Kleine Rutsche in Form eines Krokodilkopfes. Darauf ein Blumenkübel.

23-08-22 Fahrrad des Theseus

Montag ist ein Tag des Aufbruchs und der Entdeckungen. Zum Beispiel der Entdeckungen zahlreicher neuer Mückenstiche, denn ich war Sonntag zu faul kurz vor dem Aufbruch mich noch abzusprühen.

Jeder Tag beginnt damit, in dem letzten bisschen kühle Brise zu liegen und zu hoffen, dass der Morgen nicht vorbeigeht.

Die Tupperdosen liegen in der Latifundienkiste. Auf dem Lidl-Parkplatz stand ein Auto mit Wasserstoffantrieb.

Madame traf sich mit dem Kantor.

Essen gibt es wieder aus dem Crocky: Oxtail Stew nach Jamie Oliver. Und da es im August spontan nirgendwo Ochsenschwanz gibt, wird es Ossobuco Stew nach Jamie Oliver.

Aber es wird: wenn die Wettervorhersage sich nicht komplett irrt, wird es kühler und dann ist der Hochsommer auch vorbei. Immerhin kein nennenswerter Waldbrand, keine Überschwemmungen in unmittelbarer Nähe und die Hitzewellen blieben selten länger als eine Woche erhalten. Glück gehabt, so insgesamt.

Langsam wird das Freibadwetter wieder besser. Also wieder auf in das Insulanerbad – für einen bewölkten Tag war es überraschend voll; vielleicht wollten die Berliner noch die letzten paar Tage Sommerferien mitnehmen und die letzten Coupons vom Ferienpass einlösen?

Die Bahnaufteilung verlief auch nicht so ganz reibungslos – Langsamschwimmer und im-Wasser-Treidler sortieren sich nicht so schön auseinander. Aber für eine schöne Dreiviertelstunde im Untergang der hinter den Wolken hervortretenden Sonne reichte es.

Kleine Rutsche in Form eines Krokodilkopfes. Darauf ein Blumenkübel.

Auf dem Weg entdeckt: Das Fahrrad muss wieder zum Fahrradmeister. Eine Befestigung des Gepäckträgers ist gebrochen. Was nach 23 Jahren und mehrfach wöchentlichem Einkaufstransport vollkommen okay ist. Andererseits war der Gepäckträger eines der letzten Originalteile des Rads. Es bleiben noch Gabel, Lenker, Lenkervorbau, Sattelstütze und Rahmen – alles andere wurde (mehrfach) erneuert.

Die Ferne rückt nah

Die Fernuni-Klausuren rücken näher und langsam groove ich mich wieder auf den Studiumsrhythmus ein. Nicht ohne zwischendurch ein paar Blogs zu lesen.

Länger schon kannte ich den Nebenbeistudent, der Bildungswissenschaft und Wirtschaftsinformatik studierte. Spannend. Aber wie viele derartiger Blogs in der Mitte abbrechend. Studium geschmissen? Blog umgezogen? ich weiß es nicht.

Um so beeindruckender der Blog zum Fernstudium Wirtschaftsinformatik und Praktische Informatik an der FernUniversität Hagen. Der gute Mensch hat nicht nur den Bachelor in Wirtschaftsinformatik gemacht und den Master in Wirtschaftsinformatik und dann auch noch den Master in Praktischer Informatik, sondern auch bis zum Ende darüber gebloggt.

(und nach meinen durchaus fordernden Erfahrungen zum Thema Algorithmische Mathematik erfreute ich mich auch am Post zu dem Thema – wobei es damals noch keine Einsendeaufgaben gab und jede*r an der Klausur teilnehmen durfte. Eine Herausforderung war der Kurs dennoch.)

Let it Bahn

In das Nachtzugthema kommt Bewegung. Nicht nur die Finnen, die Österreicher und die Italiener bestellten neue Nachtzuggarnituren, sondern auch die Norweger, die polnische PKP und das Privatunternehmen Midnight Trains bestellten neue Waggons. Back-on-track.eu bringt ein längeres Update zu den ersten Trenitalia/Skoda-Entwürfen für neue Nachtzugwaggons: IC Notte starts to renew its fleet.

Nur die Deutsche Bahn ist nicht dabei. Die hat andere Sorgen. Nachdem wir live miterlebt haben, wie ein ICE zwischen Leipzig und Erfurt strauchelte, stundenlang in der Hitze brütete und nur mühselig evakuiert werden konnte, wird dieser nun zum Beispiel: Chaotisches Notfallmanagement bei der Bahn – Diesen Sommer steckten Tausende Bahnreisende oft stundenlang in Zügen ohne funktionierende Klimaanlage fest, weil unter anderem der Strom ausfiel. Recherchen von Report Mainz zeigen Probleme beim Notfallmanagement der Deutschen Bahn.

Die New York Times hat einen Newsletter zu neuer Musik. Meist ignoriere ich diesen. Aber diesmal schaute ich rein: Guns’n’Roses existieren noch! Über die Band und das einzige Stadionkonzert meines Lebens sollte ich vielleicht auch mal schreiben.

Es gibt eine neue Coversion von Let it Be. So weit, so öde. Diese aber ist von Peter Frampton (73 Jahre alt), Mick Fleetwood (Fleetwood Mac, 76 Jahre, Ringo Starr (The Beatles, 83 Jahre), Paul McCartney (The Beatles, 81 Jahre) und the one and only Dolly Parton (77 Jahre) – und das Ergebnis entsprechend grandios.

Ähnlich besonders: Emma McKee – die Kreuzstich-Stickerin der US-Hip-Hop-Szene. (The Stitch Gawd)

Nachdem das Wetter sich langsam wieder in erträgliche Gefilde bewegt, scheint mein Körper zu sagen: Nun hab‘ ich mich aber auch lange genug zusammengerissen. Der erste Abend in der Wohnung ohne Ofeneffekt und prompt kommt die Erkältung. Noch ist alles offen: Wird morgen ein „Mit einmal Nachtschlaf ist alles okay.“ oder ein „So wie ich huste und niese bleib ich aus Infektionsschutzgründen besser im immobilen Arbeiten“ oder wird es „Uuuaaaah, krank, schlafen..“ Ich bin gespannt.