Die deutschen Boßelmeisterschaften 2026 werden am 15./16. Mai 2026 in/um Wesselburen stattfinden.
Beim Vorbeifahren entdeckt: Ex-Lustgarten (Angebot genau wie der Name vermuten lässt) hat sich nach seiner Zwischenstation als Sonnenstudio inszwischen als Weiterbildungs- und Coachinginstitut wieder erfunden. Es bleibt ein Ort, wo Seelen sterben.
Entdeckung: der Änderungsschneider Hauptstraße zwischen Sachsendamm und Lidl hat ein unglaublich verschmitztes Lächeln – ich bin Fan.
Hinterhofgeschichten
Das Schöneberger Haus schafft es, immer neue Umdrehungen der Seltsamkeiten zu schaffen. Nachdem unser Haus-Hallodris den Hinterhof jahrelang als Müllkippe nutzten und sich Scharmützel mit interessierten Obdachlosen lieferten, scheint eine neue Phase angebrochen.
Auch das letzte Autowrack wurde entfernt. Bis auf unser eigenes Auto ist der Hof komplett leer. Die Durchfahrt zum Hof bekam einen neuen Anstrich und neue Lampen – und das Tor ist abgeschlossen. Also soll zumindest abgeschlossen sein: Da die Mieter zweier kompletter Hinterhäuser (und all ihr Besuch) durch dieses Tor durchmüssen, es außer dem physischen Schlüssel keine Öffnungsmöglichkeit gibt, ist es natürlich komplett absurd das Tor dauerhaft abschließen zu wollen.
Der Zettel, der sagte, „das Tor muss abgeschlossen werden“ – wie üblich natürlich ohne Namen, Ansprechpartner oder andere erkennbare Absender – hing auf jeden Fall keine 24 Stunden.
Arbeitshypothese: Die Hallodris wollen mal wieder irgendeinen weiteren Teil des Hauses verkaufen, und dafür soll es so wirken als wäre das hier ein bürgerliches und wohlanständiges Grundstück.
*kicher*
Wir werden beobachten.
Und sind auch nicht komplett böse, in deutlich geregeltere Verhältnisse zu ziehen.
Ein Versuch einer Rekonstruktion
Eigentlich wären wir dieses Wochenende in Frankfurt/Oder und Słubice und würden Dota auf der Transvocale hören. Aber dann zogen wir den Lottogewinn einer neuen Wohnung und seitdem ist es alles etwas hektisch und unübersichtlich gerade.
Aktuell ist unser Leben schneller als wir selber, wir beide sahen uns heute Nachmittag an „Das mit dem Pain au chocolat, das Frühstück, das war erst GESTERN?“
Also: Dienstag – Arbeit, abends zum Recyclinghof Wilmersdorf, Bett und Elektroschrott wegbringen.
Mittwoch: Madame holte Gemüsli. Ich: ????? (War das der Tag an dem ich versuchte, einen Stromvertrag für Wilmersdorf abzuschließen???. Ich glaube es war der Tag, an dem ich um haaresbreite bei einer dreistündigen Softwareschulung eingeschlafen wäre)
Donnerstag: Mobiles Arbeiten. Der Piano-Express transportierte ein Piano ein paar Kilometer nach Westen. Warten auf Godot die Küchenlieferung 1 (sie blieb verschollen). Küchenlieferung 2 und 3 kamen perfekt nach Plan.
Freitag: Morgens um sieben Küchenbauer und Estrichmeister in Empfang nehmen, Frühstück in der neuen Wohnung mit Pain au Chocolat vom S-Bahn-Backstand. Danach bin ich zur Arbeit, Madame bespaßte die Küchenbauer. Ab Mittags bis in den Abend hinein wir beide: Diverse Verhandlungen mit IKEA-Chat und Hotline wegen Nachlieferung und Nachmontage. Abends IKEA vor Ort (Oberschschrank besorgen)
Samstag: Bücher aussortieren; Bücher wegbringen zu Oxfam; Elektro, CDs, Haushaltsblech, Batterien zum Recyclinghof Gradestraße; bei IKEA eine vergessene Unterschrankbeleuchtung besorgen. Treffen mit Zia sociale und Zio macchina, Wohnung zeigen, Essen in der Heidelbeere.
Holen..
Die Sache mit der Küche ist kompliziert. Mittlerweile habe ich inzwischen so oft IKEA-Menschen zu erklären versucht, warum es zwei verschiedene Teilaufträge für eine Küche gibt, dass ich es nicht mehr schreiben mag.
Auf jeden Fall führte die Spezial-Konstruktion dazu, dass 114 Küchenteile in der neuen Wohnung liegen, zehn (darunter leider Kochfeld und Spülschrank) fehlen.
Freitag also waren zwei großartige Küchenbauer vor Ort, die einen Top-Eindruck machten, viele Ideen hatten, anfingen ein paar Schränke zusammenzubauen – und feststellten, dass sie ohne Spülschrank und Kochfeld, die Arbeitsplätte nicht zusägen können, und ohne Arbeitsplatte, die Wandpaneele nicht anbringen können und deshalb auch keine Oberschränke. Das war wohl vorerst wenig.
Auf jeden Fall hatten sie noch lustige Ideen, die Küche abseits des IKEA-Standards ein bißchen aufzupimpen, was uns noch zu diversen Materialnachkäufen veranlasste. Wir werden berichten.
..und Bringen
Gibt es besseres Wetter, um zum Recyclinghof zu fahren, als Dauerregen im Dunkeln? Auf jeden Fall – es macht mehr Spaß, wenn wir trocken stehen und etwas sehen können.
Gibt es stimmungsvoll passenderes Wetter? – Auf gar keinen Fall.
Nachdem ich Dienstag bereits auf dem Miniatur-BSR-Hof in Wilmersdorf war (soo niedlich) also heute zur Mutter aller Recyclingshöfe nach Neukölln; dort wo direkt nebenan die echten Müllautos losfahren, dort wo ich vermutlich auch radioaktive Abfälle und Kriegswaffen entsorgen könnte.
Samstag Nachmittag – beste Zeit. Erstmal standen wir 30 Minuten hinter einem Kuwaitischen Botschaftsauto in der Schlange bevor wir auf den Hof durften.
Dann staunte ich, dass der Recyclinghof zweistöckig ist: Unten Elektro, Schadestoffe und komplexere Sachen – oben Holz, Metall, Sperrmüll, CDs, Röntgenbilder. Die Container für Holz, Metall und Sperrmüll stehen im Erdgeschoss, so dass man vom Sonnendeck aus die Sachen einfach nach unten werfen kann.
Dann stellte ich fest, dass ich im strömenden Regen 200 CDs aus ihren Packungen pfriemeln sollte, damit sie getrennt entsorgt werden. Und ich freute mich, was alles getrennt gesammelt wird.
Sollte ich jemals alte Röntgenbilder von mir entsorgen wollen, weiß ich wo der entsprechende Container steht.
Immerhin festgestellt: Wir haben wirklich sehr wenig echten Gruscht in der Wohnung. Fast alles sind Sachen, von denen wir denken „Ist gut. Aber wir haben inzwischen etwas Ähnliches in Schöner.“ (Das gilt zum Beispiel für die fünf Meter Buch, die heute bei Oxfam landeten) oder es waren sentimentale Erinnerungsstücke, die bereits mehrere Sortierrunden überstanden hatten in den letzten Jahren.
Viele davon hatte ich heute allerdings in der Hand, und dachte „die Erinnerungen an Orten, Zeiten, Personen sind soviel lebendiger als diese Stücke. Ich brauche sie wirklich nicht.“ Und so verließen mich mehrere Dutzend Konferenzbadges, sowie ausgewählte Kleinigkeiten aus Studiums- und WG-Zeiten. Und auch der Hausausweis beim Europäischen Parlament:

The Unknown and the Gumpert
Thomas ranted, zurecht: Keiner braucht KI in persönlichen Blogs
Wenn ich es dieses Wochenende schon nicht nach Frankfurt/Oder schaffe, kann ich nachlesen wie der Umblätterer dort vor ein paar Wochen eine Ausstellung besuchte: GKM in der Hansestadt Frankfurt an der Oder
Watching Forever beschreibt einen Film (“The Unknown” von 1927) und zwei Gedanken sind in meinem Kopf (1) Wie um alles in der Welt, konnte ich Lon Chaney bisher verpassen! (2) Das Film wäre voll was für Herrn Rau.
Herr Rau allerdings spielt währenddessen mit einem Schweinskopf.
Margrit und Wally lesen vor. Und als hätte ich nicht gerade mehrere hundert Bücher entsorgt, denke ich “ das wäre schön, vielleicht antiquarisch?“: Die Unbehausten