Blühende Pimpinelle vor Rasen.

23-05-21 Pimpinelle Bluthänfling

Hertha BSC stieg ab. Das erste echte Sommerwochenende folgte.

Madame strich die Terrassentür und entkrautete mehrere Beete.

Die Fernuni bewertete eine von sieben Einsendeaufgaben algorithmische Mathematik. Zumindest diese eine habe ich bestanden. Drei muss ich bestehen. Eine gab ich nicht ab, eine ist noch in Korrektur – aber für deren Bestehen bräuchte ich unverschämt viel Glück. Noch vier Möglichkeiten gibt es, um zwei weitere Male über die Hürde zu kommen.

Die Motorradbraut besuchte uns auf dem Weg zum Kino. Wir sprachen über die generelle Arbeitsweise von Amtsgerichten und über besonders inkompetente NGOs. (Meine Wertung, nicht ihre).

Die niederländische Gartenbau Gmbh setzte die Feldarbeiten hinter dem Garten fort. Nach Mähen und Gülle-Ausbringen Ende der Woche folgten Pflügen, Eggen und Aussähen. Angesichts der Arbeit bis spät in die Nacht hinein, wollen sie noch vor dem möglichen Gewitter am Dienstag fertig werden. Was man noch sinnvoll im Frühsommer ausbringen kann, wissen wir nicht, aber wir werden beobachten.

Die Rotmilane waren begeistert von Feldarbeiten. Die neben dem Feld brütenden Krähen waren unbegeistert von den Rotmilanen. Wir waren zusammen mit der Motorradbraut gebannt von den Vogelluftkämpfen über unserem Garten.

Wenn es aussieht wie ein Steinpilz, sich bewegt wie ein Steinpilz und schmeckt wie ein Steinpilz, muss es nicht unbedingt ein Steinpilz sein. Es könnte sich auch um einen Birkenpilz handeln. Der aber auch ein begehrter Speisepilz ist. Wir haben uns die Birke gemerkt, an der die beiden Pilze zu finden waren.

Dank eines Schweinenackens der Fleischerei Bachhuber und dem bewährten Kugelgrill hatte ich diesen Wochenende eventuell den besten Schweinebraten meines Lebens. Das Beste: wir haben noch Reste für diese Woche.

Im Wiesenteil des Gartens entdeckte ein Madame ein apartes neues Wildkraut. Bei näherer Betrachtung und unter Zurhilfename von PlantNet entpuppte es sich als Pimpinelle. Wir waren angetan und überlegen, wie wir seinen gurkenähnlichen Geschmack in Mahlzeiten integrieren können.

Blühende Pimpinelle vor Rasen.
Pimpinelle

Auf dem Schuppen entdeckte ich einen Bluthänfling. Später am Abend fragten wir uns, welcher Vogel wohl so kanarienvogelartig singt. Vermutlich war es auch dieser Bluthänfling. Der eine überraschend enge Verbindung zum Textilwesen hat. Nicht nur folgt sein deutscher Name dem Hanf, sondern auch sein lateinischer (Linaria cannabina), Alternativ auch Flachsfink. Auch englisch wiederum nach dem Leinenstoff als Common Linnet bezeichnet.

Und, hier schließt sich der Kreis, die Common Linnets war der Name der ehemaligen Band von Ilse de Lange.

Die New York Times hatte vor ein paar Tagen ein Artikel dazu, wie Paris die Seine rechtzeitig zu den Olympischen Spielen beschwimmbar machen will. Und für eine beschwimmbare Spree würde ich ja sogar Olympische Spiele in Berlin befürworten.

Herr Rau editierte Wikipedia zu Enki und Inanna und erhielt darüber passive Sichterrechte.

Zum Einschlafen hörten wir eine Dokumentation „wie das Programmieren männlich wurde.“ In den 1940ern und 1950ern galten Jobs in der Computerprogrammierung als wenig professionell, nicht karriereträchtig und dubios – also als typische Frauenjobs. Mit zunehmender Bezahlung und Ansehen wurden die Frauen aus dem Beruf gedrängt. Spannende Geschichte aus der Frühzeit der Computer.

Zufällig, aber passend zum Programmierthema gelesen: Zwei Rechts, zwei Links. Eine Kulturgeschichte des Strickens von Ebba D. Drolshagen. Unbedingt lesenswert.

Über das Buch stolperte ich über Richard Rutt. Der verfasste ein Standardwerk zur Geschichte des Strickens, hatte aber auch sonst ein abwechslunsgreiches Leben:

Cecil Richard Rutt was born in Langford, Bedfordshire, educated at Cambridge, became a Royal Navy codebreaker at Bletchley Park and spent 20 years as a missionary and bishop in Korea. He spoke at least eight languages and wrote widely on Korean culture and literature. He had learned to knit aged seven and on returning to Britain knitted some of his regalia notably his golden mitre when he became Bishop first of St.Germans in Cornwall, then Leicester, a historical centre of knitting.

Aus dem Eintrag „Richard Rutt“ im Knitting History Forum.