24-10-24 Die Hexen hinter uns waren Spanierinnen

Die Haustauben sind verunsichert. Seitdem die Dachbodenbauarbeiten fortschritten, mussten sie den Dachboden räumen. Seitdem irrt ein suchender Taubenschwarm ums Haus.

Die Büro-Tiefgaragentauben wurden von zwei Männern vertrieben. Ob das der Taubenschutzverein weiß? Zu meiner Überraschung sah ich seitdem keine Tauben mehr in der Tiefgarage. Sie kamen bisher nicht zurück.

Dank zahlreicher Werbemails der litauischen Bahn lernte ich, dass Mielas TRAUKINIAUTOJAU! bedeutet Liebe Lokführer.

„Es wurde ein Geräusch erkannt, das wie Husten klingt“ erzählt mir mein Handy derzeit alle paar Minuten. Ich weiß, herrje!

Ich hatte die Geräuscherkennung des Geräts vor vielen Monaten aus Spieltrieb und Experimentierfreude eingeschaltet und seitdem nie wieder etwas davon mitbekommen. Warum es nun diesmal anschlägt – und gleich so stark?

Istanbul Supermarkt hat ein neues Schild. Der Supermarkt heißt weiterhin Istanbul, die Schildfarbe änderte sich von weiß auf rot. Wo vorher die Beschriftungen halb türkisch/halb deutsch waren, sind sie jetzt durchgängig deutsch.

Dr. D besichtigte den Nachhaltiges-Bauen-Sperrholzbau am Südkreuz und hält das ganze für Plastik und Schmuh. Ich neige zu halb-Holz halb-Kleber/Epoxidharz etc. und möchte erst eine Ökobilanz sehen.

Danach fuhren sie mit ICE77 Richtung Basel. Der Zug, der uns auch schon einmal Glück brachte, kam pünktlich bis Freiburg, geriet vor Basel aber noch in einen Stau.

Die Berliner Bäder schreiben die Stelle eine/r Tischler/in aus. Am besten gefällt mir der Teil der Aufgabenbeschreibung Du berätst interne Kund:innen hinsichtlich Umsetzbarkeit und unterbreitest Vorschläge zur Realisierbarkeit.

Wir bezogen das Schöneberger Gästebett neu. Ich fragte mich „das erste Mal seit Corona?“ Wir hatten zwar seitdem Übernachtungsgäste. Aber meisten finden diese den Weg zu den Latifundien. Ob auch nach Berlin? Ich weiß es nicht.

Pasta Bar veränderte sich in Pasta Pizza Abbruzzo. Wir testeten: Die Betreiber verströmen so viel Italianita wie es gerade noch sympathisch ist. Man kann den Köchen vom Gastraum aus über die Schulter sehen. Wir hatten Carbonara/Penne Pollo/Insalata Pollo – durchaus gut. Aber verglichen mit den herausragenden Italienischen Restaurants in den nächsten drei Häuserblocks dann doch zu nah an dem was wir auch schnell zu Hause zusammenbringen würden.

We must find the book, brew the potion and suck the lives out of the children of Salem before sunrise

Vom Abbruzzo führte der Weg ins Odeon. Der monatliche Fetch-Termin stand an. Das Odeon/Yorck-Kinos zeigt unter dem Serientitel Fetch jeden dritten Mittwoch im Monat eine RomCom/Teenie-Film. Im Oktober, passend zum nahenden Halloween: Hocus Pocus von 1993.

Max Dennison, neu aus Los Angeles nach Salem, Massachusetts gezogen, seine kleine Schwester Dani und Love Interest Allison erkunden an Halloween das Spukhaus in dem die Sandford Sisters einst lebten. Die drei Schwestern terrorisierten das historische Salem der Kolonialzeit bis die Siedler ihrer habhaft wurden.

Die Prophezeiung sagt, dass die drei Schwestern zurückkehren werden, wenn eine Jungfrau an Halloween zu Vollmond die Black Flame Candle anzündet. Max zündet aus Übermut die Black Flame Candle an. Und da sind sie. Immer noch bösartig. Sie wollen der kleinen Schwester das Lebens aussaugen, um sich selbst unsterblich zu machen.

Es beginnt eine meist vergnügliche und manchmal schreckerrengende Verfolgungsjagd durch das Halloween feiernde Salem 1993. Die Teens haben keine Zauberkräfte, aber sie kennen sich mit dem 20. Jahrhundert aus. Die Hexen hingegen sind zu allem entschlossen.

Es spielte sich ein sympathischer Film vor unseren Augen ab. Dieser lebte von Drehbuch und Darstellern. Die Hexen erlangten seit 1993 Film-Kultstatus, wunderbar spielten aber auch Thora Birch, Vanissa Shaw und Omar Katz als Dreier-Kinder-Gespann.

Ich mochte den Humor, der gleichzeitig familienfreundlich ist, aber trotzdem Biss hat. Angefangen damit, dass „the Virgin“, die die entscheidende Handlung begeht, entgegen allen Legenden und Klischees ein Junge ist. Es finden Gesangsausbrüche aus. Der Film bekommt Besuch durch einen großartigen falschen Polizisten; meine Lieblinge aber: Das abgehalfterte Ehepaar, dass die Hexen aufgrund des Ehepaars Halloweenkostümen kurzzeitig für Satan und Partnerin persönlich halten.

Jedesmal vor Fetch denke ich: Ach, Nostalgieveranstaltung für Menschen wie uns, die sich ihrer Jugend nachsehnen. Und um Kino stelle ich fest, dass wir die Ältesten anwesenden sind. Teens und Twens kommen. Diesen Monat hätte man auch gernen einen Wettbewerb um das schönste Hexenkostüm machen können. Hinter uns zum Beispiel eine halbe Reihe Hexen, optisch Mitte 20, die alle miteinander spanisch sprachen. Zwei Reihen weiter vorne ein kleines Mädchen im prächtigsten Hexenkostüm von allen.

Holzkassette

Madame lies den Dachbodenbauleiter in unsere Wohnung. Dieser erwies sich als sympathisch und vergleisweise auskunftsfreudig. Er kennt das Haus und seine problembehaftete Geschichte schon von anderen Baustellen.

Er wollte die genaue Position der tragenden Wände nachmessen. Denn diese sind von oben nicht ersichtlich, und auf dem Plan steht nicht alles so genau, wie es sollte. Die Handlung spricht auf jeden Fall für den Bauleiter.

Er hatte weniger gute und gute Neuigkeiten für uns. Die weniger guten kannten wir immerhin schon alle.

Die Guten: Die Decke über unseren Köpfen ist wie vermutet wirklich eine Betondecke. Sie wirkt fachkundig und ordentlich gegossen. Die diversen Baustellen über uns entfernten inzwischen sämtliche weiteren Fußböden und andere Aufbauten.

Aktuell sind sie dabei, eine Holzkassettendecke mit Beton auszugießen. Laut Bauleiter können wir uns über die doppelte Decke freuen, da sie hervorragend dämpft und dämmt. (Geräusche und Wärmeverlust). Bis Weihnachten soll das momentane Zeltdach wieder durch ein Ziegeldach ersetzt werden.

Danach werden der Bauleiter und der ukrainische Bautrupp wieder verschwinden. Noch können wir dem Bautrupp täglich zusehen, wie sie versuchen ihren aufwendig lackierten sechs-Personen-Cadillac durch unsere Einfahrt zu zirkeln.

Französische Berge, Schwedische Züge

Letztes Wochenende erwähnte ich den neuen Cate-Blanchett-Film Rumours und seine Besprechung im New York Magazine. Mittwoch entdeckte ich, dass die New York Times dem Film auch ein langes Feature gönnt. Also eigentlich mehr eine Liebeserklärung an Regisseur Guy Maddin, aufgehängt an der Frage „Wird er normal und macht Hollywood?“. Wir reden wie gesagt von einem Film, in dem ein G7-Treffen von Moorleichenzombies und einem großen leuchtenden Gehirn heimgesucht wird. Has Winnipeg’s Greatest Filmmaker Gone Hollywood? :

With “Rumours,” he said: “I just thought, Well, OK, I’ll play on the modern audience’s terms a little bit. I’ll have fewer utterly alienating effects. I’ll have shots in focus and color and people speaking in a way people can understand, with a plot and stuff like that.”

Auch in der New York Times: Was lernt mensch über die amerikanische Wirtschaft, wenn mensch 15 Staffeln Shark Tank (=Die Höhle der Löwen in den USA) anschaut: Want to Understand the U.S. Economy? Watch ‘Shark Tank.’

Anmut und Demut liest das Silmarillion

Christiane fährt abenteuerliche Bergstraßen in Frankreich: Herbst in den Bergen.

Familie Karen fährt mit dem Zug von Turku nach London. Erste Etappe: Turku->Stockholm ->Hamburg.

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