24-10-08 Wir standen hinter Herzsprung und hatten Lauch an Bord

Ein Helgoland-Bäder-Schiff trieb steuerlos über die Nordsee. Mit einem Hauch des Abenteuers in der Stimme kann ich behaupten, dass ich im Leben schon drei bis sechs Fahrten auf der Funny Girl absolvierte.

Warum gehen immer die Ricarda Langs und Kevin Kühnerts dieser Welt, während die Christian Lindners bleiben?

Dithmarscher Buchhandlungsentdeckung: Das „Booktok“-Regal hielt sich im Farbton schreiendes Pastell.

Fernsehentdeckung: Der RBB wiederholte die ersten Folgen von Drei Damen vom Grill von 1977. Ein spannendes zeithistorisches Dokument. So viel hat sich in Berlin geändert in 47 Jahren und doch so wenig.

Die Uniformen waren damals imposanter. Fabrikjobs, wie sie Tochter Färber in der Sendung hat, sind in Deutschland inzwischen ausgestorben. Eine leichte Unterhaltungssendung, in der drei Frauen die Protagonistinnen sind, wäre auch heute noch ungewöhnlich und mutig.

Beim Fernsehen auch entdeckt: Exatlon. Eine Art Sport-Reality-Sendung. Sie erinnerte in ihrer Machart extrem an The Biggest Loser, nur dass hier die Teilnehmer*innen bereits von Anfang an schlank und sportlich sind.

Spannend zu sehen, die Entwicklung, die das Fernsehen nahm. Die Drei Damen wurden entwickelt von einem Berliner Autor für den SFB und gedreht in Berlin. Exathlon wurde entwickelt von einer türkischen Produktionsfirma, feiert seine größten Erfolge in Mexiko und wird produziert in der Dominikanischen Republik.

Wir testeten Schaffelle, mussten wählen zwischen superflauschig-aber-recht-klein und groß-aber-einen-Tick-weniger-flauschig.

Vor der Autobahnabfahrt ein Hofladen mit stiegenweise fußballgroßen Butterschmelz-Kohlrabis und Rosenkohl-ganze-Pflanze. Wir luden Käse ohne Rotschmier ein, natürlich Rosenkohl und Kohlrabi, Möhren, Lauch, Lammsalami und Bauernmettwurst. Den durchdringendsten Geruch während der Fahrt lieferte der Lauch.

In Berlin: Das Treppenhaus – eine Gerölllandschaft als wollte sich das Haus als Voralp bewerben. Auf der Fensterbank von Außen ein Kinderfausgroßer Stein. Anscheinend wurde am langen Wochenende fleißig am Dachstuhl gewerkelt.

Montag Morgen sah ich Handwerker: Optisch entsprachen sie dem Durchschnitt osteuropäischer Handwerkskolonnen, die den Berliner Bau am Leben halten. Ungwohnt: Sie stiegen aus einem S-Klasse-Mercedes und einem Cadillac, jeweils mit ukrainischen Kennzeichen.

Abends dann ein BMW mit britischem Kennzeichen und rumänisch redende Aussteigende.

Alle 3 Fahrstreifen benutzen

Zur Rückfahrt stiegen wir wieder in den Rennpolo. Ein ganzer Sonntag hätte selbst unter derzeitigen Bedingungen gereicht, mit dem Zug die Strecke Dithmarschen -> Berlin zurückzulegen. Aber der Polo wäre zu sperrig gewesen. Also musste er selber fahren.

Also auf die Autobahn, Tempomat gesetzt und getestet, wie niedrig ich den Verbrauch bekomme. Der Bordcomputer warf 5,8 Liter / 100 Kilometer aus, verglichen mit den 8,x Liter der zügigeren Hinfahrt. Wir cruisten und wir smoothen bis Herzsprung.

In Hamburg, ein Hundesitter-Van-des-Hundetrainerdienstes „DogMartens“.

In Wittenburg: Eine fast-erwachsene Jugendmannschaft von St. Pauli Rugby an der Raststätte.

Dann gerieten wir auf der A24 in den Berlin-ostdeutschen-Ostsee-Rückreiseverkehr. Und dann standen wir. Neben uns immer wieder das Hunde-Wohnmobil, der Secondhand-Möbel-Van und das alte Opel Cabrio. Auch trafen wir wiederholt, den Berliner Skoda, dem all seine aggressiven Spurwechsel nicht halfen. Stehen und warten. Rollern, 500 Meter fahren. Stehen und warten.

Draußen die eigentlich schöne, aus dem Auto aber schnell langweilig wirkende Prignitz.

Von den Ostseeurlaubern trennte uns erst wieder die Anweisung „Standstreifen benutzen“, die ein modernes Verkehrslenkungssystem ab Fehrbellin, erteilte. Ab zu den Latifundien. Vorräte deponieren, Geschenke mit latifundalbezug deponieren und Feuerholz auffrischen.

Dabei eine kleine Entdeckung. Tauben waren das nicht:

Ausgeplant

Das Sommersemester 2024 ist für mich vorbei. Die Fernuni-App schickte das letzte Prüfungsergebnis von „Planen mit mathematischen Modellen“ – bestanden. Wäre auch peinlich, das Modul gehört zum Seminar- und (möglichen) Bacheloarbeits-Lehrstuhl. Es wäre peinlich gewesen durchzufallen.

Damit geschafft im letzten Semester: 35 ECTS. Persönlicher Rekord. Und fünf Pünktchen mehr als die Regelstudienzeit-Regel für Vollzeitstudierende vorsieht.

Damit ist der Stand nach fünf Semestern:

Bachelor Wirtschaftsinformatik

120 von 180 nötigen ECTS. Im Einzelnen:

  • Pflicht BWL (35/35)
  • Pflicht VWL (05/15)
  • Pflicht Mathe (20/20)
  • Pflicht Informatik (30/30)
  • Pflicht Wirtschaftsinformatik i.e.S. (20/40)
  • Wahlpflicht (10/20)
  • Seminar (0/10)
  • Bachelorarbeit (0/10)

Für den Masterplan

155 ECTS von 600 nötigen ECTS, davon:

  • 120 ECTS aus dem Bachelor Winfo,
  • 20 ECTS durch Module, die doppelt angerechnet werden können
  • 15 ECTS durch Module, die nichts mit Wirtschaftsinformatik zu tun haben

Kevin Robotik Lauchtarte

Letztes Jahr um diese Zeit standen wir vor Neuruppin und hatten Lauchtarte an Bord.

Ein Lehrer in guter, ehrlicher Arbeiterkleidung.

Frau Herzbruch gönnt uns Politik im Blog:

Ich möchte mich aber noch einmal kurz loben, und zwar für meine Prognose aus dem November 2021, die nach wie vor erschreckend nah an der Realität ist. Da war meine Theorie, dass in den vier Jahren Ampel alle nur verlieren, mit Ausnahme von Christian Lindner. Wenn man jetzt mal auf aktuelle Wahl- und Umfrageergebnisse ansieht, könnte man sagen, dass ich da falsch lag, wenn man Lindner ansieht, scheint er mit sich und der Welt total im Reinen zu sein.