24-12-03 Wegen Warenannahme geschlossen

Blumen Osterberg am Innsbrucker Platz errichtet wieder einen Holzverschlag neben dem Verkaufscontainer. Vielleicht ist doch eine Rückkehr als vollwertiger Blumenladen geplant.

Herausgefunden: Am Kröpcke in Hannover steht bis Silvester die größte Weihnachstpyramide der Welt; oder Europas; oder Hannovers. Auf jeden Fall groß.

Ömis Gemüsedöner bietet „Döner für 5 Euro bis 31.12.“. Die Schlange davor entpuppte sich bei näherer Betrachtung dennoch als Wartende an der Bushaltestelle.

Langsam scheint es sich unter den Interessierten herumzusprechen, dass im Bahnhof Südkreuz (Osthalle) ein Klavier steht. Das Niveau der Spielenden steigt. Bei einem heutigen Vorbeigang würde ich behaupten, einen richtig guten Spieler gehört zu haben.

Bei der Kriminalbuchhandlung Hammett besorgte ich schwere Literatur; reflektierend darüber, dass Bücher damals um 2000 das Allererste war, was ich im Internet kaufte, sie sich inzwischen anschicken, neben Lebensmitteln das letzte zu werden, was ich nicht (mehr) im Internet kaufe. Zumindest solange Hammett oder andere tolle Buchhandlungen im Wohnort meiner Wahl existieren.

Dialogisches Wundern, wer eigentlich diese ganzen 1.000.000-Euro-Kaufpreis für 90 Quadratmeter, wahlweise 4000-Euro-Miete-Wohnungen in Berlin mietet und kauft. So viele vermögende Menschen sind dann nicht in der Stadt – weder im Stadtbild, noch dort wo Statistiken sie finden könnten.

Es soll Menschen geben, die jedes geschlossene Geschäft, jede nicht verfügbare Ware für Zeichen von Untergang und Niedergang nehmen. Nicht ich. Zivilisation funkioniert auch perfekt bei Öffnungszeiten zwischen 10 und 17 Uhr und selbst mit Mittagspause. Logistik ist ein ewiges Abenteuer und nichts auf der Welt ist unbegrenzt. Nicht einmal die Warenverfügbarkeit in der Großstadt. Aber kurios sind die Zeichen des Wandels schon.

13 Uhr, beste Mittagspausenzeit, am ICE-Bahnhof Südkreuz. Ich passiere den seltsame dunklen Burger King, wundere mich, der wurde doch gerade erst renoviert. Näher herangetreten: „Wegen Warennahme geschlossen“.

Weiter schwelge ich im Rausch der neugewonnen Nach-Seminarbeits-Zeitfreiheit, stürze mich mit Begeisterung in Beschäftigungen wie „Kabel aussortieren.“

Bei der Briefkastenleerung am 3. Dezember umschwirrten mich zwei Stechmücken.

Vorbei und zurück

Auch die Fernuni rief wieder.

Ich lernte Informationsmanagement – ich halte das Modul in diesem Semester für das leichteste Modul – dessen Klausur am ebenso am fernsten liegt. Der Plan ist es, in dieser Woche alle Kurseinheiten durchzubekommen und die zweiten Einsendeaufgaben zu absolvieren. Dann kann ich das Modul bis Anfang März komplett vergessen, mich anderen Sachen zuwenden, und ab März auf die informationsmanagement-Klausur lernen.

Für das Sommersemester meldete ich mich an und rück. Neben der Bachelorarbeit (für die es einen separaten Prozess) gibt, die letzten beiden Module: Knowledge Management (in english – keinesfalls zu verwechseln mit Informationsmanagement dieses Semester) und Mikroökonomik.

Auch bürokratisiert: Angemeldet für die beiden Klausuren für die es ab 1. Dezember möglich ist: Betriebliche Informationssysteme und Imperative Programmierung.

Sourire d’Orchidee

Die Latifundien im zauberhaften Zwischenstadium. Reif bedeckt auch am frühen Nachmittag noch Teile des Grases. An anderen Stellen blühen Rosen, die schönsten roten Blätter zeigen sich noch.

Der Himmel verwöhnte uns mit schönsten Blau. Die Sonne deutete ihre Kraft an. Wir absolvierten die letzten Wintervorbereitungen. Das Getüm zog ins Haus, das Gummistiefelschaf in den Schuppen und der Gartengeräteakku in das frostgeschützte Bad.

Die wurzelnackte Sourire d’Orchidee zog in die Erde vor der Pergola. Wir hielten uns brav an den Ratschlag nicht anzugießen und genossen die fluffig leichte und lockere Erde, wie sie nur alle paar Monate einmal vorkommt.

Der Thymian hatte den Sommer über die Klappe in den Geheimuntergrund soweit überwuchert, dass sie nur schwerlich zu öffnen war.

Einmal einatmen. die Augen schließen und den Blick über das Feld schweifen lassen – und Berlin ist unfassbar weit weg.

FDP 2

Diverser Hintergrund zu dem was in Syrien gerade passiert: SPECIAL: Syria — Nov 26-Dec 3, 2024 Wahrscheinlich lohnt es, vorher noch einen Blick in den Wikipedia-Artikel zum Krieg zu werfen, um die Ausgangslage zu verstehen. Was ich mitnahm: die Offensive kam nicht überraschend. Sowohl die Türkei wie auch Syrien wussten von den Vorbereitungen seit Monaten.

Weniger komplex aber irgendwie auch verwirrend: das seltsame Gebaren der FDP. Frau Herzbruch schildert weiter was wir ansehen, wenn wir den Komplettunfall der Partei betrachten: Lindner ist noch immer Parteichef der FDP, vermutlich alternativlos, andererseits auch eine wirklich interessante Entscheidung.

(Ich glaube übrigens auch dass die FDP eine komplett schmerzbefreite Kernklienten von etwa 4%-4,5% der Wählenden hat. Wenn nicht wirklich Desaströses für die Partei direkt vor der Wahl passiert, wird sie im nächsten Bundestag landen.)

Mein Humor: Arne Uplegger (der Blogger) beantwortet typische Fragen an Arne Uplegger (den Eishockeyspieler).

Dafür wurde das Internet geschaffen: der Java-Quellcode für ein HelloWorld als Heavy Metal Song: NANOWAR OF STEEL – HelloWorld.java (Source Code Video) | Napalm Records (dumeineGüte, sie können noch viel alberner)

Nils Minkmar bewegend anrührend über die Einladung von Didier Eribon, Geoffroy de Lagasnerie und Édouard Louis in der französischen Botschaft in Berlin ein. Die drei Herren – hinreißend:

Einmal ging es um das cineastische Werk von Ken Loach und den Gebrüdern Dardenne, um Vittorio de Sica und die Rezeption von Almodovar in Spanien. Kurz darauf referierte Édouard Louis über Heiner Müller und kannte sich wirklich gut aus. Sie sprangen über Epochen, Genres und Disziplinen wie übermütige Jungs über die Steine im Bach. Dann ging es um den Rotwein, der Louis suspekt vorkam.

Aber auch der Event an sich:

In zu vielen Ländern der Welt würden erbitterte Gegner des Präsidenten wie Éribon, Louis und de Lagasnerie verfolgt, sogar inhaftiert. In Berlin und Paris lädt man sie zu einem festlichen, offiziellen Dîner ein und der Botschafter hält eine herzliche, kenntnisreiche Lobrede. Das ist der Westen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert