Blick aus dem Fenster auf Baugerüst und ein Auto.

23-08-24 A room in a book in a flat

Die Post bringt Multiple-Choice-Bücher.

Also Bücher über Multiple Choice, nicht Bücher mit Multiple Choice.

Ich stelle fest, dass es „Diskrete Mathematik: Eine Entdeckungsreise“ (besser bekannt als der Matoušek/ Nešetřil) für gar nicht so viel Geld gebraucht online gibt (und wehe, ihr kauft es mir weg.)

Phase 4 meiner Bloggerei begann am 14. August letztes Jahr mit dem Eintrag:

Warten unter Alkmene
Warten auf den Abend, an dem die Temperaturen unter 30 Grad sinken. Auf Tage unter 30 Grad. Madame verkochte Falläpfel zu Apfelkaramell. Ich las ein mittelprächtiges französisches Buch dessen Namen ich bereits wieder vergaß sowie das weit bessere „Flight Portofolio“ von Julie Orringer.
Oh wie braun-gelb ist Panama. Immerhin weht unter dem Apfelbaum eine frische Brise. Die Hornissen im Baum halten die Wespen fern.

Die Zeit als Zirkel: Auch dieses Jahr Warten im Mitt-End-August auf das Ende der schwülen Tage, das auch nicht schneller kommt, wenn ich halbstündlich die Wetterseite neu lade. (Weiteres Warten: Klausururlaub im September. Madames wiederkehrende Zweiarmigkeit).

Es zirkelt weiter: Verarbeitung von Falläpfeln. Wespen, die uns bis in die Wohnung verfolgen. Ich lese nicht mehr das Flight Portfolio (damit war ich ja letztes Jahr schon durch), aber ich lese von Menschen, die das Flight Portfolio lesen: die Kaltmamsell liest und Herr Buddenbohm schaut die dazugehörige Miniserie.

Mich motiviert das, Giovanni’s Room von James Baldwin wieder hervorzusuchen, das halb gelesen unter einem Nachttischstapel entschwunden war. Die Bücher spielen in ähnlicher Szenerie (Orringer: Amerikaner in Südfrankreich Anfang der 1940er, Baldwin: Amerikaner in Paris, Anfang der 1950er), die verhandelten Fragen sind ähnlich existenziell – und ich gehe Wetten ein, dass Orringer sich in mehreren Teilen ihres Buches auf Baldwin bezieht / sich von ihm inspirieren ließ.

Während aber Orringer in großer Besetzung aufspielt und die Verfilmung schon im Buch angelegt ist, geht Baldwin ins intensive Kammerspiel – wie ja schon im Titel zu ahnen.

Ruhe zum Lesen habe ich, denn ich bleibe ich in der Wohnung. Im Jahr 2023 muss man in einem Bürojob nicht mehr die Kollegen von Angesicht zu Angesicht voll-Niesen und -Husten selbst wenn man sich relativ manierlich fühlt. Naja, und viel mehr Energie als zum Lesen bleibt am Ende dann doch nicht.

Blick aus dem Fenster auf Baugerüst und ein Auto.

Meinen Duolingo-Streak rette ich damit, dass ich alle drei Tage eine Kürzestübung mache und dann wieder zwei Streak-Freezes nachkaufe.

Vielleicht schaue ich noch die Depeche-Mode-in-der-DDR-Doku.

Es gibt weiter geprepptes Stew. Noch verkauft der Supermarkt Buschbohnen aus Niedersachsen.

Skikurse

Das Fernuni-Semesterende nähert sich. Und ich habe wahrhaftig den Eindruck, in der Algorithmischen Mathematik zumindest inhaltlich auf festen Füßen zu stehen. Das heißt nicht, dass ich je in Zukunft gut durch eine Klausur zum Thema kommen werde. Aber ich weiß wieder wo oben und unten, links und rechts ist.

Im Vergleich zum Rest des Fernstudiums war der Kurs wie: „Ich mache fleißig Ski-Langlauf, biege links ab und falle die schwarze Piste hinab.“ Nach einigen Blessuren und Schrammen stehe ich wieder aufrecht.

Nach Lektüre der einschlügigen Blogs und Foren scheint mir das auch die einzige Schwarze Piste des Studiengangs zu sein.

Und habe nun das Problem, dass mir Schwarze Pisten eigentlich besser gefallen als Skilanglauf. Ich schiele immer mehr in Richtung Mathematik-Studium (und überlege intensiv, was ich wo anerkennen lassen kann.) Bei gerade mal bisher 50 von 190 ECTS für den Wirtschaftsinformatikbachelor ist das aber ein sehr frühes Ausscheren. Zumal ich halt erstmal sowas wie die „Investition und Finanzierung“-Klausur dieses Semester bestehen muss, bevor ich überhaupt weiter denken sollte.

Bleibt spannend. Vielleicht bleibe ich auch bei den Wirtschaftswissenschaftlern und belege zum passenden Zeitpunkt das „Ski-Seminar“ [sic!] „Controlling in dynamischen Umwelten“, dass ungelogen in Champéry im Wallis am Fuss der Dents du Midi und der Dents Blanches im Herzen des Skigebietes Portes du Soleil stattfindet.

Die Hinterhausbaustelle schreitet voran.

In Russland stürzte zu Niemandes Überraschung ein Flugzeug ab.

Ich lese erste Opinion Pieces, dass Künstliche Intelligenz schon wieder vorbei ist.

Mich freut:

Sieben Sommerbäder bleiben länger offen als ursprünglich geplant:

  • Sommerbad Kreuzberg (bis 30. Oktober),
  • Sommerbad Olympiastadion (bis 1. Oktober)
  • Sommerbad am Insulaner (bis 30. September)
  • Sommerbad Humboldthain (bis 17. September)
  • Sommerbad Wuhlheide (bis 15. September)
  • Sommerbad Mariendorf (bis 10. September)
  • Staaken-West (bis 3. September)