Blick in den Kammermusiksall der Philharmonie weit vor dem Konzert. Spärliches Publikum und erste Musiker*innen spielen sich ein.

24-02-24 Casual Klausur

Miami Sun – Ex Lustgarten-Bordell – steht leer.

Vor Ishin verschwand die Monsterbaustelle. Ich merkte es, weil ich mich plötzlich über 50 Meter nagelneuen glatt geteerten Radweg wunderte, mich fragte, was vorher eigentlich dort war.

Madame wartet weiter auf das Ergebnis ihrer Projektverteilungsheuristik.

Zum Ende der Klausurwoche, Comfortfood-Testessen im Five Guys-Laden gegenüber der Fernuni. Burger und Fries in einem Ambiente, das vermutlich an 60er-Jahre-Mom-and-Pop-Burgerläden in den USA erinnern soll. Burger gut, Fries okay, Publikum und Ambiente unterhaltsam. Aber insgesamt kein Grund, dort noch einmal hinzugehen.

Auf jeden Fall wiederholt gehen sollten wir zum frisch gepressten Granatapfelsaft, den es auf dem Markt am Wittenbergplatz gibt.

Entdeckung direkt daneben: der Haribo-Flagship-Store verkauft das komplette skandinavische Lakritz-Sortiment von Haribo. Gut, dass wir gerade mit dem Zuckerfasten bis Ostern begonnen haben.

Am Ku’damm kleben Aufkleber Stand with Israel. Das erfreut mich.

IEEE754 mit Quadrigablick

Am Freitag lief meine vierte Präsenzklausur der Fernuni (+ 5 Online-Klausuren). Jedesmal wieder bin ich dankbar dafür, wo ich wohne und wo der Campus Berlin ist. Während Kommiliton*innen abends mit dem Zug anfahren, und sich dann in einer unbekannten Stadt mit dem ÖPNV herumschlagen müssen, kann ich einfach radeln.

Morgens durch das erwachende Berlin. Wind um den Kopf bekommen, noch einmal das System freikriegen. Frühzeitig anfangen, am Ku’damm der erwachenden Stadt zusehen. Der Souvenir-Kiosk schließt auf. Bei Five Guys wird der Laden gewischt und die Stühle richtig platziert. Menschen und ihre Rollkoffer halten an, um sich zu orientieren. Eine perfekte Einstimmung.

Langsam kenne ich den Fahrstuhl, den Warteraum und den Prüfungsraum. Es gelang mir wieder einen Platz mit Blick in den Kranzler-Eck-Innenhof zu bekommen. Ab und an konnte ich rausschauen und Menschen beim Fotografieren der dortigen Bären-Quadriga zusehen.

Ich war vergleichsweise entspannt. ETTI-Probleklausuren und Übungsaufgaben erscheinen mit nett gestellt – aus dem Skript kann man auch deutlich schlimmere Klausuren schreiben lassen. Ein Blick in die Notenstatistik des letzten Semesters bestätigte, dass die Klausur eher fair wird. Zumal es eine „nur für Wirtschaftsinformatiker“-Klausur war.

Ich fürchte, die Fakultät für Mathematik und Informatik hat nicht die höchste Meinung von den mathematisch-informatischen Fähigkeiten der Wirtschaftsinformatiker.

Die Fragen waren wie erwartet. Sollte ich keinen kompletten Blackout gehabt haben, sollte ich bestanden haben. Die möglichen 100 Punkte waren fast in 100 Fragen aufgeteilt, „größere“ Blöcke gab es zu den Themen IEEE754, Paging, DEA und Dijkstra-Algorithmus. Aber selbst mein definitiv vorhandener Blackout beim Thema IEEE754 sollte nicht so viele Punkte gekostet haben.

Im Laufe der Semester schwindet die Zahl der Schreibenden – diesmal blieben 10 übrig. Und ich erfuhr am Rande, dass in den letzten zwei Wochen vor Prüfung im Schnitt knapp die Hälfte der Angemeldeten wieder zurückzieht und doch nicht schreibt.

Für mich kommen knapp drei Wochen Pause bis zur Klausur „Internes Rechnungswesen / Produktion und Logistik / Marketing“ aka BWL3 aka BWL-Gedöns – dann wieder online.

Vulkanausbruch

Zum Wochenendeinklang Freitagabend: der Klavierirre und TripHop. Das DSO spielte im Kammermusiksaal der Philharmonie ein Casual Concert. Etwa eine Stunde Orchestermusik im Saal, danach eine DJ/Elektronische Band im Foyer. Es gibt einen Einheitspreis (30/15 Euro) und der Dresscode für Publikum und Orchester ist „Casual.“

Das Konzert wird von Dirigent und Solist anmoderiert und erläutert.

Musikalisch war in der ersten Hälfte nichts „lässig“ oder „locker.“ Ferruccio Busonis Konzert für Klavier und Orchester mit Männerchor ist alles, aber nicht lässig. Es ist auch nicht wirklich ein Klavierkonzert. Es ist mehr „Everything everywhere all at once.“

Ein Klavierpart, den Wikipedia als „virtuose Überbietung“ und „außerordentlich schwer und nur souveränen Pianisten zugänglich“ beschreibt in einem Orchestersatz, der alles gleichzeitig an einem Orchester herausholt, was daran herauszuholen ist. (Einschließlich der Hilfs-Paukist mit der großen Pauke und dem großen Gong und dem Xylophon). Und dann auch noch der Männerchor zum Schluss.

Madame erzählte, dass Busoni selber Klaviervirtuose war, gerne improvisierte und danach versuchte, seine Improvisation in Noten zu setzen. Was Benjamin Grosvenor am Klavier veranstaltete – mein Gott.

Blick in den Kammermusiksall der Philharmonie weit vor dem Konzert. Spärliches Publikum und erste Musiker*innen spielen sich ein.

Das ist gleichzeitig krass, irgendwie sinnlos und sehr beeindruckend. Kein Wunder, dass es so selten aufgeführt wird. Ich war begeistert.

Danach im Foyer Perera Elsewhere. Wein, Sekt, Elektronische Musik mit TripHop-Einschlag. Sasha Perera an DJ-Pult, Mikrophon und Trompete zusammen mit live-Rhythmusgruppe.

Hanerau-Hademarschen/ Israel

Hanerau-Hademarschen ist ein Kleinstädtchen direkt gegenüber von Dithmarschen am Nord-Ostsee-Kanal. Ab und an fahre ich dort mit dem Auto hindurch und einst wohnte dort ein Mitarbeiter des Kaptains, den ich ein oder zweimal aufsuchte. Nie hatte den Eindruck, dass es sich um einen sonderlich interessanten Ort handelt. Ein Wikipedianer sah das anders und verfasste eine romanlange Abhandlung (127kb ~ 127.000 Zeichen) über die Geschichte von Hanerau-Hademarschen.

Falls ihr in Schleswig-Holstein Regionalbahn fahrt, könnt ihr loswerden, was am Fahrplan schon immer schlecht war und besser werden sollte: Fahrplandialog

Lila über Alltag in Israel: Lärm draußen – eine Drohne der Hisbollah fiel vom Himmel. Alarm war nicht, also arbeiteten alle weiter.

Während die Finnen dieses Jahr beim ESC komplett in albern machen, wird der Lordi-Gedächtnisauftritt von Irland gestellt: Barbie Thug mit Doomsday Blue. Angeblich ist die Ukraine aktuell großer Favorit auf den ESC-Gewinn vor Italien (mit Angelina Mango)