Blick von Osten auf die Petrikirche, Rostock und die Stadtmauer.

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Madame kaufte Hawaii-Eier.

Ostern nähert sich. Die Straßen und Busse sind leer. Waren die letzten Fahrten zur Blutspende immer beengte Angelegenheiten im M85er-Bus, der im Stau stand, erreichte ich heute in Rekordzeit das Benjamin-Franklich-Klinikum. Allerdings nutzten viele Menschen die freie Zeit zum Blutspenden. Trotz Terminvergabe herrschte dort Stau,

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Entdeckung: Die Masken sind gefallen. Selbst das Blutspendepersonal und die Spender*innen (die selbst zum signifikanten Teil im Klinikum arbeiten) waren durchgehend maskenlos unterwegs. Deren Einschätzung traue ich.

Erfreulich: Die immerwährende Querdenkerdemo befindet sich in Auflösung. Während sie noch im Winter viele Dutzend Meter auf dem Mittelstreifen der Schloßstraße stand wenn ich zur Spende fuhr, und genauso Schilder hielt auf dem Rückweg, waren diesmal nur Schrumpfungserscheinungen zu sehen. Ein halbes Dutzend Demonstrant*innen, die erst Aufbauten als ich kam und schon wieder fast eingepackt hatten als ich ging.

Erfreulich 2: Ich sah meinen ersten BVG-Elektrobus in freier Wildbahn. Noch erfreulicher: Er fuhr halt einfach so durch die Gegend fuhr und wurde nicht mal speziell als E-Bus beworben.

Erfreulich 3: Unser Nachbarspäti darf wieder mit der DHL zusammenarbeiten, Pakete annehmen und ausgeben.

Erfreulich 4: Der Kaptain fährt nach Hörnum.

Rostock

Wunderlich: Die Rostocker Altstadt liegt erkennbar auf einer deutlichen Anhöhe mit steilen Abhängen, und das mitten im Küsten/Flussmündungsbereich. Wir fragten uns: ein Fels? Eine Endmöräne? Etwas anderes? Aber der Wikipedia ist das in ihrem ausufernden Artikel keine Erwähnung wert, obwohl es doch das erste ist, was man von Rostock sieht (und dann auch in den Beinen merkt)

Endlich gelang es uns, Rostock unter normaltouristischen Umständen zu sehen. Vor vielen Jahren war ich dort auf einer Veranstaltung, wurde aber quasi von der Veranstaltung in Kneipen und dann ins Hotel gezerrt. Es wirkte alles hübsch, aber es waren kurze Eindrücke.

2022 besuchte ich die Stadt mit Madame. Es war Januar. Kalt, eisig, dauerdunkel, wegen Corona hatte alles geschlossen, alle unseren liquiden Mittel waren über Weihnachten verschwunden. Eigentlich hatten wir auch keine Zeit für die Stadt. Selbst unter diesen desolaten Umständen merkten wir: Rostock hat Flair.

Dieses mal also immerhin zwei Tage. Von unserer funktional-preiswert-wunderbaren Basis im Citymaxx einen kurzen Fußweg über Petribrücke und Warnow direkt in die Altstadt. Halb Rostock beim Ausgehen treffen (Abends im Golden Bay, Frühs in der Likörfabrik) und durch die Altstadt und entlang des Stadthafens bummeln. Altstadt mit Seeluft – davon könnte ich Fan werden. Und dass so ein echter internationaler Güterhafen in der Nähe ist, wertet jede Stadt atmosphärisch auf.

Rostock – wir kommen zurück.

(Dank des Bodenschutzkonzeptes Rostock (pdf) weiß ich inzwischen, dass der Siedlungskern aus Pararendzinien besteht, die entstanden weil (a) die Warnow den Geschiebemergel der Gegend immer weiter abgegraben hat (b) die Menschen halt immer weiter Zeug auf den schon bestehenden Hügel geschüttet haben.)

Die Fernuni schickte neue Matheunterlagen. „Lektion 2: Graphen“ holte einen Endgegner hervor: Das Haus vom Nikolaus und das Doppelhaus vom Nikolaus. Es kann sein, dass dieser crazy, funky Kurs mein Studiumsverderben wird, weil ich die Klausur nie bestehen werde. Aber dann ist es so wie Herzinfarkt in der Achterbahn: Perfekt gescheitert.

Fundstück

Ein Blog war vielleicht nicht was es schien. Auf Twitter (im Walled Garden) findet eine wilde Diskussion statt, ob die Bloggerin „Jule Stinkesocke“ etwas frei erfunden oder total frei erfunden war, und was das ethisch bedeutet. Verschärfend kommt hin zu, dass ein mittelalter Mann aus der Perspektive einer jungen querschnittsgelähmten Frau geschrieben haben soll. Insbesondere die häufigen Fäkal- oder Köperflüssigkeitsbemerkungen wirken in den Kontext creepy.

Ich selbst bin in den letzten Jahren mehrfach über das Blog gestolpert, aber es hat für mich beim Lesen nie „Click“ gemacht, so dass ich wenig beitragen kann. Da bisher vor allem Krawallmedien berichten und die Twitter-Diskussion ohne Account nicht sinnvoll verfolgbar ist, verlinke ich als gehaltsvollste Quelle eine Reddit-Diskussion.

Ein Gedanke zu „23-04-04 14 x 0- (13,5)“

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