25-01-21 Pulled Bambi (Hagen -> Berlin)

Madame fuhr zum Nordbahnhof. Sie entdeckte unbekannte Ecken Berlins.

In Hagen hatte ich mal wieder eine Buchidee: Der Campusroman Fernuni. Endlich ein Campusroman ohne Studierende und Lehrende. Vermutlich handelte er von Menschen, die ihre Hunde ausführen und einer Studenbriefversandslogistikerin.

Anscheinend haben wir einen neuen Bauarbeitertrupp auf dem Dach gewonnen. Dieser befördert eine Art Kalkstein-Lego-Steine aufs Dach, vermutlich als Wand- und/oder Dämmmaterial. Ein Dachstuhl wäre mir lieber. Aber wir sind schon froh wenn die Baustelle lebt.

Mit dem Moabiter lief ich beim Bistro Rote Insel vorbei. Das hat noch nicht eröffnet.

Aber als wir versuchten hineinzulinsen, öffnete sich eine Tür. Die Macher luden uns auf ihre Baustelle ein und führten ihre dolle Siebträgermaschine vor. Nur den Anspruch, dass sie „das beste Essen Schönebergs“ zubereiten werden, glaubten wir nicht. Ehrlich gesagt, angesichts der Konkurrenz wäre selbst „das beste Essen des Häuserblocks“ eine ziemliche Herausforderung.

Madame zog das Reh aus dem Tiefkühler, das sie vor vielen Monaten zum Geburtstag bekommen hatte. Es verbrachte einige Stunden im Slow Cooker, dazu Brokkoli und Möhren und Birnen – und, oh, meine Güte war das großartig. Genau den Punkt getroffen an dem es zart am auseinanderfallen war, aber sich noch schneiden ließ, aromatisch bis in die letzte Faser.

Wir mussten allerdings schneiden, verzichtet auf das Zerrupfen a la Pulled Pork. Schon allein weil wir nicht wussten, wie Reh auf englisch heißt und wir nicht Pulled Bambi essen wollten.

Ich legte den Ordner F:\lernen\FU Hagen\Bachelorarbeit an. Ich füllte ihn mit ersten Gedanken zum ökonomischen Beispiel, an dem ich die mathematischen Modelle der Arbeit durchkaspern will. Es wird vermutlich um Schwimmbäder gehen. Dabei festgestellt: Seit der Seminararbeit im November habe ich schon wieder einiges an LaTeX vergessen.

Aber alles suutsche. Ich kann mich erst in drei Wochen überhaupt formal um einen Bachelorarbeitsplatz bewerben. Der Prozess wird sich im besten Fall noch einige Monate hinziehen.

Auch für die Fernuni, für das „normale“ Modul Betriebliche Informationssysteme, installierte ich die SAP-GUI auf dem Privatrechner. Hätte ich auch nicht gedacht, dass sich dieses Programm je auf einem privaten Gerät von mir findet.

Aus Einbeck with love

Hagen, die Stadt in der der gesamte ÖPNV aus Bussen besteht – aber immerhin heißt der Betreiber Hagener Straßenbahn (HST).

Zwei Hagen-Nachträge

Nachts in der Buchhandlung

Bei meinem Gang in die Innenstadt hatte ich die Museen gesehen. Erster Gedanke: eine Verbindungsstraße von Downtown nach Museum ist eigentlich immer spannend. Zweiter Gedanke, nach Blick die Straße hinunter: Vielleicht auch nicht. Wirkte doch arg spielhallenlastig die Straße.

Später suchte ich: Irgendwo in dieser Innenstadt muss doch eine Buchhandlung sein. Ist sie: Die Buchhandlung am Rathaus liegt in genau jener Marienstraße zwischen Innenstadt und Museen.

Ich betrat die leere Buchhandlung. Kurze Zeit später hörte ich ein Telefongespräch mit. Ich lernte: mensch kann sich Abends in der Buchhandlung einschließen lassen. Im Verkaufsraum steht ein gedeckter Tisch, man kann sich mit Freund*innen und Bekannt*innen ungestört dem Abendessen und den Büchern widmen, zwischen Ladenschluss und 22 Uhr. Dann kommt der Buchhändler wieder uns lässt einen heraus.

Wie großartig ist das denn? Und welcher Buchliebhaber hat nicht genau diesen Traum? Allein und ungestört in der Buchhandlung. Alleine das wäre ein Grund nach Hagen zu ziehen. Fast zumíndest.

Buchkauf funktionierte auch tagsüber:

Sonnenuntergangsnebel

Nachdem ich Mittwoch halbfreiwillig nur das Hagener Sportbad besuchte, wollte ich den Sole-Erlebnisbad-Teil nachholen. Immerhin hatte mein letzter Hagener Erlebnisbadbesuch an einem Wochenende bei 33 Grad stattgefunden – das Bad war knallevoll, komplett vermüllt und überhaupt in einem denkbar schlechten Zustand. Es konnte nur besser werden.

Also wieder mit dem Bus den Berg hinunter gefahren. Mich wieder gefagt, wie man eine Bushaltestelle an eine sechsspurige Straße bauen kann, und weit und breit ist keine Ampel zu sehen, wieder am Parkhaus vorbei zum Bad gelaufen.

Dieses mal aber kaufte ich die drei Stunden Sole/Erlebnisbad. Statt Miniatur-Umkleide gab es die üblichen Unisex-Wechselkabinen mit Schranklabyrinth dahinter. Statt Ein-Euro-Pfandsystem gab es elektronische Armbänder, mit denen ich auch hätte am Bistro bezahlen können.

Mich aber zog es in die Sole, im Außenbecken. Zwei Grad Außentemperatur, 32 Grad Wassertemperatur, eine orange-lila-Sonnenuntergang, der durch den aufscheinenden Nebel durchschneit, verstärkt durch den Wasserdampfnebel. Teilweise gelang es mir nicht, den anderen Beckenrand zu sehen.

Aber ich entdecke in Schild: die Sülbecker Thermalsole wird in Südniedernachsen bei Einbeck gefördert. Dann wird sie in Tankwagen geladen, bis nach Hagen gefahren, dort auf Badetemperatur erhitzt und dann bei Null-Grad in ein Außenbecken gelassen.

Joah. Ist total schön, sollte man vielleicht trotzdem überdenken.

Mühe war ich Känguru, schlief auf dem Rückweg im nu.

Und dann: Auf Wiedersehen Hagen!

Cirque d’hiver Luxembourg

Zwar hatte ich in Hagen gleich zwei Romane für die weitere Reise gekauft. Im Zug war mir dann aber kürzeren Lesestrecken. Ich zog Paris – mal anders aus der Tasche und begann vor mich hin zu überlegen, was sich alles in drei Tagen Paris anstellen lässt.

Paris – Sollte schon sein

  • Jardin Louxemburg – immerhin steht Luxembourg (Stuhl) bei uns im Garten. Zudem verbrachte ich Wochen meines Lebens damit den Wikipedia-Artikel zum Französischen Senat zu schreiben: Amtssitz: Palais de Luxembourg. Den will ich natürlich auch in echt sehen.
  • Laufen entlang des Canal Saint-Martin (oder Böötchen fahren Canal-Seine, das klingt auch ganz attraktiv). Scheint mir die bedeutendste Attraktion in Hotelnähe zu sein.
  • Böötchen fahren (entweder Batobus oder Saint-Martin + Seine)
  • Sainte-Chapelle und Notre Dame. Hey, Paris! Notre Dame kommt natürlich nur auf die Liste, wenn wir nicht drei Stunden zwischen amerikanischen Reisegruppen anstehen müssen, um hinein zu kommen.
  • Historisch baden gehen. Die Piscine Oberkampf scheint das hotelnächste historische Bad zu sein – aber so klein.

Paris – Wäre nett

  • Der Winterzirkus Cirque d’hiver – immerhin sehr sollte der auch funktionieren ohne Französisch zu können; ist zudem in der Nähe vom Hotel und scheint mir auch typisch für die Stadt zu sein.
  • Außerdem natürlich der Gare de l’Est selber, wenn wir schon dort wohnen. Aber noch ist das eh alles lange hin, alles kann sich noch ändern.

Also falls jemand bis hierhin las und noch Paris-Tipps oder Ratschläge hat, immer her damit.

Auch gerne genommen: einen Tipp dafür wie ich in wenigen Wochen rudimentäres Basis-Französisch lerne. Mit Duolingo habe ich mich überworfen – ich höre also auf alles außer Duolingo..

Nizza – Berlin – Chemnitz

Poupou war in der Rineke-Dijkstra-Ausstellung in der Berlinischen Galerie: Berlin: Berlinische Galerie: Rineke Dijkstra. Still – Moving. Portraits 1992-2024

Christine war in Nizza in der Oper.

Ein Notfallarmband ist besser als kein Notfallarmband. (Via Kaltmamsell, genauen Link finde ich nicht mehr wieder.)

Schlachtetage sind besondere Tage. Sie finden in unserem Fall nur alle zwei Jahre statt und benötigen Planung.

Fotos von der Chemnitz-Kulturhauptstadt-Europas-Eröffnung

2 Gedanken zu „25-01-21 Pulled Bambi (Hagen -> Berlin)“

  1. Ich war jetzt zwei Mal in Paris und bin Eiffelturm, Notre Dame und Co zu Fuß abgelaufen. Ich sage dir gleich: Die Stadt ist voll und dreckig. Nicht so romantisch, wie es einem immer dargestellt wird. Aber man kann wirklich alles ganz gut in drei Stunden ablaufen, wenn man gut zu Fuß ist und sich die Route vorher zurecht legt. Immerhin ist Notre Dame nun wieder offen. Bei mir war es noch abgesperrt.

    1. Mir wurde „wie London aber anders“ versprochen. Meine ungefähre Vorstellung ist: Wie Berlin. Aber mit laufbarer historischer Innenstadt, insgesamt größer, internationaler, sowohl schicker wie auch dreckiger.

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