Servicehinweis für Berliner*innen: Samstag ist Feiertag. Auch für Leute, die am Wochenende eh nicht arbeiten, haben die Geschäfte geschlossen.
Dota veröffentlichte ein neues Video: Kettenkarussel. Wenn ich ein Berlin-Musikvideo sehe, frage ich mich immer: Erkenne ich, wo es gedreht ist? Und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: die erkennbaren Drehorte sind Innsbrucker Platz (erstes Auftreten 1:11) , S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke und U-Bahnhof Schlossstzraße. Orte, die ich zum erweiterten Wohnzimmer zählen würden und die im Blog schon ihre Spuren hinterlassen haben.
Auf dem Hinterhof steht ein Elektroswapfiets.
Die Dachbaustelle macht optisch erkennbare Fortschritte. Leider betreibt sie auch weiterhin die Mückenzuchtanlage. Mittwoch war anscheinend Großbesprechungstag mit allen Chefs.
Der Nachbar mit ohne Hund hat von den Dachbauarbeitern erfahren, dass sie bis Ende April fertig sein wollen. Außerdem erzählte er seine spannende Wohnungs- und Umzugsgeschichte, die in von einer 35-Mark-Einzimmerwohnung in Kreuzberg über Schöneberg, Charlottenburg und Brandenburg wieder nach Schöneberg brachte.
Ich las ein paar Seiten in der Geschichte der Wirtschaftsinformatik. Das Buch kreist unter anderem um die Frage: Ist Wirtschaftsinformatik eine eigenständige Wissenschaft? Oder ist sie nur ein Lehrgebiet mit akademischen Anspruch ähnlich dem Wirtschaftsingenieurwesen?
Die Frage wird verkompliziert, weil es das Fach so nur im deutschsprachigen Raum gibt, während im englischsprachigen Raum eher die Information Systems ähnliche Themen bearbeitet. Die Information Systems haben immerhin schon ein eigenes Wiki mit den gängigsten Theorien des Fachs: Information System Theories.
Andererseits nähern wir uns gerade mit dem Tempo eines abstürzenden Düsenflugzeugs einem Post-amerikanischen Zeitalter, wer weiß was das mit dem Stellenwert der US-Universitäten in der Welt macht. Und intensiv beten, dass beim Absturz möglichst wenige Menschen zu Schaden kommen.
Kleeblatt / 1C / 2A1
Ich lerne das Kleeblatt auswendig. Der Lehrbrief Informationsmanagement hat sein Modul in die vier inhaltlichen Bereiche Strategie, Bedarf, Erbringung und Technologie aufgeteilt und diese in Form eines hübschen Kleeblatts angeordnet.
Auf den Rändern finden sich dann jeweils kleinere Teilbereiche, Theorien und Rollenbeschreibungen in Unternehmen. So finden sich auf dem Kleeblattblatt „Bedarf“ unter anderem die Teilbereiche Innovationsmanagement und Geschäftsprozessmanagement, die Systemtheorie und die Theorie der Innovationsdiffusion sowie der Enterprise Architect und der Business Analyst.
Inhaltlich ist es halt sehr praxisnah. Das sorgt bei mir für Wiedererkennungseffekte, muss aber darum kämpfen, akademischen Anspruch zu halten. Soweit ich mitbekam, hat der vorherige FernUni-Lehrstuhl für diesen Bereich dieses Anspruchsproblem durch unfassbare Mengen Text und unfair gestellte Klausuren gelöst.
Hier hingegen gibt sich der neue Lehrstuhl auffallend viel Mühe, alles verständlich, nachvollziehbar und intuitiv zu halten und die Studierenden zu motivieren. Soweit so sympathisch. Leider gibt es keine Altklausuren, so dass ich etwas ins Blaue hinein lerne.
Madame schrieb eine Klausur in 1C. Diese gehört zu einer anderen FernUni-Fakultät, scheint aber auch den Pfad von gigantischen Textmengen und tendenziell unfairer Klausurstellung zu verfolgen. Großer Wert wurde auf die „Operatoren“ gelegt – Erklären sie.. erfordert andere Antworten als Erläutern sie.. oder Beschreiben sie.. Wenn man halt inhaltlich nichts zu bieten hat und Student*innen das Leben schwer machen wil.
Naja, sie hat es geschafft. Eigentlich wäre die Berufliche Bildung ein spannendes Thema – aber so eher nicht.
Jetzt weiter für sie mit 2A1 – Empirischer Bildungsforschung. Dafür installierte Madame R Studio.
Aber vorher und nach der Klausur: Belohnungsessen bei Da Michele mit Pizza Margherita und Amalfi Spritz,
Kekse statt Nazis
Mittwoch lagen Sticker in meinem Briefkasten „Kekse statt Nazis.“ Ich werde diese natürlich keinesfalls im öffentlichen Raum verkleben. Solltet ihr sie je dort sehen, müssen sie von jemand anderem stammen.
Die Sticker waren ein letzten Abschiedsgeschenk, el incognito +3 hatten den Weg vom schönen Bayern ins schöne interessante Berlin auf sich genommen. Weitere Bekannte besuchen.
Wir sahen uns an den Südkreuz Offices und fuhren mit der 248 nach Norden. Auf der Fahrt durfte sich datura mein Bachelorarbeitsthema anhören und deckte natürlich sofort auf, dass sich das Thema zwar als wirtschaftswissenschaftlich tarnt, aber eigentlich informatisch ist.
Kurzes Stöbern durch den Bergmannkiez, ungeschoren an der Hammett-Buchhandlung vorbeigekommen. Dafür gab es eine kleine Eskalation im Otherland.
Ich habe eigentlich eine Regel, dass bestimmte Autoren gekauft werden müssen, wenn sie in Buchhandlungen vorrätig sind (zum Beispiel Naomi Novik, Jasper Fforde) – aber auch nur, weil ich weiß, dass sie nie im Regal stehen. Im Otherland setzte ich die Regel schon beim Durchschreiten der Schwelle aus. Eine gute Entscheidung – sonst hätte ich jetzt 10 Bücher mehr.
Weiter zu Barcomis, Brownies und New York Cheesecake

Sehr lustig, „Kekse statt Nazis“ hab ich gestern auch gesehen. Im Landtag Brandenburg an der Tür einer Fraktion.
In den Landtag darf man übrigens Wochentags einfach rein und sich die Aufstellungen angucken oder in die Kantine.
Ach, ach, ach. Spannend. Dann muss es mir nur noch gelingen, tagsüber nach Potsdam zu kommen. Ich hoffe einfach mal, dass es mir irgendwann gelingt einen Blu-Schwimmbadbesuch als „dienstlich bedingt“ zu deklarieren.