Blick in der Kirche am Lietzensee Richtung Altar.

23-10-17 Ah, dolente partita!

Der moderne Mensch von heute trägt nicht nur Badezimmerteppich als Jacke sondern auch Rollrasen. Ausweislich des Logos auf dem Rollrasen ist der gar nicht so preiswert. Ich bin begeistert.

Im Treppenhaus riecht es nach frischem Holz. Um die Treppe zwischen oberstem Stockwerk und Dachboden entstand ein Holzverschlag. Wir hoffen jetzt mal, um die Hausbewohner vor Dreck und Lärm zu schützen.

„Reisebüro und Medien“ in der Straße hier ist nach wenigen Wochen schon wieder ausgezogen. Kommt jetzt wieder ein Wettbüro?

Bekanntengespräch über Wohnungssuche in Berlin. Selbst Menschen, denen ich ein Einkommen in der oberen Mittelschicht zubilligen würde, finden nach Monaten intensiver Suche nichts für sich und Kinder. Nicht mal ansatzweise. Wohnungsbesichtigungen mit hundert Interessierten Parteien von denen der Makler sagt: „Alle hier eignen sich problemlos als Mieter.“

Ein Wasserzähler wurde gewechselt.

Madame suchte das Stadtbad Schöneberg auf und crockte Ginger Chicken.

Pur delle mille un’utile fatica

Es ist sicher: Wenn ich mir vornehme, mich einen Tag nicht zu bewegen und ihn vorm Internet-Streaming zu verbringen, werde ich den Tag aushäusig beenden. Er endete im Sagar bei Dal Tarka und Butter Chicken. Allerdings musste ich vorher meinen schmerzenden Körper aus der Wohnung verabschieden und in die Berliner Ortslage Witzleben bringen.

Noch inspiriert vom samstäglichen Konzert, hatte ich mich durch das Internet gegruschtelt und das Alte Musik Fest Friedenau gefunden. Madame fand das Konzert „Letzte Worte“ mit Trio tiefsaits, und Ælbgut und Xaver Schult, die unter anderem Stücke von verschiedenen Bachs, Monteverdi, Heinrich Schütz und Reena Esmail spielten. Es ging, wenig überraschend, um Letzte Worte.

Nachdem wir am Abend vorher schon einer musikalischen Verwandlung von Albern zu Leicht verzweifelt beigewohnt hatten, schienen Letzte Worte eine konsequente Fortsetzung.

Ein klassisches Konzert in einer Kirche versprach zudem Sitzplätze, und überhaupt Rahmenbedingungen, die einem Publikum Ü70 zumutbar waren. Also beschlossen wir um 15.30h, dass wir um 17.00h Uhr in ein Konzert gehen könnten, alarmierten Professor Transformation und eilten, so sehr es der hinkende lahme Körper zuließ zur Ringbahn und zur Station Messe Nord.

Entdeckung 1: Ortstlage Witzleben. Sehr angenehm idyllisch. Entdeckung 2: die Kirche am Lietzensee. Wie viele moderne Kirchen von Außen eher unauffällig, von Innen eine Wucht. Zusatzentdeckung: Dort findet die Musikreihe Titans Rising mit Alter Musik statt – ist auf der Merkliste.

Entdeckung 3: Ælbgut. Meine Güte, sangen die großartig.

Blick in der Kirche am Lietzensee Richtung Altar.

O ciechi, O ciechi

Mein erstes Mentoriat! Der Plan dieses Semester ist es, mehr Entertainment aus den Fernuni-Kursen herauzuholen. Also werden nicht nur ich und das Skript zusammen Zeit verbringen, sondern ich nehme auch Angebote wie Discord und Mentoriate an.

Nun mein erstes Mentorat, „Einführungen in die Technische und Theoretische Informatik – Kurseinheit 1 – Aufbau und Funktionsweise eines Computers.“ Ich schlage mich gerade noch mit Interner Kostenrechnung in einem anderen Modul herum, war also unvorbereitet.

Das machte wenig, denn der Mentor erzählte anfangs eh wenig von Kurseinheit 1 sondern war schon voll in Einheit 2 „Befehlssatzarchitekturen“ unterwegs. Die hatte niemand vorbereitet. Überhaupt erinnerte das ganze mehr an die Feuerzangenbowle als ich vorher geahnt hätte. Was meinem Wunsche nach Unterhaltung durchaus nachkam. Aber vielleicht nicht das perfekte Aufwands-Ergebnis-Verhältnis ergibt, dass man sich beim Lernen wünscht.

Allerdings tauchten die Fragen auf, die anscheinend Klassiker dieses Kurses sind: Was ist ein Akkumulator? (Nein, keine Batterie) und was genau ist ein Register? Beides wird im Skript gar nicht oder mehrdeutig beschrieben, dann aber in der Einsendeaufgabe als bekannt vorausgesetzt.

Im Discord lernte ich:

Die Fernuni will die Gebühren erhöhen. Um 50%! Hätte ich das noch rechtzeitig bemerkt, hätte ich einfach dieses Semester alle Module belegt, die ich aktuell belegen darf und dann einfach bis zum Rest des Studiums kostenlose Wiederholungsbelegungen durchgezogen. Aber Tempi passati. Also Inflation hin oder her. Aber 50%? Ernsthaft?

Che vale a soggiogar tanti paesi?

Leider habe ich zu wenige Kontakte und zu viele Skrupel. Aber ich bin mir sicher, es entwickeln sich gerade hervorragend funktionierende Geschäftsmodelle, die „Asylbewerber-Bezahlkarten“ in echtes Geld umwandeln werden. Nicht ohne kräftige Gewinnmarge für die Umwandler. Schön, dass die Politik auch ein Herz für Organisierte Kriminalität hat und ab und an Förderprogramme für diese auflegen möchte.

Das Bundesamt für Risikobewertung betreibt ein „Verhaltenswissenschaftliches Forschungslabor.“ Die betreiben lustige Studien und bieten dem/der Teilnehmer*in gleich noch die Gelegenheit das BfR mal von Innen zu sehen. Leider scheint man Vormittags freie Zeit zu benötigen. Für Interessierte.

Weniger experimentell, mehr geistig: What Do We Need To Do To Achieve a Just Peace? A “Conversation” with John Rawls

Die Vogelguckerin zog an die Nordsee. Passend dazu, schiehallion zeigt „Birder’s Paradise“ (Gott Bay, Isle of Tiree, Inner Hebrides of Scotland)

Kellerkind malte Karten. Danke auch für die unsrige!

Herr Buddenbohm denkt an Meister Röhrich. Es gibt mir damit die Gelegenheit, auch Erskine Childers „Riddle of the Sands“ und Italo Calvinos „Wenn ein Reisender in einer Winternacht“ weiterzuempfehlen. Ich hoffe, irgendwann wird mein Italienisch gut genug, damit ich auch Se una notte d’inverno un viaggiatore lesen kann.

Ein Gedanke zu „23-10-17 Ah, dolente partita!“

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