Madame machte einen Paketboten glücklich. Beziehungsweise machte sie ihn weniger unglücklich, indem sie zwanzig Kilo Edelstahl/Gusseisen im Laden kaufte anstatt diese online zu bestellen.
Freitag um 15:40h brach mein Klausurlaub aus. Eigentlich habe ich Urlaub: Ich werde diesen aber vor allem nutzen, um für Klausuren zu lernen und diese auch zu schreiben. Was einerseits schön ist: ich bin ein Mensch, der sich freut, wenn er fünf Tage am Stück intensiv Mathe machen darf.
Aber es ist auch bedauerlich, denn ich fühle mich urlaubsreif. Ich könnte es auch gut brauchen, ganze Tage damit zu verbringen, zu lesen, ins Schwimmbad zu gehen, ziellos mit dem Rad durch Berlin zu kullern und „echte“ Blogposts oder andere „echte“ Texte zu schreiben.
„Echte“ Texte bei mir sind Texte für die zutrifft:
- Ein Text hat genau ein Thema.
- Im Vorfeld des Schreibens habe ich recherchiert und mir eine innere Struktur überlegt.
- Nach dem Niederschreiben lese ich den Text mehrfach korrektur.
Es geht um Texte, wie sie in Poolhopping stehen oder in low-n-slow oder in Fahrrad-Datenautobahn oder auch im verschollenen Schwimmbadbuch. Derzeit fehlen mir dazu gedankliche Ruhe und Struktur. Nach Arbeit und Klausurlernen komme ich nur zu dem Verfahren, das ich gerade machen: Gedanken, Meinungen und Beobachtungen unstrukturiert in den Raum werfen.
Lesen, Schwimmen, Texte schreiben, werde ich trotz Urlaub bis zur letzten Klausur nur eingeschränkt können. Denn zwischen mir und dieser Freizeitgestaltungen stehen ungefähr 1600 Seiten Mathe, Statistik, Steuerlehre und Doppik. Diese Woche ist Mathe und Statistik das Thema.
Derzeit lese ich die diesbezüglichen 800 Seiten noch einmal durch. In der Hoffnung, dass ich bei jedem Fachbegriff und jeder Art der Fragestellung zumindest weiß, ich welche Richtung es geht. Danach geht es an die Vertiefung.
Nach Durchsicht alter Statistik-Klausuren habe ich festgestellt, dass die Klausurfragen einfacher erscheinen als die Fragen der Übungsaufgaben. Es kommt eine Variante des 80/20-Prinzips zur Anwendung. 80% der Fragen (und möglichen Punkte) beziehen sich auf 20% des Stoffs. Also werde ich mich vorerst darauf konzentrieren, die Statistik-Grundlagen auch alkoholisiert und verschlafen nachts um 3 Uhr korrekt wiedergeben zu können. Wenn das geschafft ist, kann ich mich dem Funky-Statistik-Stuff widmen. Bei der eigentlichen Mathematik (Analysis, Vektoren und Matritzen) denke ich „passt schon“. Die spielt im aktuellen Lernen die zweite Geige.
Zur Hirnschonung funktioniert Fernsehen besser als Lesen und Schreiben. Das ist gut, denn der März ist der Monat des Jahres in der Kitchen Impossible und Let’s Dance gleichzeitig laufen. Als Gelegenheits-Mediathek-Streamer kommen wir kaum hinterher.
Wir entdeckten spannende Zusatzangebote: Den Podcast Tanz oder gar nicht der Ex-Let’s-Dance-Profitänzer:innen Oana Nechiti und Erich Klann – die ganz spannende Einblicke in Hintergründe geben; oder auch darin, wie ein Profitänzer und -trainer die einzelnen Tänze sieht. Es wirkt nicht so als wären sie verbittert. Aber offenbar ist die Trennung von Paar und Sendung endgültig. Was der Inhaltstiefe des Podcasts entgegenkommt.
Die Kitchen–Impossible-Kitchen-Rezepte von Food & Co kannten wir schon. Aber Frau Food & Co war in der aktuellen Staffel als Jury in der Sendung selbst. Und auch der Post erlaubt einen anderen Blick hinter die Kulissen.
Wo ich bei Linktipps bin: Joan Collins‘ Tagebucheintrag als sie John Major Stylingtipps gab. Diaries of Note: What advice can you give to Mr. Major?
Herr Rau als Jean Pütz der Heim-KI bloggt über Teil 4 seiner KI-Experimente: KI: Reinforcement Learning 4 (Autofahren) während Frau Herzbruch lang, ausführlich und hochgradig unterhaltsam mit sich hadert, um am Ende dann doch noch etwas KI-Theorie von sich zu geben.
Im Internet stolperte ich über die ersten ESC-Wettquoten. Hoher Favorit ist Schweden. An sich ist das nicht überraschend beim ESC-Dauergewinner und heimlicher Heimat der Welt-Chart-Popsongs. Überraschend ist, dass Schweden seinen Beitrag erst heute Abend wählen wird. Und die Wetter demnach sagen „Irgendwas aus Schweden, egal was, wird beliebter sein als alle anderen Beiträge, die schon feststehen.“ Dann folgt die Ukraine, die mich leider musikalisch gar nicht abholt. Und dann Finnland mit Cha cha. Der Beitrag ist .. wie sage ich.. unbeige.
(*) Ich würde nicht darauf wetten, dass das Bild genug originäre Schöpfungshöhe hat, um unter den Urheberrechtsschutz fallen. Aber das ist ein anderes Thema aus dem bereits beendeten Studium von mir.
Ich habe den Jean Pütz mal in meine Sammlung von Testimonials aufgenommen, vielen Dank! 🙂
Es ist mir eine Ehre.
Die Blogposts lesen sich auch unstrukturiert gut. Das ist eher der Schreiber, der da meclert 🙂
An sich würde ich sagen: sind zwei verschiedene Genre (Genres?), die anderen Zwecken dienen. So gesehen meckere ich nicht über den Inhalt und Stil den ich poste – ist halt Genreangemessen. Ist halt einfach eine andere Art des Schreibens, die sich auch anders anfühlt; und sich mal ein paar Tage gedanklich in ein Thema reinbuddeln (das weder Beruf noch Mathe ist) – war schon auch sehr nett.