Gestern war Tag des Schwimmmeisters.
Wir recherchierten Hotels. Ich fand eine Besprechung:
24h Restaurant, Wechselstube, Apotheke, Tabakladen, Zahnarzt, Zoogeschäft, Bordell, Supermarkt und eine dem ehemaligen Stadttor nachempfundene Tankstelle … bei diesem Hotel bleiben keine Wünsche offen.
Ich bin gebucht, Zoogeschäft und Tankstelle im historischen Stadttordesign; mehr als ich je von einem Hotel erwartet hätte.
Der neu eröffnete M&M-Spätkauf ist jetzt DHL-Filiale. Ich hoffe Dein Späti bleibt es auch. So eine große Berliner Straße wird doch wohl zwei Späti-DHLs innerhalb eines Blocks verkraften.
Saisonkabinenbesuch Nr. 3 im Insulaner. Damit 26,67€ / Besuch.
Kaum verstehe ich, warum Menschen ihre Schwimmbadzeit damit verbringen, sich erst in Schlangen zu stellen und dann Treppen zu steigen. Aber ich erfreue mich, wenn sie am Ende ihrer Aktionen einen nahezu formvollendeten gestreckten Rückwärtssalto vom 3-Meter-Brett hinbekommen.
Freiheit, Liebe, Liste
In Polen hingen nur wenige Europawahlplakate. Überraschend: die Plakate, die wir sahen, waren nahezu identisch gestaltet, unabhängig von der Partei: Grau-weißer Hintergrund, ein großes Bild eines älteren weißen Mannes und dessen Name, dazu ein Slogan, der Partei/Bündnisname und etwas Kontrastfarbe je nach Partei.
Die Plakate sahen so uniform aus, dass ich fast eine behördliche Vorgabe vermute.
(Okay, dass die Person auf dem Plakat ein älterer weißer Mann ist, hat vermutlich mehr mit polnischer Gesellschaft zu tun als mit direkten Vorgaben.)
Zurück in Berlin passiere ich auf dem Arbeitsweg kurz hintereinander zwei FDP-Plakate Wirtschaft liebt Freiheit so wie Du. und Migration steuern. Das provoziert zwei Fragen:
- Lieben Migrantinnen und Migranten keine Freiheit?
- Ist Freiheitsliebe vielleicht nicht das einzige Entscheidungskriterium?
Hey, Mackarela
Nachzutragen von Stettin bleibt der wunderbare Bagel-Laden Bajgle Krola Jana direkt in der Altstadt. Sei es, weil er uns inmitten heftiger Gewitterschauer Obdach bot; sei es weil er alberne Namen für die Bagel hatte, die dennoch Sinn ergaben („The Full Monty“, „Ave Cesar“, „Hey, Mackarela“..); sei es, weil Madame die ganze Woche über vom Hey, Mackarela schwärmte.
R87508
In Rzepin im Powiat Słubicki, Woiwodschaft Lebus wohnen 6600 Einwohner. Dort stehen zwei Innenstadthotels. Die Stadt beherbergt einen Bahnhof mit etwa 40 Güter- und 8 Personengleisen. Dort leben 100.000 Mücken.
In Rzepin treffen sich die beiden Bahnstrecken Stettin<->Breslau und Berlin<->Warschau. Dort befindet sich der letzte polnische Bahnhof vor der deutschen Grenze.
Da die Strecke Berlin<->Stettin seit Jahren durch eine Baustelle gesperrt ist, fuhren wir von Stettin mit Polregio R87508 nach Rzepin und dann im EC40 weiter nach Berlin.
Der DB-Zugbegleiter zweifelt: Da sind sie ja einen riesigen Umweg gefahren!
Wir: Wie sonst? Baustelle! Was hätten Sie gemacht?
Zugbegleiter: Da gibt es doch diese Busse, diese Flixbusse..
Dabei war unsere Fahrt mit Polregio sehr schön. 24 Halts in zwei Stunden, wir sahen entzückende Orte, entzückende Landschaften und mehr als einen einsamen Bahnsteig im Weizenfeld. In Chojna steht ein Bahnhofsgebäude mit toller Typographie.
Als wir wieder im „großen“ Zug saßen, fiel positiv auf: der deutsche Zugchef im EC hat sich nicht nur auf deutsch und englisch betätigt, sondern sogar sich auch auf polnisch bemüht.
Neben uns; Gesprächseröffnungen from hell.
Deutscher Mann, Typ Julian Assange, versucht mit junger Ukrainerin ins Gespräch zu kommen. Sie hat schon erklärt, dass sie eine Freundin besucht und das erste mal in Deutschland ist. Er, 15 Minuten nach Grenzüberquerung, während sie sich die ganze Zeit gegenübersaßen „How do you like Germany so far?“
Beweislast, Betrug, Beweisumkehr, Unschuldsvermutung
Herr Rau zum Thema Hausaufgaben und Alleinaufgaben. Ich bin aus dem Thema ja schon länger raus und gehörte eh zur nur wenig von Hausaufgaben betroffenen Fraktion „schnell & faul“, kann das interessiert als Außenstehender lesen: Alleinaufgaben statt Hausaufgaben
Am Rhein beim Postwestfalen. That’s the spirit!:
anzumerken ist, dass ich relativ plötzlich in ein Projekt mit hoher Management Attention und sportlicher Zeitplanung involviert bin; ich nehme an, in nicht allzu ferner Zukunft, jedenfalls lange vor meinem Ruhestand, wird sich niemand mehr dafür interessieren. Wie auch immer – ich werde mein Möglichstes dazu beitragen, auf dass ein mögliches Scheitern nicht mir anzulasten ist.
Herzlichen Dank für die freundliche Erwähnung!