Es gibt wieder Stullen. Selten erlebte ich Menschen so glücklich wie die älteren Damen des Blutspendedienstes, die ihre Blutspender*innen mit Proviant-Brötchen vollstopfen durften.
Dabei fiel mir auf: ich bin zwar inzwischen eine Art Stammkunde des Blutspendezentrums am Campus Benjamin Franklin der Charité; tatsächlich entwickelte sich unser fester Zweimonatsrhythmus, immer Dienstagabend, erst zu Coronazeiten. Ich kenne diese Lokalität nur mit Maske und originalverpacktem Imbiss zum Mitnehmen. 2019 fühlt sich weit weg an.
Nicht so heute. Und es war so unglaublich herzerwärmend. Mich ließen sie nicht gehen, bevor ich nicht ein Häcksel(?)Hecker(?)-Brötchen mit Sardinentartar und Ei gegessen hatte.
Was sich auch etabliert hat: immer Dienstagabend demonstriert die Querdenkerminidemo in der Schloßstraße. So kann ich mir alle paar Wochen im Vorbeifahren einen Kurzüberblick über die Szene geben. Die Anzahl der Plakatschwenkenden bleibt gleich. Aber inzwischen sind wie bei einem Drittel Corona-Plakate („Weg mit dem Impfzwang“), ein Drittel generische Verschwörung („Immer mehr Lügen durch die reGIERung“) und ein Drittel Unsere-Freunde-Russland („Grüne an die Ostfront“).
Nicht an der Front, aber von Berlin aus gesehen im Osten liegt Polen. Und ich fand wieder die Schwimmbad-Infoseite über Polen: infobasen.pl . Die Haupttreffer für Posen in Großpolen beispielsweise sind die Termy Maltańskie und die Pływalnia Atlantis w Poznaniu. Während das städtische Bad Atlantis mehr oder weniger ein normales Bad zu sein scheint, hat die Termy am Maltasee einen Aquapark und ein Sportbad und einen Spa-Bereich und eine Sauna. Überhaupt scheint der Maltasee das Haupterholungsgebiet der Stadt zu sein – dort gibt es auch ein Skigelände.
Madame unterhielt sich beim Lunch über Zeitreisen.
Der Wahlamtsanruf klärte sich. Der Briefwahlwollende hat, hüstel. vergessen den Antrag zu unterschreiben. Ich finde es angenehm, dass mir das Amt wegen meiner Bröseligkeit hinterhertelefoniert und versucht, das Problem schnell und unkompliziert aus der Welt zu schaffen.
Aber das kann warten. Jetzt mache ich, was man nach einem größeren Blutverlust unternehmen sollte: Steptanzen. Ausruhen.