Sternenprojektor im Carl-Zeiss-Planetarium

23-10-26 Sternenpilot aus San Francisco

Die „kernigsten Modetrends“ sind angekommen. Es handelt sich vor allem um eine IT-Fachhose. Übelmeinende Menschen würden despektierlich von Rumschlumpf-Jogginghose reden.

Madame trug derweil Holzfällerhemd.

Die Fernuni veröffentlichte die Sommersemster-Klausurergebnisse von ETTI (Einführung in die technischen und theoretischen Grundlagen der Informatik). Selbst bei den Wirtschaftsinformatikern, die traditionell bei derartigen Klausuren immer am schlechtesten abschneiden, lag die Bestehensquote bei 80%. Das sollte also auch für mich machbar sein.

Ich versuchte 30 Urlaubstage für 2024 so auf 8 Klausuren zu verbasteln (samt Vorbereitung und Erholung), dass mir überhaupt noch Urlaub-Urlaub-Tage übrig bleiben.

LinkedIn kann zu etwas Nutze sein. Ich staune.

An der Prenzlauer Allee folgten wir einem älteren Herren in kurzer Hose, der auf einer Sackkarre einen größeren Aktivlautsprecher transportierte, darauf festgebunden eine Spielzeugpistole. Vor dem Planetarium spielte er „Welcome to the Hotel California.“ Eine Viertelstunde später trafen wir ihn, inzwischen mit Kumpel, im Ye Beni wieder. Wir aßen Mantı, er Falaffel. Es freut mich, dass Berlin dafür immer noch Platz hat, trotz aller Immobilienhallodris.

DirectX

Wir waren auf dem Weg ins Zeiss-Großplanetarium.

Ryan Wyatt von der California Academy of Sciences / Direktor des dortigen Morrison-Planetariums sprach über „A Universe of Data.“ – wie stellt man astronomische Datensätze möglichst gut visuell dar.

Wyatt ist anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Planetarien in Deutschland. Er durfte und musste über seine Arbeit an Datenvisualisierung auf dem ganz großen 23-Meter-Bildschirm erzählen.

Der Vortrag war gut und interessant. Er zeigte Beispiele von der Milchstraße, dem Asteroidengürtel und der Sternentstehung. Richtig gut wurde es außerhalb des Vortrags.

Wyatt bezeichent sich selbst als guten „Pilot“ einer Planetariumsshow. Aber er kennt das Berliner Planetarium und dessen Bedienung nicht. Seines in San Francisco funktioniert etwas anders. Und gerade dort wo er stockte und die Sache nicht lief wie gedacht, hatten wir als Zuschauer einen tollen Blick „hinter die Kulissen.“ Das schnelle Rückspulen des Asteroidengürtels werden wir beide nicht vergessen – Angesichts des Themas passend.

Auch schön: Wyatts Planetarium in San Francisco hat nur eine 3D-Projektionstechnik aber keinen klassischen Sternenprojektor mehr. Er wirkte angemessen begeistert einen State-of-the-Art-Projektor bedienen zu können.

Ich liebe Planetariumspublikum. Die Diskussion danach war konsequent On Topic, es gab keine Nebenreferate und das Niveau der Veranstaltung stieg noch einmal deutlich. Unter anderem lernte ich, dass selbst terabytegroße Datensätze gerne als CSV-Dateien getauscht werden.

Eine Menschentraube ließ sich an der Steuerkapsel und den Rechnern nach dem Vortrag die genaue Bedienung der Rechner erklären. Auch interessant aber mir zu traubig in dem Moment.

Die Planetariumsmacher gehen davon aus, dass sie eigentlich eine Game Engine mit DirectX betreiben.

Sternenprojektor im Carl-Zeiss-Planetarium

Per Linkem ad Astra

Wyatt ist auch Inhaber einer großartigen Web-1.0-Website von der aus seine großartigen Ex-Blogs verlinkt sind. Fast bedauere ich, dass er anscheinend irgendwann erfolgreich und halbwegs seriös wurde.

Veranstaltungen zum Centennial of the Planetarium. Unter anderem läuft im Deutschen Museum (dem Geburtsort des Planetariums) eine Sonderausstellung.

Mehr zum Jubiläum und der Geschichte in der Zeit: Zu den Sternen – 100 Jahre Planetarien

Fuchka

Frau Novemberregen reist nach Genua ist ist angetan (aus genau den richtigen Gründen), bloggt darüber aber so erratisch, dass ich kaum verlinken kann.

Die Freuden der Onlinewerbung spülten mir den Fernuni-Planer in die Timeline: 95 Euro für ein aufgebohrtes Notizbuch mit etwas Schnickschnack. Faszinös. Der ist immerhin zielgruppengerecht: Es gibt die Geschmacksrichtungen „International University“ und „Alle anderen halt.“

(Um es gesagt zu sagen. Meine Links sind weitergehende Informationen und niemals bezahlte Werbung. In dem speziellen Falle rate ich vehement vom Kauf ab. Aber ich gehe davon aus, dass ihr erwachsen seid und einen Onlineshop betrachten könnt ohne auf ‚Kaufen‘ zu clicken.)

Bei den seltsamen Zuwanderungsdebatten denke ich ja oft an Wesselburen. In das 3000-Einwohner-Städtchen sind in den letzten Jahren 500 bis 1500 (die Zahlen schwanken, hohe Dunkelziffer) Landarbeiter*innen aus Rumänien gezogen. Gerechnet auf Deutschland wären das 13 bis 40 Millionen Menschen. Es zeigt sich: soviel Zuwanderung ist möglich ohne dass Anarchie auf den Straßen ausbricht. Überhaupt läuft alles recht gesittet ab. Aber als als regelmäßiger Besucher der Stadt sage ich ja auch: Es ist schon alles sehr anders geworden auf den Straßen. Strg F, ein Jugendformat des NDRs, hat das Thema nun auch bemerkt und eine Reportage darüber gedreht: Rumänen auf dem Acker. Wie Kohl ein Dorf verändert.

Madame kochte letzte Woche das Ginger Chicken aus Kitchen Impossible. So langsam nähert sich die nächste Saison. Und vielleicht erinnert sich noch jemand an Tim Mälzer, der in einem Streetfood-Van in New York Fuchka aus Bangladesh kochen musste? Nach Mälzer entdeckte nun auch die New York Times für ihren Great Read das Tong und die Straßenecke mit acht verschiedenen Fuchka-Anbietern: One Block. 8 Food Carts. One Choice: Fuchka.