22-12-04 Ein ovaler Tisch sie zu demütigen

Für 40 Euro konnte ich

  • Einmal mit Autogas volltanken – Heute
  • Bei Lidl für das Wochenende einkaufen (Obst, Gemüse, Krams) – Gestern
  • Im Nikolaiviertel nett ausgehen – Vorgestern

Fast jeden Tag derselbe Betrag. Zufall?

Nach einem gestrigen Gulaschmissverständnis, oblag es mir heute im Slow Cooker ebenjenes herzustellen. Nach Lektüre einschlägiger Fachliteratur (hier und hier) dachte ich: „Bier muss her!“. Ihr dürft raten, was ich gestern beim Lidl vergaß. Also improvisierte ich mit Weißwein und Backschokolade und einigen anderen Sachen (u.a. Zwiebeln, Kürbis, Roux). Es duftet sehr gut.

Madame ging mit einem Moldau-Ohrwurm aus dem Haus. Nachdem sie wiederkam, fuhren wir zum Bungalow: Schauen, ob er noch steht und diversen Kleinkrams in die Berliner Wohnung umziehen. Und natürlich dreimal tief durchatmen, Aussicht und Garten genießen. Dabei tat sich insbesondere das Zieräpfelchen hervor, das herzallerliebst rot leuchtete.

Dabei entdeckt: die Allee Richtung Bungalow bekommt Baumnachwuchs. Mehrere Dutzend Dreiböcke in offensichtlichen Alleelücken standen schon bereit. Nur die jungen Bäume fehlen noch. Auch entdeckt: die Wühlmaus war aktiv und buddelte fleißig. Durch den Restschnee, der sich auf den Wühlmaushaufen abgesetzt hatte, sah es immerhin putzig aus.

Da wir keine Lust hatten extra Wasser anzustellen und zu heizen, war der Aufenthalt ein Kurzer.

Zurück in Berlin folgte eine Runde Java (binäre Bäume und rekursive Suche) und halt mal den Sonntag Sonntag sein lassen.

In der Mediathek lief „Mälzer und Henssler liefern ab„, ich las mich im Internet durch „Oma Maries marinierte Heringe“ ebenso wie durch „We’re in Denial About the True Cost of a Twitter Implosion“ (tl;dr: Twitter war für die politische Debatte in den USA sehr schlecht, in Ländern ohne Pressefreiheit sehr gut), Frau hintenimgarten bloggte wieder.

Auch ein Buch fand den Weg zum Schaukelschaf. Durch Putin’s People komme ich aber nur schrittweise durch. Zu viele WTF-Momente, nach denen ich das Buch erstmal weglegen muss.

Das Buch spielt aktuell 2000, wurde in den späten 2010ern geschrieben und die Abläufe, der Verhalten des Putin-Kreises, die Denkweise und Argumentation ist einfach 1:1 Ukraine-Krieg. Selbst der lange ovale Tisch, an dem Menschen vor Fernsehkameras Putin treffen müssen, kurz bevor sie öffentlich gedemütigt werden sollen, spielt schon 2000 eine Rolle.

Was mir auch sagt: Menschen, die sich etwas mehr damit beschäftigt haben, hätten alles vorher wissen müssen. Und zumindest die Osteuropäer haben es alles vorher gesagt: Was bitte war zwischen 2000 und 2022 mit der deutschen Regierung los?

Nicht neu gelernt, aber über viele Jahre vergessen: die Moldau ist die Elbe. Oder anders gesagt: am Zusammenfluss zwischen Moldau und Elbe ist die Moldau der deutlich längere und wasserreichere Fluss. Das Mittelalter hat es falsch gemacht und ein wenig gnatzig auf die mittelalterlichen Flussnamensbenenner:innen bin ich schon. Den Satz „Prag, Dresden und Hamburg liegen an der Moldau“ fände ich einen schönen Satz.