Noch leerer als die Straßen: Der Verkehrsübungsplatz.

Epsilon ist winzig winzig klein

Die Einsendeaufgaben sind durch. Gestern war die Deadline für die zweite Runde Aufgaben. Die hatte ich ja schon im November eingegeben und gespeichert. Aber erst jetzt sind wir im Stadium „nichts geht mehr.“ Ich hoffe, mein November-Ich war kompetent und errang genug Punkte, damit ich im März die Klausur in „Internes Rechnungswesen / Produktion und Logistik / Marketing“ mitschreiben darf.

Natürlich konnte ich nicht widerstehen und belegte noch einen Kurs, der weder in Plan A Wirtschaftsinformatik, noch in Plan B Mathematisch-Technische-Softwareentwicklung formal eine Rolle spielt: Planen mit mathematischen Modellen. Aber er klingt spannend. Und inhaltlich auch passend. Und nicht zuletzt, er ist eine „wünschenswerte Vorbedingung“ für das Seminar dass ich dann im WS 24/25 belegen möchte. Ich will ja nicht in ein Seminar geraten und dann inhaltlich keine Ahnung haben, worum es geht.

Noch aber bin ich gerade bei den Mathematischen Grundlagen unterwegs. Weiter unterwegs bei den reellen Zahlen und den Wurzeln mit Brüchen. Maxima und Minima kommen vor, Suprema und Infima und vor allem der winzig, kleine, unvorstellbar kleine Abstand ε, der eine nicht zu unterschätzende Rolle in vielen Beweisen spielt.

Geld, das rätselhaft verschwindet und erscheint

Da meine Konzentration immer nur für kleine Mathe-Dosen reicht, ruhe ich das Hirn zwischendurch indem ich durch das Blog-Konvolut der inzwischen 373 Jahresrückblicke schmöckere. Das ist nett und entspannend.

Verschiedene Menschen bloggen. Aber es liegt eine starke Gewichtung auf bloggende Shepreneure, die achtsames Persönlichkeitscoaching betreiben. Gäbe es eine Wortwolke über alle dortigen Blogs, würde neben Achtsamkeit auch Hochsensibilität, Verbindung, Selbstwirksamkeit, Empowerment et cetera eine Rolle spielen. You get the vibe.

Fast hätte ich beim Lesen allerdings das Lese-Spielzeug ruiniert, indem ich einen Schluck Tee darauf geprustet hätte. Der Satz in Jahresrückblick No. 286 kam unterwartet:

Sich wirklich mit Geld zu beschäftigen und selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen, bedeutet nämlich auch mal links und rechts über den Tellerrand zu schauen. Und wenn Du das tust, landest Du auf einmal beim Thema Krpytowährungen.

Das wirkte so passend als würde ein Fußballkommentar zwischendurch Liebeslyrik von Rumi zitieren. Aber nachdem ich den Tee dann runtergeschluckt hatte wurde ich neugierig, wie The Gospel of Crypto in diesem Umfeld umformuliert würde.

Kurze Antwort: Gar nicht. Es folgte überhaupt nicht The Gospel of Crpyto sondern das viel ältere Loblied des Multi-Level-Marketings aka Schneeballsystem. Ein unseriöses Geschäftsmodell, dass sich als anderes unseriöses Geschäftsmodell tarnt. Irgendwo auch faszinierend. Aber falls jemand in Eurer Nähe die GamesCoin erwähnt: Rennt!

Auf den ersten Blick seriöser ist Fujitsu. Das Unternehmen allerdings verursachte einen Skandal, der das Vereinigte Königreich in Atem hält. Über Jahre hat die Horizon-Finanz-Software, von Fujitsu für das britische Post Office erstellt, falsche Zahlen geliefert. Hunderte Betreiber*innen einzelner Postfilialen wurden verklagt, zu Gefängnisstrafen verurteilt, in den Ruin gefrieben, in den Suizid getrieben, da sie angeblich Geld unterschlagen hatten – Geld, das nie fehlte, aber von der Software erfunden wurde. Es ist so unglaublich. Der Fall sollte bitte Curriculums-Pflichtinhalt in der Wirtschaftsinformatik werden.

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