25-07-04 Streckenfilm der Leipziger Straßenbahn (1931)

Motorräder der Marke Harley Davidson sind nicht nur bei Rockern, sondern auch bei Rentnern beliebt.

Im Treppenhaus liegen Taubenfedern und Reste eines zerbrochenen Eis.

Der Ausdruck \sum_{j=1}^{n}\overline{x_{j}^{[1}+\delta} bringt Obsidian an seine Grenzen. Das Programm beschwert sich nachdrücklich, dass ich keine Steuerzeichen in einer Überschrift benutzen soll. Dann nicht. Dabei sollte dort nur stehen:

\[ \sum_{j=1}^{n} \overline{x_{j}^1} + \delta \]

Die Bachelorarbeit geht voran. Die mathematischen Formeln in der Arbeit sind nur noch schlecht – aber nicht mehr falsch. Ähnliches gilt für den Text. Ich bin zwar am äußersten Rand des geplanten Zeitplans – aber der ist ja auch mit Puffern geplant.

Auf dem Dach ist Party. Während ich dies in der Berliner Wohnung schreibe, höre ich die Beats von der Dachterrasse des Nachbarhauses, wo sich etwa 30 Menschen versammelt. Erst grillten sie, jetzt stehtanzen sie. Seitdem sie sich zum Stehtanz versammelt haben, muss ich mir auch keine Sorgen mehr um die Freizeitgestaltung machen. Immerhin habe ich in Zimmerlautstärke Partymusik.

Madame fuhr nach Bonn und wieder zurück. Insofern die Deustsche Bahn sie halt lies. Zwischen Hin- und Rückfahrt definierte sie Religion und beschäftigte sich mit dem ALLBUS.

Aus den Leitungen kommt kaltes klares Wasser. Leider auch aus der Warmwasserleitung.

Der Rennpolo steht auf unserem Parkplatz. Der Große musste ins Ausweichquartier.

Reprise

Auf dem Arbeitsweg riecht es verräuchert. Der Weg führt vorbei am abgebrannten Dachboden, auch nach einigen Tagen ist es in der Umgebung des Gebäudes merklich nach Feuer.

Anlässlich des Brandes erfuhr ich, dass die Kariboschweizerin aus Wilmersdorf großer Fan von Da Michele ist, das derzeit wegen Brand- und Wasserschäden nicht geöffnet hat.

Das hätte sich Madame auch nicht denken können, als sie vor 17 Jahren im Rahmen einer Wohnungsbesichtigungspause bei Marcello einen Espresso trank. Und sich im Anschluss für dieses Wohnung entschied.

Aus Marcello wurde Beppino und dann Michele und jetzt brannte es. Aber die Wohnung hat Madame immer noch.

Pferdewagen!

Ich surfte bei Filmfriend, dem Filmstreaming der öffentlichen Bibliotheken. Mit unendlichen vielen Filmen, von denen ich quasi keinen namentlich kenne. Von denen aber sehr viele ausgesprochen spannend wirken. Leider fehlt mir akut die konzentrierte Energie, um Anderthalb Stunden einen Spielfilm zu schauen.

Aber es reichte für ein kleines Schwarz-Weiß-Filmchen: Den Streckenfilm der Leipziger Straßenbahn von 1931. Einmal aus dem Fahrerhäuschen quer durch die Stadt. Es fällt das Erwartbare auf: Das Vorkriegsleipzig sah anders aus als das Nach-Wende-Leipzig das ich erlebt habe. Es fällt aber auch auf: So viele Fußgänger*innen! So viele Radfahrer*innen! So wenig Autos! 1931 war es noch kein Problem auch als Fußgänger*in einfach mal quer ohne schauen über eine Hauptstraße zu laufen. Was mich aber noch mehr wunderte: Warum waren die Straßen schon damals so breit, die Fußwege so schmal, wenn der Bedarf offenbar ein vollkommen anderer war als heute?

massive militarization of ICE is the real heart of this law

Im Guardian ist ein Artikel über sich-selbst-verunglückende Teslas. Er enthält eine Szene in denen Feuerwehrleute zusehen mussten, wie ein Fahrer in seinem Tesla verbrannte, weil es ihnen nicht gelang an das Innere des Autos zu kommen.

So ähnlich fühlt es sich an, die politischen Ereignisse in den USA wahrzunehmen. Und weil das kein schönes Gefühl ist, versuche ich meine Aufnahme dessen zu begrenzen. Aber jetzt haben wir einen Wendepunkt erreicht. Der Trump-Haushalt wurde verabschiedet, „The big beautiful bill“.

Wenn ein englischsprachiger Zeithistoriker als Reaktion auf die gerade beschlossene „big beautiful bill“ nur das eine Wort „Ermächtigungsgesetz“ schreibt, auf deutsch, dann ist ein Wendepunkt erreicht.

Neben den ganzen Kürzungen verspricht das Gesetz dem Immigrations and Customs Enforcement (ICE) 150 Milliarden US-Dollar in den nächsten vier Jahren. Das entspricht dem zehnfachen des gesamten UN-Haushalts und ist mehr als die anderen Bundespolizeien FBI, DEA, ATF, der Marshals Service und die Gefängnisverwaltung zusammen bekommen.

Offensichtlich ist das für eine Spezialpolizei komplett überzogen. Und da kommt der Punkt. Ich – und informiertere – halten den Föderalismus für das stärke Bollwerk gegen Trump. Traditionell hat die Bundespolitik und der Präsident wenig im Innern zu sagen. Hier aber sieht es so, als würden sich Trump und die Trumpisten eine gigantische paramilitärische Truppe zusammenstellen, die das Machtgleichgewicht in den USA kippen soll.

In den Worten der Harvard-Sozialwissenschaftlerin Theda Skocpol:

I thought last year that the USA was somewhat protected against any similar coerceive authoritarian takeover by its federal structure, given state and local government rights to control most U.S. police powers .. But now I see that the Miller-Trump ethno-authoritarians have figured out a devilishly clever workaround.   Immigration is an area where a U.S. President can exercise virtually unchecked legal coercive power, especially if backed by a Supreme Court majority and corrupted Department of Justice. 

(Critical Read About the BBB, Federalism and the Future of American Democracy)

Die Gleichzeitigkeit des Alltags

An der Seine ist das erste Mal seit 1923 wieder normales Baden im Fluss möglich. Gut, dass ich schon vorher beschlossen hatte, dass ich eigentlich nach Paris gehöre 🙂

Christiane schwimmt eher im Mittelmeer als in der Seine, feiert gerade 20-jähriges Frankreichjubiläum. Glückwunsch auch hier: Zwanzig – oder Es begann mit einer Suppenschüssel

Wovon leben Buchhandlungen: Endlich sind wieder Pokemonboosterpaks vorrätig. Der Goldstaub an der Kasse. (5.7.2025 #WMDEDGT?)

Und nochmal readinginsweden über den Buchbahnshop Lichtenberg: Der Laden ist großartig und genauso, wie man sich so einen Laden vorstellt. Der Verkäufer weiß vermutlich alles über jedes Eisenbahndetail, dass man sich auf de Welt aneignen kann. … Es gibt jeden verfügbaren alten Streckenplan, Fahrplanbücher zum Beispiel Railways of Europe (oder so ähnlich), Eisenbahnliteratur vom feinsten, antiquarisch und neu. Waggons der Berliner Öffis, die auf jede Holzeisenbahnschiene passen, Bastelbögen und eine kleine Kiste mit Druckplatten für 9 Euro. Beim Rausgehen schaue ich mir diese genauer an. Auf kleinen Metallplatten sind (seitenverkehrt natürlich) Fahrkartentexte im Hochdruck aufgebracht.

Spitfire – Moonpie’s Mission präsentiert ein Alpaca in einem Railshooter-Musical. Alpaca, Musical, „sodass während so einiger Kämpfe gesungen wird und absurderweise in Zwischensequenzen eine Karotte samt Blumenchor Teile der Handlung erzählt.“ , what could possible go wrong?

Auch Künstler kleckern.

7 Gedanken zu „25-07-04 Streckenfilm der Leipziger Straßenbahn (1931)“

  1. Ich kann ja kei Latex, aber bei mir macht Obsidian das gerne. Der obere Code wird akzeptiert, produziert aber eine etwas andere Formel als die untere (overline umfasst einen anderen Bereich). Die untere Formel habe ich aber auch reproduziert, mit $$\sum_{j=1}^{n} \overline{x_{j}^{1}} + \delta$$ – läuft unter Windows und am iPad. jeweils mit wenig Plugins, als Überschrift oder nicht.

      1. Du hast natürlich recht. Das kommt davon wenn man die Formel erst schreibt und dann noch ändert. Der Strich ist über allem was in den geschweiften Klammern nach \overline kommt. Oben steht \overline{x_{j}^{[1}+\delta}, unten steht overline{x_{j}^{[1}}+\delta.

  2. Ich weiß ja nicht, ob das in Leipzig auch so gedacht war, aber die Pariser Boulevards wurden IIRC seinerzeit so angelegt, damit Aufständische sie nicht so leicht blockieren konnten. Vielleicht ging die Leipziger Stadtplanung in eine ähnliche Richtung.

    1. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, würde mich aber wundern. Es sind große Stadtstraßen, aber keine Boulevards, wie es sie in vielen Städten gibt. Nur fällt das Missverhältnis zwischen Auto-Platz und Fußgänger-Platz irgendwie stärker auf, wenn einfach keine Autos da sind, die „ihren“ Platz einnehmen.

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