„Besser spät als nie“, sagt Mr. Hobbs.
Aber wir waren früh dran. Früher als sonst auf dieser Strecke, so dass ich morgens um 9 dem freundlichen Tankwart (E10, Berlin) einen guten Abend wünschte. Bis 13 Uhr (Autogas, Hamburg) immerhin war ich in den korrekten Tankstellenzeitzonen angekommen. Ich freute mich am Tankwart, der offensichtlich seine kleine Schwester (etwa 10 Jahre alt) mitgenommen hatte, die nun bedienen wollte.
Die Fahrt gen Nordsee begann mit bestem Nordsee-Winterwetter bei 6 Grad, Nebel, Wasser von oben und von unten. Wir schauten kurz am Bungalow vorbei (der hat die Frostwelle gut überstanden).
Bei der Fahrt zur Autobahn hatten zwei PKWs und drei Traktoren die Straße gesperrt. Es galt im Nebel eine Kuhherde auf die Jenseits der Straße liegende Weite zu führen. Die Kühe strebte in einer zielstrebigen Eile über die Straße – jede Kindergärtnerin wäre stolz auf eine solche Gruppe. Wir fuhren auf der weitgehend menschenleeren A24.
Wir waren so früh unterwegs, dass selbst der Tante-Emma-Burger-King in Gudow noch geöffnet hatte. Auch Hamburg verhielt sich unauffällig. Wir grüßten beim Vorbeifahren kurz die Uni und das Down Under. Beim Durchqueren der Elbmarschen riss der Himmel auf. Bis Dithmarschen kam Sonne hervor. Wir kehrten in Heide ein, besorgten Weihnachtsvorräte (Miesmuscheln, Grünkohl, dreierlei Käse, Lakritz und Dithmarscher Mettwurst) und erreichten den Kaptain.
Madame erinnerte mich während der Fahrt, dass ich noch über die Stopfgarnkrise bloggen wollte. Ebenso wie über den Wolf, der letztens durch unseren Hinterhof streifte. Der Kaptain hatte Scholle vorbereitet und brachte uns über die örtliche Society auf den laufenden Stand. Außerdem redeten wir über Clowns.
„Besser spät als nie“, sagt Mr. Hobbs. Und so sah ich zum ersten Mal im Leben eine vollständige Version von „Der kleine Lord.“