In den Rebbergen weiden vermehrt Schafe. Das ist schön. Vor allem handelt es sich um Bretonische Bergschafe.
Der Maienzug ist das Fest der Feste in Aarau. Natürlich findet der Maienzug im Juli statt.
Morgenradeln durch den Schneefall. Die schweren Flocken im beginnenden Licht sind reizvoll. Ich bin versucht, noch eine halbe Stunde auf die Dämmerung zu warten, um schönes Licht für Schneefallfotos zu haben. Dann fällt mir ein, dass ich ja nicht aus Jux und Dollerei um 7.45h auf dem Fahrrad sitze, sondern um um kurz nach acht ins Taubengehege einzurollern.
Ich beschränke mich darauf, von der Ossietzkybrücke in den Volkspark hinunter zu schauen und schwarzen Blobs vor dunkelgrauem Hintergrund beim Joggen zuzusehen.
In ihren Sportsachen fand Madame einen Brief an sich selber.
Madame kocht Aronia-Steinmarmelade.
Die Nebenkostenabrechnung 2022 ist weiterhin nicht im Briefkasten: Good news. Selbst falls wir nachzahlen müssten, ist das jetzt „verjährt.“ Schlechte Nachricht: Da 2022 das Jahr war, in dem monatelang das Heißwasser ausgefallen war, bekämen wir vermutlich Geld zurück, wenn denn eine Abrechnungs existierte. Wir haben ja über Monate kein Heißwasser genutzt.
Mr. Elliot schwärmte von der Elektrotechnikerausbildung, als sie Prozessorbahnen per Hand gesteckt haben und dann am richtigen Flip-Flop jeweils „high“ oder „low“ herauskommen musste.
Beim Herumlesen im Internet das Programm Obsidian entdeckt. Ein Art Notizapp, die mich spontan anspricht: sieht nett aus, legt Wiki-/Zettelkastenstil-artig großen Wert auf’s Verlinken; die Dateien sind in einem freien Format und die Daten werden auf der lokal Festplatte des jeweiligen Geräts gespeichert.
Knapp 10 Minuten brauche ich, um zu realisieren: „Lokal gespeichert“ bedeutet „keine Synchronisation zwischen einzelnen Geräten.“ Was gerade bei spontane Notizen misslich sein könnte. Naja, einen gemeinsamen Netzspeicher im Haushalt (aka NAS) wollte ich eh mal einrichten.
Da meine spärliche Ahnung entweder von lokalen Festplatten an abwärts oder von echten Fileservern an aufwärts geht, finde ich den Michael Seemann/FAZ-Text zum einlesen: Die beste NAS für Einsteiger
Das Umtopfen provozierte eine zweite Blüte der Weihnachtskaktus.
Samstagabend: Essen und Oper. Wieder einmal zu Barrie Kosky in die Komische Oper im Aushilfsquartier. Chicago. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andernmal erzählt werden.
Glitschen in der Gitschiner
Im Dezember hatte ich versucht, einem Lieferanten begreiflich zu machen, dass dasselbe Büro eine Sommeradresse (über den Freibadeingang) und eine Winteradresse (über den Hallenbadeingang) besitzt. Beide Eingänge liegen an verschiedenen Straßen und sind mehrere hundert Meter voneinander entfernt.
Jetzt der Feldversuch. In den Weihnachtsferien findet kein Schulschwimmen statt. Für Zivilisten sind die Schwimmbäder länger geöffnet und so kommen ich und die Schwimmhalle Kreuzberg endlich zusammen. Die wurde im August 2021 auf dem Gelände des Prinzenbads als temporärer Bau in Leichtbauweise eröffnet und soll etwa fünf Jahre in Betrieb bleiben.
Es dauerte mehr als zwei Jahre bis ich dort hinkam. Ein Skandal. Und obwohl ich das mit den Eingängen wusste, sind wir länger durch die Gitschiner Straße geirrt. Auf halber Strecke: Plakate einer anscheinend abgefallener Plakatwand liegen mitten auf dem Bürgersteig. Auf deren Rückseite ergeben Plakatkleister und Regenwasser einen perfekten Schmierfilm. Ich setze einen Fuß darauf und schon liege ich in einer Mischung aus Plakatkleister und Regenwasser.
Ich rate vom Plakatkleisterrollen ab.
Wenigstens war ein Schwimmbad mit warmen Duschen nicht weit entfernt.
Das Bad: Überraschend. Leichtbauweise, klein. So gar kein Schnickschnack. Ein 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen, das zum Ende hin flach wird. Sammelumkleiden, ein paar Spinde. Alles sieht leicht improvisiert aus, aber nicht umsympatisch. Die Schuhe bleiben im kleinen Empfangsbereich. Der Weg durch die Kabinen zum Becken verläuft so ähnlich wie in anderen Schwimmbädern. Die ganze Anmutung im Gang erinnert mich an den guten alten DDR-Typenbau Typ „Bitterfeld.“ Aber alles halt in klein und niedlich.
Überraschend sind die vielen alarmgesichte Türen, die jeweils direkt nach draußen führen. Madame fühlte sich an das University of York Sports Center erinnert: Mensch kann Sport treiben and that’s it.
Wenn meine Lebenszeiten und die Öffnungszeiten wieder zusammenfinden: Gerne wieder. Generell frage ich mich: Warum nicht mehr davon? Selbst wenn man die Hallen auf 25 Jahre auslegt, kosten die immer noch einen Bruchteil der geplanten Multifunktionsbäder mit alles. Warum nicht lieber 5 bis 10 solcher Hallen in den schwimmbadfreiesten Bezirken?
Mit Bilders: Ein Video der BBB zur Schwimmhalle.
Not Broadway
Poupou fährt Bahn und isst Ente und denkt über den Kongo nach.
In der Komischen Oper dachte ich mal wieder „Vielleicht doch mal im Leben 10 Tage nach New York und jeden Tag zum Broadway oder Off-Broadway oder Off-Off-Broadway?“ Einfacher wäre London. Julia Pracht gibt Tipps zum Theaterbesuch in London.
Ein sehr irritierter Amerikaner schaut „Dinner for One.“
Christa Chorherr über Safes und Safeschlüssel. Falls sie einbrechen wollen: Hinter der Napoleon-Biographie liegt der Schlüssel nicht.
Interessant. Ich finde 25 m ja etwas schwierig, aber besser als nichts. Langbahn find ich angenehmer außer in der Ferienzeit, wo die letzten 5 m für die Turmspringtouristen abgesperrt werden. Immerhin diese Woche erlebt, wie der Bademeister zwei Kantensitzer zum Schwimmen gezwungen hat „ihr hängt da nur. Wenn ihr nicht schwimmen könnt, seid ihr ein Sicherheitsrisiko“.
Klar. 50 Meter sind besser als 25 Meter. Keine Frage. Aber selbst in Großstädten in Hallen sind die ziemlich selten. Deshalb liebe ich auch die 70er-Jahre Kombibäder in Berlin (Wedding, Märkisches Viertel, Gropiusstadt, Spandau bald wieder Tiergarten). Solange die nicht einstürzen (Charlottenburg) oder abbrennen (Mariendorf) bieten die die simpelste und am-wenigsten-anstrengende Möglichkeit an eine 50-Meter-Hallenbahn zu kommen, die ich kenne. Nur der Zahn der Zeit, der nagt so hart an diesen.